Klinik Medical One sammelt frisches Kapital in Millionenhöhe ein

Schon heute übernimmt Medical One administrative Aufgaben rund um den Behandlungsvertrag und die Nachbehandlung eines Patienten.
Düsseldorf „Ich bin mir sicher, dass wir die Marktführerschaft in diesem Jahr in Deutschland weiter ausbauen, in drei Jahren in Europa und in spätestens fünf Jahren Marktführer in den USA sind“, sagt Tim Nilsson, 45. Der neue Geschäftsführer von Medical One gibt sich selbstbewusst. Mit den Firmen Zanox und Glispa hat der Betriebswirt in seiner Karriere schon zwei Börsengänge absolviert.
Medi Date war eine Buchungsplattform für Schönheitsoperationen, Medical One war ursprünglich eine Klinikgruppe für plastische und ästhetische Chirurgie. Im Juli 2018 übernahm Medi Date den Konkurrenten.
Die Kliniken wurden an externe Betreiber verkauft. Jetzt mietet die neue Medical One die Klinikinfrastruktur nach Bedarf an. Das vereinte Unternehmen kann auf 24 Standorte in zehn Städten zugreifen und kooperiert mit 150 Partnerkliniken im deutschsprachigen Raum.
Nach Zahl der jährlich vermittelten Schönheits-OPs ist die Firma nach eigenen Angaben hierzulande Marktführer. Bisher gab es 15:000 Patientenkontakte.
Die Vision des schwedischen Unternehmers: „Weltweit führender virtueller Anbieter für privat gezahlte Eingriffe zu werden.“ Virtuell bedeute, dass Medical One keine eigene Krankenhausinfrastruktur betreibe, den Prozess entlang der Patientenreise vollständig digital abbilde.
Schon heute übernimmt die Firma administrative Aufgaben rund um den Behandlungsvertrag und die Nachbehandlung eines Patienten. Auch die Ausstattung und Buchung des Operationssaals werden organisiert.
Medical One hat zudem frisches Kapital in Millionenhöhe eingesammelt. Investoren sind die deutschen Wagniskapitalgeber Earlybird und Stephan Schubert. „Mit einer etablierten Marke, einem neuen CEO und einer soliden Kapitalbasis ist Medical One sehr gut aufgestellt, um den rasant wachsenden privaten Gesundheitsmarkt mit dem rein digitalen Geschäftsmodell einer virtuellen Klinikkette zu erschließen“, sagt Schubert.
Mehr: Die Lage für Krankenhausbetreiber in Deutschland wird immer schwieriger: Nun sucht die Hilfsorganisation Malteser neue Eigentümer für sechs ihrer acht Akutkliniken.
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