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Springlane-Gründer Marius Fritzsche

"Da geht noch ganz, ganz viel."

(Foto: Springlane)

Marius Fritzsche Springlane-Gründer setzt auf Eigenmarken – und erhält zehn Millionen Euro Kapital

Bei seinem Geschäftsmodell hat Marius Fritzsche konsequent umgesteuert. Seinen Turnaround honorieren Investoren nun mit frischem Wachstumskapital.
08.08.2019 - 04:01 Uhr Kommentieren

Düsseldorf Der Schritt war radikal und nicht ohne Risiko. Im April vergangenen Jahres beschloss Gründer Marius Fritzsche, den Verkauf von Drittmarken über seinen Onlineshop Springlane einzustellen. Er verzichtete damit auf einen Schlag auf 20.000 Produkte – obwohl sie zu diesem Zeitpunkt rund 80 Prozent des Umsatzes ausmachten. Nur noch exklusiv für Springlane hergestellte Produkte unter eigener Marke sollten in dem Portal für Kochzubehör angeboten werden.

Auch für Fritzsche selbst war die Situation nicht einfach. Das Team des Start-ups musste neu zusammengestellt werden. Von vielen Mitarbeitern musste er sich trennen, weil ihre Qualifikationen zur neuen Ausrichtung nicht mehr passten. Die Zahl der Arbeitsplätze sank von 90 auf 50. Das hat ihn schlaflose Nächte gekostet.

Doch der Erfolg hat ihm recht gegeben. Nur vier Monate später war der Umsatz wieder auf dem alten Stand. Und in diesem Jahr ist der Betrieb nach eigenen Angaben profitabel – zum ersten Mal seit der Gründung im Jahr 2012. Auch die Zahl der Mitarbeiter ist jetzt wieder bei 90.

Nun konnte er mit seinem Turnaround auch neue Investoren überzeugen. Der Mittelstandsfinanzierer S-UBG und die Apeiron Investment Group, das Family Office des Investors und Seriengründers Christian Angermayer, haben frisches Wachstumskapital beigesteuert.

Auch die Altinvestoren beteiligten sich an der Finanzierungsrunde. Insgesamt sind so zehn Millionen Euro zusammengekommen. Damit wächst die Gesamtfinanzierung auf 40 Millionen Euro.

„Springlane hat mit überzeugenden Produkten und der gelungenen Transformation zu einem direkten Vertriebsansatz mit eigenen Produkten die Basis geschaffen, um in einem spannenden Markt profitabel zu wachsen“, erklärt Bernhard Kugel, Vorstand der S-UBG-Gruppe, das Engagement des Investors. „Außerdem haben wir Marius Fritzsche als starken Unternehmer kennen gelernt, der zusammen mit seinem dynamischen Team die Entwicklung des Geschäfts konsequent vorantreibt“, ergänzt Günther Bogenrieder, der das Unternehmen als Investmentmanager aufseiten der S-UBG betreut.

Der 36-jährige Fritzsche hat einen Lebenslauf, der heute fast als Abziehbild eines typischen Gründers dienen könnte: Nach dem BWL-Studium an der WHU in Vallendar stieg er 2008 bei der Unternehmensberatung AT Kearney ein, baute sich dort gut vier Jahre lang ein Netzwerk auf und entwickelte die Idee für Springlane, mit der er sich selbstständig machte.

Der Kern von Springlane ist eine Food-Community mit Millionen von Aufrufen täglich in den sozialen Netzwerken. Das Unternehmen beschäftigt zehn Food-Blogger, die die eigenen Produkte zusammen mit aktuellen Ernährungstrends in Szene setzen.

Das brachte gute Nebeneinnahmen, weil immer mehr Lebensmittelhersteller eine Marketingkooperation mit dem Portal abschlossen. Und nur mit diesem starken Marketingtool konnte der Umstieg auf Direktvertrieb mit Eigenmarken gelingen.

Das erste eigene Produkt von Springlane war die Eismaschine Emma, die sich unter den damals noch 20.000 Produkten rasch in den Top Ten etablieren konnte. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen 25.000 Eismaschinen verkauft. „Das war für mich das Signal, dass das der Weg für uns ist“, erinnert sich Fritzsche. Heute hat Springlane rund 100 eigene Produkte, darunter auch Gasgrills unter der Marke Burnhard, die sich zum Renner entwickelt haben.

2017 lag der Umsatz von Springlane bei zehn Millionen Euro, dann kam der Einbruch durch den Wechsel des Geschäftsmodells. Dieses Jahr will das Unternehmen wieder deutlich über den zehn Millionen abschließen. „Wir wachsen mit mehr als 200 Prozent gegenüber dem Vorjahr“, so Fritzsche. Die Kombination von Food-Trends und Küchengeräten ist für ihn noch lange nicht ausgereizt. „Da geht noch ganz, ganz viel“, sagt er selbstbewusst.

Mehr: Stephan Fanderl schließt in der Logistik von Kaufhof und Karstadt mehrere Standorte. Hunderte Mitarbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz.

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