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Modebranche Olymp will sich mit Freizeitmode im Hemdenmarkt halten

Seit Jahren schrumpft der Hemdenmarkt in der Modebranche. Olymp-Chef Mark Bezner jedoch hält mit Freizeitmode und einem Hollywoodstar dagegen.
07.01.2020 - 15:07 Uhr Kommentieren
Der Hemdenhersteller konnte im vergangenen Jahr den Umsatz nur knapp steigern. Quelle: dpa
Olymp

Der Hemdenhersteller konnte im vergangenen Jahr den Umsatz nur knapp steigern.

(Foto: dpa)

Stuttgart Seit zehn Jahren führt Mark Bezner Europas größte Hemdenmarke Olymp allein. Wenn der frühere Leistungssportler morgens in die Bietigheimer Firmenzentrale kommt, muss er immer noch am Ölgemälde von Opa und Firmengründer Eugen Bezner und an der bronzenen Büste seines Vaters Eberhard vorbei.

Aber seit der 56-Jährige dem Unternehmen vorsteht, ist viel passiert. Olymp hat einen modernen Markenauftritt , setzt in der Branche mit seinem Logistikzentrum Maßstäbe und ist vor allem größer geworden. Allerdings sind die Zeiten zweistelliger Wachstumsraten im schrumpfenden deutschen Hemdenmarkt längst vorbei.

Immer Anfang Januar gibt Bezner seine Ergebnisse bekannt. Das ist ein Hinweis, dass der schwäbische Familienunternehmer seine Zahlen fest im Griff hat, auch wenn sie vor allem eines beweisen: Der Kampf wird immer härter, denn Krawatte und Hemd sind in deutschen Chefetagen längst nicht mehr obligatorisch.

Der Produzent von Hemden, Strickwaren und Accessoires konnte im vergangenen Jahr den Umsatz nur um ein knappes Prozent auf 268 Millionen Euro steigern. Die Eigenkapitalquote liegt um die 50 Prozent. „Die seit Jahren angespannte Marktsituation in der Textilbranche hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 weiter zugespitzt“, sagte Bezner an diesem Dienstag.

Den Absatzchancen von Modeartikeln gehe es angesichts gesättigter Märkte und eines von enormer Preissensibilität geprägten Bekleidungskonsums buchstäblich an den Kragen. Für den ehemaligen Leistungsschwimmer aber kein Grund zu verzagen: „In Anbetracht dieser Begleitumstände sind wir mit dem erzielten Umsatzplus mehr als zufrieden. Entsprechend motiviert starten wir in das neue Jahr 2020.“

Legere Kleidung mit Gerard Butler

Bezner versucht, mit seinen Kollektionen stärker bei Freizeitmode Fuß zu fassen und nimmt den Trend zu legerer Kleidung auch im Büro auf. Neue Galionsfigur in der Werbung ist Hollywoodstar Gerard Butler. Bezner bezeichnete den Schotten als „Idealbesetzung“.

Auch das Thema Nachhaltigkeit nimmt der Mittelständler sehr ernst: Die Treibhausgasemissionen am Firmensitz in Bietigheim-Bissingen unter Berücksichtigung der Mitarbeitermobilität hat Olymp für das Jahr 2018 komplett kompensiert. Weitere Umweltschutzmaßnahmen seien voll im Gange: „Ein schonungsvoller Umgang mit den natürlichen Ressourcen wird inzwischen vom Verbraucher vorausgesetzt.“

Olymp sei da schon lange aktiv gewesen, bevor globale soziale Bewegungen und Initiativen das öffentliche Interesse geweckt hätten. Gerade in der Produktion setzt Bezner auf international anerkannte Standards. „Marketing war immer mein Steckenpferd“, sagt Bezner. 2010 übernahm er die Geschäfte vollständig, inzwischen hält er auch die Anteilsmehrheit.

Er positionierte die Marke erfolgreich neu: Olymp stieg zur größten Hemdenmarke in Europa auf. Zwölf Millionen Hemden in der Preislage zwischen 49 und 59 Euro verkauft die Firma pro Jahr. Mit dem neuen, mehr als 40 Millionen Euro teuren Logistikzentrum kann sie in Deutschland jeden Laden in kürzester Zeit beliefern.

Seine Karriere als Spitzensportler beendete Bezner verletzungsbedingt mit Mitte 20. Marketingpraxis lernte er dann bei Procter & Gamble, ehe er 1990 in die Firma seiner Familie einstieg. Die Entscheidung hat er nicht bereut.

Mehr: Die Macht der Discounter im Modemarkt wächst. Jetzt setzen immer mehr Händler auf höherpreisige Marken, um sich gegen die Billig-Anbieter zu wehren.

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