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Ralf Putsch Zangenhersteller Knipex schlägt wegen US-Strafzöllen Alarm

Die US-Strafzölle sind eine Gefahr für Industriebetriebe wie den Zangenhersteller Knipex. Firmenchef Ralf Putsch appelliert daher an die Politik.
16.10.2019 - 16:57 Uhr Kommentieren
„Schlucken können wir die 25 Prozent auf Dauer nicht.“ Quelle: Knipex/Jakob Studnar
Ralf Putsch

„Schlucken können wir die 25 Prozent auf Dauer nicht.“

(Foto: Knipex/Jakob Studnar)

Wuppertal Ralf Putsch kennt Donald Trump nicht persönlich, aber er fühlte sich direkt angesprochen, als der US-Präsident seine Pläne für Strafzölle auf europäische Produkte veröffentlichte. Zangen wurden meist zuerst genannt, und Putsch, 63, führt in vierter Generation das Wuppertaler Familienunternehmen Knipex.

Seine Produktpalette reicht von Crimpzange über Federbandschellenzange bis hin zu Wasserpumpenzange – und der wichtigste Auslandsmarkt des Weltmarktführers für Profizangen sind die USA.

Die Zölle treffen Knipex und seine 1600 Mitarbeiter so im Kern, dass sich der studierte Philosoph an die drei Wuppertaler Bundestagsabgeordneten wandte, darunter der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt.

„Es sei nicht akzeptabel“, so Putsch, „dass deutsche mittelständische Hersteller für die Subventionierung von Airbus büßen müssen.“ Die Welthandelsorganisation hatte die Strafzölle erlaubt, nachdem sie die ungerechtfertigte Subventionierung von Airbus auch durch Deutschland festgestellt hatte.

Putschs 1882 gegründetes Unternehmen, das einen niedrigen dreistelligen Millionenumsatz macht, ist einer jener typischen familiengeführten Industriebetriebe, die regional verwurzelt sind und sich dank ihrer hohen Spezialisierung in Deutschland gehalten haben. Der Knipex-Eigner findet es „bedauerlich“, dass gerade solche Firmen jetzt bestraft werden. Wer die Fertigung nach Asien oder Osteuropa verlagert habe oder dort einkaufe, sei nicht betroffen.

Für Putsch ist klar: Die Preise an die Verbraucher weiterzugeben wird nicht funktionieren, bei dauerhaft hohen Zöllen werde es aufgrund der Bedeutung des amerikanischen Markts sehr wahrscheinlich zur Verlagerung von Produktion deutscher Hersteller kommen. „Schlucken können wir die 25 Prozent auf Dauer nicht – dann machen wir Verluste.“

Putsch erwarte daher von der Politik, „dass sie verhindert, dass der Subventionskonflikt im Luftfahrtbereich auf dem Rücken von in Deutschland produzierenden mittelständischen Unternehmen und deren Mitarbeitern ausgetragen“ werde.

Das Verständnis ist zwar groß, doch die Antworten der Abgeordneten fallen verhalten aus: Man setze sich weiter für ein Freihandelsabkommen ein, heißt es bei Manfred Todtenhausen (FDP). SPD-Vertreter Helge Lindh will bei einem runden Tisch Lösungsvorschläge erarbeiten und das Thema in der Berliner Politik weiter „problematisieren“.

Aber Außenpolitikexperte Hardt sagt offen: Die Nachteile für die bergische Werkzeugindustrie seien „empfindlich“. Doch er sei „pessimistisch“ – die Zölle seien wohl nicht aufzuhalten.

Mehr: Die US-Regierung kündigt im Streit über Airbus Strafzölle auf Importe aus der EU an. Die Europäer wollen zurückschlagen – die Fronten sind verhärtet.

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