Second-Hand-Mode Rebelle-Gründerin Cécile Wickmann gibt Unternehmensführung ab

Cécile Wickmann und Max Schönemann gründeten das Unternehmen im Jahr 2013.
Düsseldorf Seit 2013 hat Cécile Wickmann ihr Designer-Secondhand-Start-up Rebelle aufgebaut, internationalisiert und zahlreiche Investoren – darunter den Hightech-Gründer-Fonds, Hanse Ventures und Mediaset – an Bord geholt. Nun gibt sie die Führung des Unternehmens mit mittlerweile mehr als 90 Mitarbeitern ab. Sie behält aber ihre Anteile, die nach den bisherigen Finanzierungsrunden im einstelligen Prozentbereich liegen.
Ihr Mitgründer und bisheriger COO Max Schönemann, 41, übernimmt ihre Position als CEO. Ihm zur Seite steht noch Tim Sobek als Marketingchef
Die 36-Jährige geht nicht in der Krise, sagt sie. Die Corona-Pandemie habe ihr Geschäftsmodell eher noch beflügelt, Zahlen nennt sie allerdings nicht.
Die Trends zu Secondhand und Nachhaltigkeit zeichneten sich schon vor der Pandemie ab. „Vor einigen Jahren wurde Secondhand noch in der Schmuddelecke wahrgenommen, und auch Rebelle hatte zu kämpfen“, sagte Wickmann im vergangenen Jahr dem Handelsblatt. Heute stellt sie fest: Auch Zalando und Aboutyou sind in den Markt eingestiegen.
Der Grund für Wickmanns Schritt: Sie will sich um ihre drei Monate alte Tochter und ihre Familie kümmern. „Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber so weitermachen wie in den letzten acht Jahren, ist mit Familie schwer vereinbar“, sagt sie inzwischen voller Überzeugung. Und: „Es ist freiwillig“, sagt sie mit Blick auf die in diesem Frühjahr gegründete Initiative „Stayonboard“.
Diese setzt sich dafür ein, dass im Aktiengesetz künftig geregelt wird, dass Vorstände nicht wegen Eltern- oder Pflegezeit ihre Mandate niederlegen müssen, wie Delia Lachance vom Möbelanbieter Westwing. „Man muss die rechtliche Situation ändern“, ist auch Wickmann überzeugt. Nichtsdestotrotz müsse jeder selbst entscheiden, wofür man seine Lebenszeit verwendet. „Diese Freiheit nehme ich mir.“
Wickmann, die nach ihrem BWL-Studium an der ESCP in Paris und in London in der Modebranche und bei Hanse Ventures auf Investorenseite arbeitete, will aber nicht langfristig auf ihre Karriere verzichten. „Rebelle wird nicht mein letztes Unternehmen gewesen sein“, sagt sie.
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