Sicherheitsunternehmen Kötter Security steigt am Flughafen Düsseldorf aus

Ob Kötter aus dem Vertrag in Düsseldorf austeigen kann, ist noch ungewiss.
Düsseldorf Das Essener Sicherheitsunternehmen Kötter will sein Engagement am Flughafen Düsseldorf vorzeitig beenden. Als Grund führt Friedrich P. Kötter, Verwaltungsrat der familiengeführten Gruppe, veränderte Rahmenbedingungen an – zum Beispiel das gestiegene Passagieraufkommen. Aus „rein betriebswirtschaftlicher Sicht“ habe das Unternehmen „keine andere Wahl“ gehabt, als beim Bundesinnenministerium auf ein Vertragsende bereits zum 31. Mai 2020 zu dringen. Der Vertrag läuft regulär bis Ende 2020.
Der nach eigenen Angaben größte familiengeführte Sicherheitsdienstleister in Deutschland ist seit 2004 am Düsseldorfer Flughafen tätig. Die Gruppe, die 2018 mit bundesweit 18.500 Mitarbeitern mehr als eine halbe Milliarde Euro Umsatz machte, war wiederholt in Kritik geraten – zum Beispiel wegen langer Wartezeiten bei Kontrollen.
Die Gewerkschaft Verdi hatte zudem auf den hohen Krankenstand hingewiesen. Diese Probleme haben nach Unternehmensangaben mit der aktuellen Bitte um Vertragsbeendigung nichts zu tun.
Kötter betont, seit 2017 mehr als drei Millionen Euro in Rekrutierung und Ausbildung neuer Mitarbeiter investiert zu haben. Allerdings müsse „das unternehmerische Risiko kalkulierbar bleiben“ und dürfe nicht allein bei den Dienstleistern liegen, sagte der Geschäftsführende Direktor Peter R. Lange, der auch Vizepräsident des Arbeitgeberverbands BDLS ist. Der Verband unterstütze die Argumentation der Gruppe.
Ob Kötter aus dem Vertrag in Düsseldorf austeigen kann, ist noch ungewiss. Dem parallel für den Flughafen Köln/Bonn eingereichten Antrag auf vorzeitiges Vertragsende sei nicht entsprochen worden, teilte das Unternehmen mit. Laut Angaben von Kötter müssten bei einer Neuausschreibung und einem Anbieterwechsel in Düsseldorf die etwa 1100 Mitarbeiter dort nicht um ihren Job bangen: Sie würden zu dem neuen Dienstleister wechseln.
Mehr: Fehlende Lotsen sind ein wichtiger Grund für die Engpässe im Luftverkehr. Flugsicherung und Gewerkschaft wollen das Problem nun gemeinsam lösen.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.