Tui-Großaktionär Nordgold-Milliardär Mordaschow bereitet seinen Söhnen ein goldenes Erbe

Der russische Unternehmer wurde durch Gold und Stahl zum Milliardär.
Moskau Die russische Forbes-Liste könnte schon bald um zwei jugendliche Gesichter reicher werden: Alexej Mordaschow, mit einem Vermögen von rund 18,7 Milliarden Dollar die Nummer zwei des Vorjahresrankings, will 65 Prozent der Anteile des Konzerns Nordgold an Söhne aus seiner zweiten Ehe, Kyrill, 19, und Nikita, 18, überschreiben.
Einen entsprechenden Antrag hat der 53-jährige Stahlbaron im russischen Kartellamt eingereicht. Die Anteile sollen jeweils zwischen 420 und 490 Millionen Dollar wert sein. Die Untergrenze der russischen Forbes-Liste lag zuletzt bei 500 Millionen Dollar.
Kyrill und Nikita Mordaschow sollen das Paket gemeinsam über die Investmentgesellschaft KN Holding verwalten. Mordaschow senior bleibt weiterhin Teilhaber und Vorstandsmitglied bei Nordgold. Ziel der Teilübergabe ist nach Angaben des Milliardärs, dass sich beide Söhne ins Geschäft einarbeiten, um später die Nachfolge antreten zu können. Er sei bereit, sie als Mentor einzuweisen, ließ Mordaschow verlauten.
Nordgold ist ein international tätiger Konzern, der in Russland, Kasachstan, Burkina Faso und Guinea Gold fördert. Weitere Projekte sind in Kanada und Französisch-Guayana geplant. Mit einer Produktion von 968.000 Unzen Gold lag das Unternehmen 2017 weltweit auf Rang 17 der Goldförderer und erzielte dabei einen Nettogewinn von 167 Millionen Dollar.
Doch Nordgold ist bei Weitem nicht das einzige Unternehmen Mordaschows. Wichtigster Besitz ist der Bergbau- und Stahlkonzern Severstal mit Sitz in der nordrussischen Stadt Tscherepowetz. Der machte 2018 Einnahmen von 8,58 Milliarden Dollar.
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Die Kontrolle über den Konzern sicherte sich Mordaschow in den 90er-Jahren. Als junger Finanzdirektor war er vom Generaldirektor des Metallurgiekombinats Tscherepowetz mit der Privatisierung des Werks beauftragt worden. Am Ende hielt er selbst alle Anteilsscheine in der Hand. Daneben ist Mordaschow seit 2008 auch Großaktionär bei Tui. Inzwischen hält der russische Milliardär 26 Prozent der Anteile am Reisekonzern.
Ob Mordaschow weitere Sprösslinge ins Geschäft einführen will, ließ er offen. Kyrill und Nikita sind allerdings nicht die einzigen Kinder des Milliardärs. Aus der ersten, kurz nach dem Aufstieg Mordaschows 1996 geschiedenen Ehe stammt ein weiterer Sohn.
Zu dem hält der Vater allerdings nur sporadischen Kontakt. Auch die Ehe mit der Mutter seiner beiden Nachfolger in spe hielt nur wenige Jahre. Die zwei Töchter und der Sohn, die aus seiner dritten Beziehung stammen, sind hingegen noch nicht volljährig.
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