Zeitarbeit Studentenjob per App – Zenjob erhält Finanzspritze von Axa

Sie sind die Gründer der Zeitarbeitsfirma: Fritz Trott, Arvid Seeberg-Elverfeldt, Cihan Aksakal, Frederik Fahning und Cornelius Rantzau.
Frankfurt Begonnen hat alles mit Babysittern. Fritz Trott, 35, Vater von zwei Kindern, braucht regelmäßig welche. Also gründete er einen Babysitterclub – und erzählte einem Investor davon. Drei Jahre später ist aus der privaten Lösung eine moderne Zeitarbeitsfirma geworden.
Per App vermittelt Zenjob mit Sitz in Berlin Aufträge an Studenten und beschäftigt damit über 180 feste Mitarbeiter. Und will weiter wachsen: Wie das Handelsblatt exklusiv erfuhr, hat Trott, der das Unternehmen gemeinsam mit Cihan Aksakal und Frederik Fahning gegründet hat, gerade eine Finanzierung in Höhe von 15 Millionen eingeworben.
Der Großteil des Geldes stammt von dem französischen Versicherungskonzern Axa. „Die On-Demand-Arbeitswelt ist ein globaler Megatrend auf dem Arbeitsmarkt. Die Nachfrage nach temporärem Personal wächst nach wie vor“, sagt Imran Akram von Axa Venture Partners.
Nicht nur zur Weihnachtszeit werden kurzfristige Personalengpässe im Handel oder in der Gastronomie gern mit studentischen Zeitarbeitern überbrückt. „Algorithmen finden die passenden Jobs“, erklärt Fritz Trott. Seine eigene Jobbiografie ist bunt: Bevor er mit zwei Partnern Zenjob ins Leben rief, hat er schon als Journalist sowie als Manager bei Rocket Internet gearbeitet.
Das Prinzip von Zenjob ist einfach: Studenten erhalten kurzfristige Jobangebote direkt auf ihr Smartphone und bestätigen die Jobs per Klick in der App. Zenjob zahlt das Gehalt und übernimmt die Versicherung. Zu den mehr als 1000 Kunden gehören etwa der Online-Optiker Mister Spex oder Sportscheck.
„Mit Zenjob können wir schneller und flexibler auf saisonale Schwankungen und kurzfristigen Personalbedarf reagieren“, sagt Nadine Stange vom Sportscheck-Flagshipstore in München.
Bislang gibt es das Angebot in Berlin, Hamburg, München, Köln, Bonn und Düsseldorf. Mit dem frischen Kapital will Trott die Präsenz in zehn weiteren Städten ausbauen. Vor allem aber soll der Algorithmus verbessert werden. „Klassische Zeitarbeitsfirmen kämpfen immer noch mit der Digitalisierung“, sagt der Gründer. „Was der Branche fehlt, sind innovative Produkte.“
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