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Hotelportal Warum Trivago Start-ups Starthilfe gibt

13 Jahre jung ist Trivago und berät schon selbst junge Gründer. Den Austausch betreibt das Hotelsuchportal aber nicht nur aus Selbstlosigkeit.
20.04.2018 - 08:48 Uhr Kommentieren
Trivago: Warum das Hotelportal Start-ups Starthilfe gibt Quelle: Trivago
Trivago-CEO Rolf Schrömgens

„Unsere Profitabilität zu verbessern, steht nun im Fokus.“

(Foto: Trivago)

Düsseldorf „Ihr habt eine geniale Idee für die Hotel-Tech-Branche und seid auf der Suche nach Support?“ Das Hotelvergleichsportal (Slogan: „Hotel? Trivago“) hatte für Donnerstag pfiffige Gründer nach Düsseldorf geladen. Ein halbes Dutzend durfte zum Pitch in der Zentrale antreten.

Das Event im Rahmen der Düsseldorfer Start-up-Woche fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Schließlich geht es um Technologien, die Trivago möglicherweise einen entscheidenden Vorsprung im harten Wettbewerb bringen können.

Obwohl selbst dreizehn Jahre jung – quasi noch mitten in der Pubertät – gibt das Hotelsuchportal bereits Nachhilfe im Gründen. Trivago gilt längst nicht mehr als Start-up – sondern als „Grown-up“: Mit 1400 Mitarbeitern und einer Milliarde Euro Umsatz ist das an der Nasdaq gelistete Portal schon ein Großunternehmen.

Trivago will seine Erfahrungen mit jungen Gründern teilen – und gleichzeitig von deren frischen Ideen profitieren. Der Austausch ist also nicht uneigennützig. Die drei Gewinner-Start-ups vom Donnerstag bekommen ein kostenloses Coaching. Überzeugt eine Idee, kann sich Trivago auch eine gemeinsame Zukunft vorstellen – in Form einer langfristigen strategischen und finanziellen Unterstützung.

„Das Niveau war sehr hoch“, sagt Elie Matta, Head of Corporate Development von Trivago. „Wir sind ständig in Gesprächen mit einem Haufen Start-ups. Dabei schauen wir nicht nach einem großen Übernahmeziel, sondern nach Technologie, die zur Vision von Trivago passt. Dann greifen wir auch ganz schnell zu.“

Gerade hat Trivago die Partnerschaft mit der Innovationsplattform Plug and Play im Silicon Valley bekannt gegeben. 2006 gegründet hat Plug and Play bisher mehr als 6000 Start-ups auf die Beine geholfen und mit 220 Unternehmen zusammengebracht.

Zu den Erfolgsstorys zählen Dropbox, Paypal und Soundhound. „Für ein effektives Ökosystem, das auf Open Innovation basiert, brauchen wir zukunftsgerichtete Unternehmen wie Trivago, die mit Start-ups zusammenarbeiten“, sagt Saeed Amidi, Gründer und CEO von Plug and Play.

Trivago sucht bei Plug and Play die Kooperation mit Start-ups rund um die Themen Reise und Gast, um sein eigenes Portal zu verbessern. „Der Austausch mit Start-ups kann helfen, Technologiechancen von strategischer Bedeutung zu entdecken, Innovation zu beschleunigen und die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern“, glaubt Trivago-Manager Matta.

„Grown-ups wie Zalando oder Trivago haben mittlerweile eine feste IT-Infrastruktur, eine große Organisation und somit verlängerte Entscheidungswege. Das geht zu Lasten von Agilität und Innovation“, beobachtet Philipp Depiereux, Gründer der Digitalberatung Etventure, die heute zu EY gehört.

Das sind Deutschlands größte Hotel-Konzerne
Der Hotelmarkt boomt
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Die 50 umsatzstärksten Hotelgesellschaften in Deutschland hat die „Allgemeine Hotel- und Gastronomiezeitung“ ausgewertet. Die Studie zeigt: Der Boom auf dem deutschen Hotelmarkt hält an: Zum siebten Mal in Folge konnten die Unternehmen 2016 ihren Gesamtumsatz steigern. Der Nettogesamtumsatz aller betrachteten Ketten erreichte zusammen 8,64 Milliarden Euro, im Vergleich zu 8,14 Milliarden in Vorjahr. Das bedeutet ein Umsatzplus von 6,1 Prozent. Gleichzeitig sank die Auslastung um 0,6 Prozent.

Quelle: AGHZ, Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung

(Foto: PR)
Methode
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Die erhobenen Daten beruhen zum größten Teil auf Eigenangaben der Hoteliers. Haben diese in Einzelfällen keine Angaben gemacht, verwertete die „AGHZ“ die Werte aus dem Vorjahr. Auf Grundlage der errechneten Durchschnittswerte und aktueller Marktdaten wurde der Umsatz dann geschätzt. Diese Methode führte zu den Ergebnissen der Plätze zwei, drei und neun.

(Foto: dpa)
Platz 10: NH Hoteles Deutschland
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Mit 295 Millionen Euro Umsatz im Jahr 2016 belegt das Unternehmen, das ursprünglich aus der spanischen Dachmarke Navarra Hoteles hervorgegangen ist, Platz 10. In Deutschland ist der Konzern mit Marken wie „NH Hotels“. „NH Collection“ oder „nhow“ vertreten und konnte den im vergangenen Jahr um 6,2 Prozent steigern.

(Foto: NH Hoteles)
Platz 9: Hilton Worldwide
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Um 6,2 Prozent steigert der US-Konzern seinen Umsatz auf etwa 311 Millionen Euro und rutscht damit erstmals unter die größten zehn Hotelgesellschaften in Deutschland.

(Foto: Reuters)
Platz 8: Event Hotels
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Die Event Hotels Gruppe vereint namenhafte Marken wie „Sheraton“, „Novotel“, „Westin“ oder „Mercure“ unter ihrem Dach. Der Jahresumsatz von 312 Millionen Euro reicht in Deutschland für Platz acht – ein Wachstum von 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der Betriebe sank allerdings um ein Hotel auf 46.

(Foto: PR)
Platz 7: Grand City Hotels
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Mehr als 120 Hotels führt die GCH Hotels Group in Deutschland – viele von ihnen unter bekannten Namen wie etwa die Marke „Wyndham Hotels“. Rund 385 Millionen Euro setzte sie im vergangenen Jahr um – und landet mit knapp 30 Millionen Euro Zuwachs auf dem siebten Platz der umsatzstärksten Hotelgesellschaften. Von Budget- über Tagungs- zu Wellnesshotel hat die Gruppe alles im Portfolio – und bietet über 16.000 Zimmer in Deutschland.

(Foto: PR)
Platz 6: Maritim Hotelgesellschaft
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380 Millionen Euro Jahresumsatz erreicht die Maritim Hotelgesellschaft mit nur 36 Betrieben, aber über 10.000 Zimmern. 63 Euro kostet ein Zimmer im Durchschnitt: Damit sind die Maritim Hotels die günstigsten in diesem Ranking.

(Foto: dpa)

Vor dem Hintergrund könne man nicht mehr einfach und schnell mal etwas ganz anderes machen. „Und die Firmen sind auch nicht unbedingt gewillt, ihr eigenes Geschäftsmodell zu hinterfragen – denn es funktioniert ja“, so Depiereux.

Einen wesentlichen Vorteil hätten Grown-ups aber im Vergleich zu Traditionskonzernen: Die eigene Start-up-Zeit liege noch nicht so lange zurück, daher gebe es eine größere Offenheit für neue Technologien. Auch der kulturelle Unterschied sei nicht so eklatant wie zwischen einem Start-up und einem Dax-Unternehmen. „Insofern sind Kooperationen mit Start-ups einfacher und auch eine Integration eher möglich als im Konzern“, konstatiert der Etventure-Chef.

Wie viele Konzerne investiert Trivago nicht nur in ausgewählte Start-ups, sondern kauft so manches gleich ganz, wenn es passt. So wie die Rheinfabrik, Base7Booking oder zuletzt Tripl.

„Bei Trivago kann unser Algorithmus seine Wirkung richtig entfalten“
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