Lothar-Späth-Award 2021 Eine neuartige Herzpumpe soll Leben retten

Der Chef von Novapump hat den Lothar-Späth-Award erhalten.
Stuttgart Ronald Reich, Geschäftsführer des Unternehmens Novapump, hat gemeinsam mit seinen Partnern den ersten Platz beim Lothar-Späth-Award 2021 gewonnen. Novapump baut sich selbst entfaltende Kathederpumpen. Der Diplom-Ingenieur für Feinwerktechnik und Volkswirt Reich hatte das ehemalige Start-up zusammen mit Markus Ferrari gegründet.
Der Professor war 19 Jahre in leitender Tätigkeit am Jenaer Herzzentrum tätig und ist seit einigen Jahren Klinikdirektor in Wiesbaden. Sein erstes Grundpatent brachte er 2012 in die neu gegründete Novapump in Jena ein. Seitdem sind viele Patente erarbeitet und zum großen Teil international erteilt worden.
Es handelt sich um eine neue Art von Herzpumpe, die mehr als 1000 Menschen jährlich in Deutschland das Leben retten soll. Das Gerät kann bei einem Herzversagen innerhalb weniger Minuten durch die Beinvene im Herzzentrum implantiert werden. Dem Unternehmen zufolge steht die in Kooperation mit dem Jenaer Klinikum entstandene Neuentwicklung kurz vor dem ersten Einsatz bei Akutpatienten in einer klinischen Studie.
Ziel des Gründers Reich ist es, eine international wachsende Kardiologiefirma mit Sitz in Jena aufzubauen und dafür langfristige, mittelständische Industriepartner für Entwicklungs-, Fertigungs- und Serviceaufgaben zu gewinnen. Reich hatte früher sogar direkten Kontakt zu Späth. Er zählte am Ende der 1990er-Jahre zu den Mitstreitern in Späths „Thinktank“.
An den kreativen Geist erinnern
Die Initiative für den Preis geht maßgeblich vom Tunnelbauer Martin Herrenknecht aus. Es wurde eigens dafür eine Lothar-Späth-Award-Stiftung gegründet. Der Familienunternehmer Herrenknecht will damit an den kreativen Geist des im Jahr 2016 verstorbenen ehemaligen Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg und späteren Chef der Jenoptik erinnern.
Späth war auch lange Jahre als Aufsichtsratschef ein enger Wegbegleiter von Herrenknecht. „Man kann, was man will. Dieses ikonische Lothar-Späth-Credo muss uns in diesen Zeiten ganz klar wachrütteln“, forderte der 79-jährige Herrenknecht in seiner Rede anlässlich der Preisverleihung in Stuttgart. „Als Ingenieur, Unternehmer und echter Lothar-Späth-Fan empfehle ich kühnen unternehmerischen Start-ups – den hier anwesenden besonders: Lassen Sie sich nicht aufhalten. Schon gar nicht von der Politik.“
Der Preis wurde nach 2018 zum zweiten Mal vergeben. Der Jury gehören unter anderem Altbundeskanzler Gerhard Schröder, Günther H. Oettinger, Mitglied der Europäischen Kommission, und Jenoptik-Vorstandschef Stefan Traeger an. Ausgezeichnet werden Innovationen, die im Wissenstransfer mit Universitäten oder in grenzüberschreitender Kooperation von Unternehmen oder Instituten aus Thüringen und Baden-Württemberg entstehen, den beiden Hauptwirkungsstädten von Späth.
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