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„Made in Vechta“ Big Dutchman liefert Ställe in die ganze Welt

Der größte Lieferant für Tierställe kommt aus dem Oldenburger Münsterland: Die Zentrale von Big Dutchman liegt in Vechta. Von dort aus entwickeln und verkaufen 1800 Mitarbeiter Tierhaltungsanlagen in die ganze Welt.
05.10.2011 - 12:58 Uhr Kommentieren
Montagematerialien für verschiedene Stallausrüstungen. Quelle: dpa

Montagematerialien für verschiedene Stallausrüstungen.

(Foto: dpa)

Vechta Die vollkommen vernetzte Tierhaltung ist im niedersächsischen Vechta Realität. Beim Stallausstatter Big Dutchman sind die Anlagen aufgebaut: Computer steuern, wie viel Futter die Tiere bekommen, wann sie gefüttert werden und registrieren, wie gut sie fressen, wie warm es im Stall ist, kontrollieren die Filterung der Abluft und den Abtransport des Tierkots. „Der Landwirt kann mit dem iPad auf dem Sofa sitzen und von dort aus alles steuern“, sagt Firmensprecher Andreas Böske.

Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben Marktführer der Branche und liefert Hühner- oder Schweineställe an Landwirte in Europa, aber auch nach Asien, Amerika oder Australien. Biobauern gehören ebenso zum Kundenkreis wie konventionelle Betriebe.

Wegen der weltweiten Präsenz seines Unternehmens ist Vorstandsvorsitzender Bernd Meerpohl ständig unterwegs. In Brasilien hat Big Dutchman jüngst in Araraquara im Bundesstaat Sao Paulo für 13 Millionen Euro eine neue Vertriebszentrale eröffnet. „Sie ist sehr verkehrsgünstig gelegen, direkt an der Autobahn“, freut sich Meerpohl. Bislang war der zentrale Big-Dutchman-Stützpunkt im Süden des Landes, was aber strategisch eher ungünstig gewesen sei.

Rund 1800 Menschen arbeiten weltweit für Big Dutchman. Der Umsatz betrug im Jahr 2009 rund 462 Millionen Euro, 2010 waren es 631 Millionen Euro. In diesem Geschäftsjahr, das im September endet, rechne er mit einem Umsatz von mehr als 750 Millionen Euro, sagt Meerpohl. Der Grund für den Umsatzsprung seien Sondereffekte auf dem deutschen Markt gewesen: Die deutschen Eierproduzenten mussten aus Tierschutzgründen die klassische Legebatterie durch neue Stallsysteme ersetzen - und das früher als in anderen EU-Ländern. „Es wird in den nächsten Jahren bestimmt eine Umsatzdelle geben“, sagt Meerpohl. Aber darauf stelle sich das Unternehmen ein. Big Dutchman ist eine reines Familienunternehmen, die Firma gehört Meerpohl, seinen beiden Schwestern und seinem Bruder.

Neben einer Vielzahl eher regional operierender Firmen gebe es in Deutschland drei bis vier Unternehmen, die in Sachen Stallausstattung in derselben Unternehmensliga wie Big Dutchman spielen, sagt Hubert Lütke Laxen, Geschäftsführer des Branchenverbands BFL (Bauförderung Landwirtschaft). Die Auftragsbücher seien generell gut gefüllt. „Im Gegensatz zu anderen Landtechnikindustriezweigen haben sie die Wirtschaftskrise sehr gut gemeistert“, sagt er.

Wurzeln liegen in den USA

So profitierten die Unternehmen derzeit von neuen Tierschutzbestimmungen für die Gruppenhaltung für Sauen, die zum 1. Januar 2013 in Kraft treten, für die die Landwirte investieren müssen. Aber für die Großen der Branchen gelte auch, dass sie Exportquoten von mindestens 60 Prozent hätten.

Bernd Meerpohls Vater Josef kaufte 1985 das Unternehmen Big Dutchman im Rahmen eines Management-Buy-Outs - also indem die Unternehmensführung Anteile von den Eigentümern mehrheitlich übernahm - zunächst ohne die Rechte für Nord- und Südamerika. Die sind inzwischen aber hinzugekommen. Die Wurzeln des Unternehmens liegen in den USA, wo 1938 die Hühnerfarmer Richard und Jack DeWitt einen Automaten zur Geflügelfütterung entwickelten.

Weil die DeWitt-Familie aus den Niederlanden stammt, war der Markenname „Big Dutchman“ schnell gefunden (großer Holländer). In den 1950er Jahren expandierte Big Dutchman nach Europa und setzte dabei auf selbstständige Vertriebs-Agenturen. 1958 stieg der damals 26 Jahre alte Geflügellandwirt Josef Meerpohl als Handelsvertreter für Big Dutchman in Deutschland ein.

Er habe das Unternehmen 1992 von seinem Vater übernommen, sagt Bernd Meerpohl. Der heute 79 Jahre alte Josef Meerpohl nimmt nach wie vor regen Anteil an den Geschicken seines Lebenswerks und ist Vorsitzender des Aufsichtsrats der Big Dutchman AG. „Ich habe großen Respekt vor dem, was er daraus gemacht hat“, sagt sein Sohn.

  • dpa
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