Einer der häufigsten Fehler ist, dass der Gründer zu sehr von sich ausgeht und im Eifer Kunden und Geldgeber aus den Augen verliert. Daher immer wieder die Perspektive wechseln und den Businessplan aus der Sicht der Kunden bzw. Investoren machen.
Ein Businessplan sollte nicht nur formalen Ansprüchen genügen, sondern auch eine Reihe von inhaltlichen Punkten abdecken. Dazu gehören ein ordentlich ausgefülltes Deckblatt, die Darstellung der eigenen Person, das Konzept, der Kapitalbedarfsplan, der Finanzierungsplan, eine Ertragsvorschau, der Liquiditätsplan und die Anlagen.
Sehr wichtig ist es, in einem Businessplan die eigene Motivation glaubwürdig zu formulieren. Ehrlichkeit siegt zwar, aber geizen Sie nicht mit Eigenlob. Machen Sie klar, dass Sie und Ihr Unternehmen eine Perspektive haben!
Handeln Sie die folgenden Punkte exakt durch: Geschäftsidee (Vergleich mit etablierten Unternehmen, Hintergrundinformationen beifügen), Darstellung Markt und Branche inklusive Zukunftsbetrachtung (Recherche lohnt sich!) und Vertriebs- sowie Marketingstrategie (nicht nur Werbung, sondern Image-Bildung).
Ihr Konzept steht – nun geht es darum, wie viel Kapital Sie für die Umsetzung brauchen. Listen Sie alle Posten auf, die bei der Gründung Geld kosten werden. Vergessen Sie nicht, dass Sie und Ihre Familie auch von etwas leben müssen. Simone Janson bietet in ihrem Buch eine hilfreiche Übersicht.
Die Finanzierung des Unternehmens ist das eine, doch die dauerhafte Liquidität das andere. Sie müssen gewährleisten, dass Ihre Firma stets flüssig ist. Das Schreiben einer Rechnung bedeutet noch nicht, dass sie auch bezahlt wird. Für das erste Jahr sollten sie den Liquiditätsplan am besten monatlich erstellen.
Schließlich sollten Sie eine Übersicht darüber gewinnen, ob ihr Unternehmen dauerhaft tragbar ist. Das gefällt auch potenziellen Geldgebern. Eine Rentabilitätsvorschau, auch Ertragsvorschau genannt, ist Zentral für den Erfolg Ihrer Existenzgründung.
Ein Businessplan hilft Ihnen als Orientierung. Aber eine Planung bedeutet nicht, ein für allemal darauf festgelegt zu sein. Es ist völlig normal, anfängliche Ideen zu verändern.
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@Exit: Ich teile einiges von dieser Schwarzseherei nicht. Und eines ganz bestimmt nicht, die Gründung nach der Krise. Erstens: Wer in der Krise kein Geld verdienen kann, der kann es danach auch nicht. Zweitens: Wer die Krise nutzt ist nach der Krise aufgestellt. Drittens: Unternehmer haben immer die unterschiedlichsten Denkaufgaben zu lösen, mal auf den Betrieb bezogen, mal in anderer Richtung. Jetzt dominiert halt mal die Volkswirtschaft. Na und? Produkte und Dienstleistungen sind Problemlösungen. Stellt sich doch nur die Frage: Wann gibt es genug Menschen, die sich die Lösung ihres Problemes was kosten lassen.
Hallo Zusammen,
ich hoffe das ich hier einen kleinen Rat erhalten kann.
Ich möchte mich Selbständig machen (freiberuflich) in Sachen Projektplanung und Design.
Ich habe mir schon einiges angelesen, werde wahrscheinlich auch noch einen professionellen Steuerberater in Sachen Medienrecht etc. heranziehen müssen.
Meine Daten:
Gründung auf Basis der Kleinunternehmer Regelung.
Verheiratet, keine Kinder.
Kein ALG, Kein Hartv 4 Bezug, nicht beim A-Amt gemeldet
Raum Köln
Frage:
- Muss ich ein Gewerbe anmelden?
- wenn ja: muss dies vor der Anmeldung meiner Steuernummer beim Finanzamt geschehen?
- Was muss ich vor der "Steuerlichen Erfassung" noch alles Beantragen / Beachten?
- Wie verhält es sich versicherungstechnisch mit dem Beitrag? Habe da unterschiedliche Meinungen gehört.
Laut Krankenkasse darf ich monatlich 375Euro dazu verdienen, um dann noch über meinen Mann versichert zu sein.
- Kann man Förderungen bekommen, ohne beim A-Amt gemeldet zu sein?
Für Ihre Tipps und Ratschläge bin ich Ihnen allen schon im Voraus mehr als dankbar!!!
Schließlich haben Sie den Schritt schon gewagt, den ich noch machen will und ganz wichtig: ES hat funtkioniert, oder?
Grüße aus Köln
Guido Wirtz
Zwei Beispiele für den grassierenden Irrwitz i.b. von Banken gegenüber Unternehmensgründern.
Beispiel 1:
Ich habe mit einem Businessplan und einer soliden Plan-Ertragsrechnung für ein Jahr bei einer Bank vorgesprochen. Die Planrechnung wies bereits im ersten Jahr schwarze Zahlen aus. Dieses Unternehmen musste also nicht krampfhaft wachsen. Doch was wollte die Bank? Mindestens drei Jahre Vorschau und - natürlich - ein saftiges Planwachstum
Die Qualität der Prognose? Egal! Hauptsache ein imposantes Szenario.
Beispiel 2:
Eine IT-Neugründung konnte gleich zwei Szenarien aufzeichnen: Profitabel auf kleiner Flamme war ebenso möglich wie die ganz große Nummer.
Interesse der Banken? Null.
Die Alternative? Eine private Family- & Friends-Finanzierung.
Was geschah? Nach ein paar Jahren als solides, kleines Unternehmen konnte die große Nummer entwickelt werden und das ehemals zarte Pflänzchen ging mit inzwischen über 200 Mitarbeitern an einen großen internationalen Wettbewerber.
Danke an alle kurzsichtigen Banken, die über 300% Rendite p.a. uns privaten Investoren überlassen haben.
EUROLAND bleibt oben, der EURO geht ohnehin unter und mit ihm wir alle in der Überschuldung! Grundstückler werden enteignet, Eurobonds sozialisieren südländische Faulheit zu Lasten deutschen Fleißes bzw. nordeuropäischen Strebens... in den nächsten drei Monaten kracht es richtig. Dann...fünf Jahre später: Existenzgründung.
Ich habe mich vor 5 Jahren Selbständig gemacht. Gründerfreundlich ist Deutschland insbesondere hinsichtlich der Abschreibung der Initialen Wirtschaftsgüter nicht. Wir hatten im ersten Jahr Unterstützung von indem Unternehmensberater, der von Beginn an unser internes Rechnungswesen (Kostenstellen- und Kostentägerrechnung) vorangetrieben hat. Mein Ratschlag mit dem Controlling (internes Rechnungswesen) ab dem ersten Tag beginnen und hier externe Fachleute einbeziehen. Des weiteren haben wir auch ab dem ersten Tag unsere Prozesse modelliert (BPMN Konform, mit ActiveModeler) auch hier hat uns der externe Bertater den Weg gezeigt. Frühzeitig einen guten Berater hinzufügen, der einen langfristig begleitet (1 oder 2 Tage im Monat) ist ein wichtiger Baustein für den Erfolg (neben Vertrieb und dem Produkt)
Gruß aus Karlsruhe