„Blühende Landschaften“ gibt es im Osten eher wenige. Die Wirtschaftskraft liegt ein Drittel unter dem Niveau der westdeutschen Länder. Und: Die Lücke schließt sich seit einiger Zeit kaum noch. (Quelle: dpa)
Ostdeutsche verdienen viel weniger. So betrug der mittlere Bruttomonatslohn im Westen zuletzt 3094 Euro, im Osten nur 2317 Euro.
Die Kluft zwischen Ost und West wird immer kleiner. In Ostdeutschland ist die Arbeitslosenquote auf dem tiefsten Stand seit 1991. Trotzdem beträgt sie noch 9,1 Prozent, im Westen 5,8 Prozent.
Wegen des früheren Berufseinstiegs in der DDR sind Renten im Osten meist höher. Zuletzt bekamen Männer im Schnitt 1096 Euro, Frauen 755 Euro. Im Westen: Männer 1003 Euro, Frauen 512 Euro.
Ostdeutsche besitzen nicht einmal halb so viel. Während Erwachsene im Westen im Schnitt über 94 000 Euro verfügen, sind es im Osten nur 41 000 Euro. Der Durchschnittswert selbst genutzter Immobilien liegt im Westen bei 151 000, im Osten bei 88 000 Euro.
In Westdeutschland ist der Kinderwunsch deutlich ausgeprägter. Nach einer Forsa-Umfrage möchten 63 Prozent der jungen Erwachsenen hier auf jeden Fall Kinder, im Osten nur 47 Prozent.
In der DDR gehörte die Krippe zum Alltag, das wirkt bis heute nach. 2013 war die Betreuungsquote im Osten mit 49,8 Prozent noch mehr als doppelt so hoch wie in den westdeutschen Ländern mit 24,2 Prozent.
Ostdeutsche Straßen sind gefährlicher - und besonders gefährlich sind die in Brandenburg. Bei Verkehrsunfällen starben 2013 dort 69 Menschen pro eine Million Einwohner, in Sachsen-Anhalt 61. Im Bundesdurchschnitt waren es gerade mal 41.
Ob Helene Fischer oder Tim Bendzko: Musik mit deutschem Text ist im ganzen Land beliebt, nach einer Umfrage im Osten (84 Prozent) aber noch deutlich stärker als im Westen (74 Prozent).
Rund 82 Prozent der Ostdeutschen wünschen sich einer Forsa-Umfrage zufolge bei einer schweren Erkrankung Sterbehilfe. In Westdeutschland sind es nur 67 Prozent.
Sie können sich im Osten wegen niedrigerer Mieten mehr leisten. Laut Umfrage zahlt jeder zweite weniger als 300 Euro Miete, im Westen nur jeder dritte. Für Ausgehen oder Hobbys geben Studenten im Osten im Schnitt 178 Euro aus, 16 Euro mehr als die Kommilitonen im Westen.
Die historisch gewachsene Kluft bleibt groß: 2011 waren noch 25 Prozent der Menschen im Osten Mitglied der katholischen oder evangelischen Kirche, im Westen 70 Prozent.
Nach einer Umfrage von Infratest dimap bewerten etwa 75 Prozent der Ostdeutschen die Wiedervereinigung positiv. In Westdeutschland sieht dagegen nur rund die Hälfte der Befragten (48 Prozent) mehr Vor- als Nachteile.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.
Das Gründungsthema wird sich in den nächsten 10 Jahren fundamental verändern, was primär an den Biografien der Gründer/innen liegt und der Rolle der Frau in der Gesellschaft OST/WEST liegt (siehe www.alg-zuschuss.de zur Gründung aus der Arbeitslosgkeit). Bereits heute ist eine Selbständigkeit oder der regelmässige Wechsel zwischen Selbständigkeit und Festanstellung wachsend. Sieht man sich das Wachstum der Projektbörsen und Auftragsnetzwerke an, wird sich der Arbeitsmarkt fundamental - dann aber für die Brainworker verändern.