Rocket-Investment Shopwings Einkaufen für Fleißige und Faule
Warum die Samwer Brüder auf Lebensmittel im Netz setzen
Düsseldorf Das eine startet in Konstanz, das andere in München. Das eine ist privat finanziert, hinter dem anderen steht der Inkubator Rocket Internet. Und doch haben die beiden Start-ups Shopsters und Shopwings eines gemein: Sie wollen den Lebensmitteleinkauf verändern – mit einem fast identischen Konzept.
Die beiden Gründungen wollen das schaffen, womit sich der Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland noch schwer tut: den Wocheneinkauf per Mausklick alltagstauglich machen. Die Zielgruppe beider Start-ups: stark eingebundene Berufstätige, Alleinerziehende, Familien, ältere Menschen – oder einfach jene, die zu faul zum Einkaufen sind und stattdessen lieber ein gutes Buch lesen.
Während sich Shopsters noch in der Testphase befindet, ist Shopwings am Montag an den Start gegangen. Zwar bieten auch Einzelhandelsriesen wie Rewe oder Edeka bereits Lieferdienste an. Doch Shopwings und Shopsters versprechen, nicht nur für den Konsumenten, sondern auch für den Einzelhandel hilfreich zu sein. Aber es ist sehr wahrscheinlich, dass sie sich dabei in die Quere kommen.
Ihre Lebensmittel kaufen die deutschen Konsumenten bislang nur selten im Netz. Zahlen des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel (Bevh) zeigen, dass lediglich 2,1 Prozent der Bestellungen auf Lebensmittel fallen. Im stationären Handel liegt der Anteil des Lebensmitteleinzelhandels nach Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) bei mehr als 50 Prozent.
Dass noch Potenzial im Netz liegt, daran zweifelt niemand. Auch Edeka und Rewe gehen längst mit dem Trend und bieten ihre Lebensmittel auch auf ihren Internetportalen feil. Das Problem: Die Einkäufe kommen frühestens am nächsten Tag. Edeka behält sich sogar Lieferzeiten von einem bis drei Werktagen vor.
Shopsters und Shopwings wollen diesen Service schneller anbieten. Und sie wollen das Onlinegeschäft mit dem Lebensmitteleinzelhandel verbinden. Ihre Idee ist einfach: Über die Onlineportale können Kunden ihre Einkäufe bestellen und bezahlen, genau wie bei Edeka oder Rewe. Der Unterschied: Sie sollen spätestens innerhalb von einer Stunde (im Fall von Shopsters) beziehungsweise zwei Stunden (Shopwings) geliefert werden.
Möglich macht das nicht etwa die Post, sondern ein sogenannter persönlicher Shopper: Ein freier Mitarbeiter kauft ganz normal beim Einzelhändler ein und kann die Einkaufstüte binnen kurzer Zeit zum Kunden bringen. Der Supermarkt kommt nach Hause – soweit die Theorie.
Für den Konsumenten soll der Einkauf bequem sein. „Wir sparen dem Kunden Zeit“, sagt Shopwings-Mitgründer Florian Jaeger Handelsblatt Online.
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Auf einen wichtigen Punkt allerdings wird in dem Beitrag verzichtet. Es handelt sich hier nicht wirklich um einen Lieferservice, sondern streng genommen, um ein reselling. Denn beide aufgeführten Unternehmungen setzen die Warenpreise selbständig fest. Die Zuschläge sind nicht unerheblich. Dies wird auch beim "Vorbild" instacart in USA zunehmend kritisiert. Der blosse Blick auf den Lieferzuschlag reicht daher keineswegs aus. Die Preisgestaltung ist intransparent und JEDERZEIT variabel. - ALGEL macht das anders und verlangt ausschliesslich den Kassenpreis mit dem Kassenbon als Beleg. Schade, dass der Beitrag diesen wesentlichen Aspekt unter den Tisch hat fallen lassen. - Doch dafür gibt es ja die Kommentarfunktion :)
Gute Sache insbesondere für Alte, Tasche tragen, Auto fahren
u.s.w. geht oft nicht mehr.
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Also ich finde das gut,denn dann kann ich rund um die Uhr kommentieren und muss nicht aus dem Haus.
Mal davon abgesehen das ich lieber hier im Ort einkaufen gehe, schon allein damit ich später, im Alter, auch dort einkaufen kann - beide Seiten beliefern derzeit weder FFM, noch München noch Bremen.
Das es so etwas auf dem Land geben wird glaub ich eh nicht.
Aber, dass ich keine Preise vergleichen kann, bevor ich nicht eine PLZ finde die beliefert wird - sorry, das ist für mich abschreckend!
Wir beziehen bereits seit ca. 2 Jahren BIO-Lebensmittel von einem Online-Anbieter aus unserer Region (einige Familien aus unserer Nachbarschaft teils schon länger). Frischere Ware habe ich weder in einem Supermarkt noch auf den Wochenmärkten gefunden. Die Wochenmarkt-Beschicker karren doch auch ihre angeblich frische Ware von einem Ort zum andern. Oder was glauben Sie, wie oft die angeblich frische Ware in den Supermärkten vom Kühlhaus ins Regal hin und her wandert im Lauf der Woche. Wenn Sie dann am Wochenende Ihren Einkauf tätigen, was glauben Sie was Sie da teilweise bekommen? Fragen Sie mal Angestellte aber sichern Sie ihnen unbedingt Anonymität zu.
Wenn es sowas auf dem flachen Land gäbe und dann mit Discoutern wie Aldi und Lidl, könnte trotz einer höheren Zustell-Gebühr die Idee funktionieren, denn viele Leute scheuen die weite Anfahrt und bei den Alten ohne Internet könnte ein Order-Katalog mit dem begrenzten Sortiment der Discounter die telefonische Bestellung ermöglichen.
Tut mir schrecklich leid, aber um meine Lebensmittel zu kaufen, bewege ich mich weiterhin in ein Geschäft, denn:
- ich will sehen, was ich bekomme
- ich will frische Lebensmittel anstatt Lebensmittel kurz vor dem MHD
- ich entscheide gern spontan, was ich kaufen will