BMW, Daimler, Volkswagen: Deutsche Autobauer haben den China-Blues
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BMW, Daimler, VolkswagenDeutsche Autobauer haben den China-Blues
Chinas Konjunkturprobleme bringen deutsche Autobauer aus dem Takt. Branchenexperte Dudenhöffer rechnet mit einem Absatzrückgang. Die starke Abhängigkeit vom Reich der Mitte erweist sich nun als Achillesferse.
Frankfurt/Duisburg Die schwächelnde Konjunktur in China und anderen wichtigen Schwellenländern bremst das Wachstum der deutschen Autobauer aus. Während die Automärkte in Russland und Brasilien schon länger in der Krise sind, schrumpfte der Absatz der deutschen Hersteller im Reich der Mitte im zweiten Quartal um sechs Prozent, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Untersuchung der Unternehmensberatung EY hervorgeht. Damit entwickle sich der wichtige Wachstumsmarkt immer mehr zum Sorgenkind, heißt es in der Studie.
„Jahrelang konnten die deutschen Autokonzerne der weltweiten Konkurrenz die Rücklichter zeigen – nun wird die Luft auch für sie dünner“, sagte EY-Partner Peter Fuß. „Die starke Abhängigkeit vom chinesischen Markt könnte sich nun als Achillesferse erweisen.“ China ist im Gegensatz zu Russland und Brasilien, die vor allem Zukunftsmärkte mit einem bisher auch in guten Zeiten überschaubaren Absatz waren, ein zentraler Baustein für die Konzerne.
Allerdings war den Konzernlenkern immer klar, dass sich die enormen Wachstumsraten nicht halten lassen würden, China werde immer mehr zu einem normalen Automarkt, hatte der damalige BMW-Chef Norbert Reithofer bereits zu Jahresbeginn erklärt. „Mit einer Normalisierung der Lage in China hatte die Branche gerechnet - der aktuelle Einbruch kam in dieser Heftigkeit aber überraschend“, sagte Fuß.
Volkswagen etwa habe im zweiten Quartal 36 Prozent seiner Autos in China verkauft, bei BMW lag der Anteil bei 20 Prozent, bei Daimler bei 16 Prozent. Bisher macht sich das in den Finanzen der Konzerne nur auf dem zweiten Blick bemerkbar: Der Umsatz von VW, BMW und Daimler stieg gemeinsam um überdurchschnittliche 15 Prozent. Das liege aber vor allem am schwachen Euro, der Einnahmen außerhalb der Eurozone beim umrechnen aufwertet und damit die Erlöse steigen lässt.
Zahlen und Fakten zu China
China ist mit 1,38 Milliarden Menschen das bevölkerungsreichste Land der Erde.
Auf einer Fläche von rund 9,5 Millionen Quadratkilometern ist China in 22 Provinzen und fünf Autonome Regionen gegliedert.
Dazu kommen die beiden Sonderverwaltungsregionen Hongkong und Macau.
Die Hauptstadt des Reichs der Mitte ist Peking. Dort allein leben mehr als 20 Millionen Menschen – und das sind nur die offiziellen Zahlen.
Die große Mehrheit der Bevölkerung sind Han-Chinesen (91,6 Prozent), dazu kommen 55 Minderheiten.
Rund ein Fünftel der Bevölkerung hängt Volksreligionen an, dazu kommen sechs Prozent Buddhisten und 2,4 Prozent Muslime.
Mit 749 Millionen Menschen lebt die Mehrheit der Bürger (55 Prozent) in Städten.
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