Die Unzufriedenheit in Brasilien mit der Regierung von Präsidentin Dilma Rousseff hängt in hohem Maße auch mit der Wirtschaftskrise zusammen. Brasilien ist Deutschlands wichtigster Handelspartner in Lateinamerika. Die Exporte nach Brasilien betrugen 2014 laut Auswärtigem Amt etwa 11,8 Milliarden Euro. Die Einfuhren aus Brasilien sanken mit 6,6 Milliarden Euro um fast acht Prozent.
Dem Land droht die tiefste Rezession seit den 1930er Jahren. 2015 brach die Wirtschaftsleistung um 3,8 Prozent ein, das Bruttoinlandsprodukt betrug 5,9 Billionen Real (1,48 Bio. Euro). Der Internationale Währungsfonds erwartet für 2016 minus 3,5 Prozent.
Bis April waren 11,1 Millionen Menschen arbeitslos, die Quote lag bei 10,9 Prozent, 40 Prozent höher als vor einem Jahr. Der Konsum ist eingebrochen, durch eine Inflation von zehn Prozent ächzen die Bürger unter steigenden Preisen. Da der Binnenmarkt in dem 200-Millionen-Einwohner-Land einen Anteil von 80 Prozent am BIP hat, liegt in der schwachen Nachfrage ein Hauptgrund des Einbruchs.
Durch ein hohes Staatsdefizit fehlen Mittel für Investitionen, die Infrastruktur ist marode. Auch deutsche Autobauer wie Volkswagen müssen Einbrüche bei den Verkaufszahlen verkraften. Zudem gibt es Probleme wie überbordende Bürokratie.
Der niedrige Ölpreis lässt die Einnahmen sinken. Zudem ist der Ölkonzern Petrobras, mit 80 000 Angestellten größter Arbeitgeber, in einen enormen Korruptionsskandal verwickelt. Das staatlich kontrollierte Unternehmen verbuchte 2015 einen Verlust von 8,6 Milliarden Euro und ist zum massiven Sparen gezwungen.
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Ich bin wirklich froh über die Hartnäckigkeit unseres Wirtschaftsministers Gabriel gegenüber Chinas Staatsführung.
Die Weltwirtschaft kann auf Dauer nur dann funktionieren, wenn auf dem gesamten Spielfeld die gleichen Spielregeln gelten. Das ist aber derzeit im Verhältnis mit China absolut nicht der Fall.
Also muss sich daran etwas ändern, und zwar bald.
Und wenn die, die in China das Sagen haben das „im Guten“ (= auf dem Verhandlungswege) partout nicht einsehen wollen, muss es ihnen eben auf andere Weise (durch Taten) klargemacht werden. Dies liegt letztlich im allgemeinen Interesse, s.o. zu „nachhaltiges Funktionieren der globalen Wirtschaft“.
Außerdem ist die chinesische Wirtschaft letzten Endes genauso auf unsere - und die anderere Länder - angewiesen wie wir auf die.
Duckmäusertum war noch nie die richtige Antwort auf Dreistigkeit.