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Familienunternehmen Zukauf von Fiber Lean Technologies: Mischkonzern Werhahn setzt auf Nachhaltigkeit

Die Gruppe kauft einen Spezialisten für natürliche Verbundwerkstoffe. Vorstandssprecher Dell’ Antonio sieht in der Kreislaufwirtschaft großes Potenzial.
29.03.2021 - 20:02 Uhr Kommentieren
Sprecher Paolo Dell’ Antonio (l.) und seine Führungskollegen Alexander Boldyreff und Stephan Kühne (r.) wollen das Unternehmen mit dem Zukauf nachhaltiger aufstellen. Quelle: Wilh. Werhahn KG
Vorstand der Werhahn-Gruppe

Sprecher Paolo Dell’ Antonio (l.) und seine Führungskollegen Alexander Boldyreff und Stephan Kühne (r.) wollen das Unternehmen mit dem Zukauf nachhaltiger aufstellen.

(Foto: Wilh. Werhahn KG)

Düsseldorf Die mehr als 175 Jahre alte Werhahn-Gruppe modernisiert ihr Firmenportfolio. Der Neusser Mischkonzern übernimmt das Unternehmen Fiber Lean Technologies mit bisherigem Hauptsitz im englischen Cornwall. Werhahn will mit der Übernahme der Kreislaufwirtschaft Vorschub leisten.

Die 2016 gegründete Fiber Lean Technologies gilt als führend bei speziellen patentierten Verbundwerkstoffen, der mikrofibrillierten Cellulose (MFC). Das Unternehmen betreibt in Frankreich, den USA und Indien vier Produktionsstandorte für das vielseitige und wiederverwertbare Material.

Werhahn-Vorstandssprecher Paolo Dell’ Antonio sieht in der Übernahme einen Schritt, den Fokus auf Nachhaltigkeit zu legen. Fiber Lean Technologies könne mit „innovativen Produkten in verschiedenen Branchen einen Beitrag zu erhöhter nachhaltiger Ressourcennutzung und -effizienz leisten“, ließ er mitteilen. Wichtigste Anwendungsfelder bislang seien in der Papier- und Verpackungsindustrie, aber auch in der Baubranche.

Das Geschäftsmodell von Fiber Lean Technologies ist keineswegs trivial. Cellulose ist zunächst ein natürlicher Rohstoff, gewonnen aus Bäumen und anderen Pflanzen. MFC wird mithilfe von Mineralien aufbereitet und ist besonders stabil. Es findet in der Papier- und Verpackungsproduktion Anwendung, wird aber auch Kunststoffen zugesetzt, um weniger Ressourcen einsetzen zu müssen oder die Recyclingfähigkeit zu erhöhen. Das langfristige Ziel: mehr Kreislaufwirtschaft ermöglichen.

Auch eine EU-Initiative, die mikrofibrillierte Cellulose erforscht, bescheinigt dem Verbundstoff „immense kommerzielle Potenziale“. Danny Ingle, Geschäftsführer für Vertrieb und Marketing bei Fiber Lean Technologies, erklärte dem Handelsblatt, dass noch viele weitere Anwendungen folgen können und der natürliche und unbegrenzt einsetzbare Rohstoff Cellulose sowohl frisch als auch recycelt eingesetzt werden kann.

Werhahn steuert das Unternehmen von der Zentrale aus

Fiber Lean Technologies gehörte als Joint Venture bislang dem börsennotierten französischen Bergbaukonzern Imery und dem Schweizer Industriemineralienspezialisten Omya International. Künftig wird das Unternehmen nicht mehr von Cornwall aus, sondern vom Hauptstandort der Werhahn Gruppe in Neuss gesteuert. Das unterstreicht die Wichtigkeit der Übernahme für Werhahn.

Das verschwiegene Familienunternehmen mit mehr als 420 Gesellschaftern hat offenbar noch viel vor mit den bislang rund 70 Mitarbeitern und weiteren 20 in den Produktionsstätten. Werhahn-Chef Dell’ Antonio sagte darüber hinaus, dass sich Fiber Lean Technologies „in den nächsten Jahren zu einem profitablen und wertvollen Geschäftsbereich der Werhahn-Gruppe entwickeln“ könne.

Bislang gehören zum Werhahn-Reich mit rund 10.000 Mitarbeitern drei große Geschäftsbereiche: Baustoffe mit Natursteinen und Schiefer, die Konsumgütersparte mit dem Messer- und Küchengerätehersteller Zwilling, der Beauty Group und dem Friseurbedarf Jaguar/Tondeo sowie der Geschäftsbereich Finanzdienstleistungen, zu dem ABC Finance und die Bak11 gehören. 2019 setzte Werhahn 3,6 Milliarden Euro um und erwirtschaftete einen Vorsteuergewinn von 119 Millionen Euro.

Mehr: Das Traditionsunternehmen Zwilling macht bereits rund 40 Prozent seines Umsatzes online

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