Das Wichtigste in Kürze:
- Krypto-Derivate bieten eine Alternative zum direkten Kauf, um an der Wertentwicklung von Kryptowährungen teilzuhaben.
- Trader können auch auf sinkende Kurse spekulieren.
- Der Handel mit Derivaten ist komplex und nur für erfahrene Trader geeignet: 82 % der privaten CFD-Konten verlieren Geld.
- Führende Anbieter: Etoro, Plus500 & Binance
Kryptowährungen, wie Bitcoin oder Ethereum, unterliegen extremen Wertschwankungen. Beim Bitcoin sind das nicht selten mehrere Tausend Euro innerhalb weniger Stunden. Das macht sie für Anleger interessant, die in Krypto-Derivate investieren. Damit können sie nicht nur auf eine positive Wertentwicklung, sondern auch auf fallende Kurse spekulieren. Derivate auf Kryptowährungen haben einen weiteren großen Vorteil: Anleger müssen sich nicht um die Verwahrung der Bitcoin kümmern.
Tipp: Wer größere Beträge in Bitcoin oder Etherum investiert, sollte seine Coins auf ein Cold Wallet transferieren. Diese gelten als besonders sicher. Gute Anbieter von Cold Wallets sind Trezor, Ledger und KeepKey. Für den Handel mit Derivaten ist jedoch kein Wallet nötig.
Achtung: Derivate gelten als spekulativ und sehr riskant. Der Handel hiermit sollte nur von erfahrenen Händlern getätigt werden.
Derivate bergen hohe Risiken
Derivate gelten als spekulativ und sehr riskant, das zeigt ein vergangenes Beispiel. Als Ende Februar 2021 der Bitcoin-Kurs um mehr als 10 Prozent eingebrochen war, verloren Spekulanten über 1,6 Milliarden US-Dollar, weil sie auf steigende Kurse spekuliert hatten. Anfänger sollten deshalb die Finger vom Handel mit Derivaten lassen.
Hinweis: Wer dennoch auf eigenes Risiko mit derivativen Finanzinstrumenten spekulieren möchte, sollte zuvor mit einem Demo-Konto beginnen. Vor allem Hebelprodukte bergen das Risiko eines Totalverlustes.
Welche Derivate gibt es?
Die bekanntesten Derivate beziehungsweise Termingeschäfte sind CFDs, Futures, Optionen und Zertifikate. Mit all diesen Finanzinstrumenten lässt sich indirekt in Kryptowährungen investieren. Das bedeutet, dass Anleger nicht die Kryptowährung selbst kaufen, sondern nur auf dessen Wertentwicklung spekulieren. Diese kann sowohl positiv (long) als auch negativ (short) ausfallen.
CFDs
CFD steht für Contracts for Difference, zu Deutsch Differenzkontrakte. Spekulanten schließen also einen Vertrag auf die Differenz des Kurses des Basiswerts. CFDs lassen sich hebeln und shorten. Durch einen Hebel steigt die Chance auf höhere Gewinne, aber auch die Verluste können größer ausfallen. Sowohl beim Eröffnen als auch beim Schließen fällt eine Kommissionsgebühr an.
Beispiel Bitcoin CFD:
Ein Anleger geht von einem steigenden Kurs von Bitcoin aus. Liegt er damit zum Ende der Laufzeit seines Kontrakts richtig, steigt der Portfoliowert des Anlegers durch den Zuwachs des Basiswerts – der Broker schuldet ihm also die Differenz. Fällt der Kurs, muss der Anleger dem Broker die Differenz zum Ausgangskurs zahlen.
Futures
Futures sind nichts anderes als Terminkontrakte. Dabei verpflichten sich Käufer und Verkäufer die digitale Währung zu einem bestimmten Preis und an einem festen Termin in der Zukunft zu handeln. Anleger können sich so vor Risiken durch Kursschwankungen absichern.
Beispiel:
Ein Anleger erwartet, dass der Bitcoin-Kurs demnächst fällt. Aus diesem Grund richtet er sich einen Futures-Kontrakt ein. Dieser besagt, dass die Gegenpartei zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft eine definierte Menge Bitcoin zu einem zuvor festgelegten Preis abnimmt. Ist der Kurs entgegen der eigenen Erwartungen gestiegen, lässt sich der Kontrakt an eine Terminbörse weiterverkaufen. Fällt er wieder, kann der Verkäufer ihn wieder zurückkaufen.
Optionen
Optionen sind Finanzverträge, die Anlegern das Recht geben, eine Kryptowährung zu einem bestimmten Zeitpunkt und zu einem festgesetzten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Weder der Kauf noch der Verkauf eines Basiswerts sind dabei verpflichtend – Spekulanten erhalten lediglich das Recht dazu.
Beispiel:
Ein Käufer erwirbt die Option einen Bitcoin für 40.000 Euro zu kaufen. Wenn der Basispreis zum Ausführungszeitpunkt höher liegt, ist es sinnvoll die Option zu nutzen. Liegt er darunter, können Anleger die Option verfallen lassen und den Bitcoin bei einer Krypto-Börse kaufen. In beiden Fällen erhält der Optionsverkäufer eine Optionsprämie.
Zertifikate
Anlagezertifikate sind Wertpapiere, deren Wert von der Preisentwicklung ihrer Basis abhängt. Anleger können dabei auf alle möglichen Marktveränderungen setzen: steigend, fallend oder stagnierend. Da es für Zertifikate zahlreiche unterschiedliche Bedingungen gibt, sollten Anfänger hier besonders vorsichtig sein. Um Zertifikate zu kaufen, brauchen sie ein Wertpapierdepot.
Beispiel:
Die Wertentwicklung des Zertifikats folgt stupide dem Kurs des Basisprodukts – hier der Kryptowährung. Steigt zum Beispiel der Kurs des Bitcoin um 1 Prozent, dann steigt auch der Wert des Zertifikats um 1 Prozent.
Allerdings gibt es verschiedene Varianten von Zertifikaten, die beispielsweise eine Garantie, einen Hebel, einen Bonus oder eine Begrenzung haben. Wer ein Zertifikat kauft, sollte deshalb unbedingt verstehen, wie genau es funktioniert.
Gute Broker für den Handel mit Krypto-Derivaten
Grundsätzlich müssen Spekulanten beim Handel mit Termingeschäften einiges beachten. Beispielsweise unterscheidet sich die Laufzeit der einzelnen Finanzprodukte, aber auch die Gebührenstruktur ist häufig nur schwer zu durchschauen. Daher empfiehlt es sich, die Konditionen der einzelnen Broker genau zu studieren und im besten Falle mit einem Demo-Konto zu starten.
Manche Broker spezialisieren sich auf den Handel mit Derivaten. Anleger können Krypto-Derivate aber auch an Krypto-Börsen handeln.
Krypto Börse | Derivate | Demokonto | Hauptsitz | Webseite |
---|---|---|---|---|
Plus500* | CFDs | Ja | Zypern | plus500.com |
Etoro** | CFDs | Ja | Zypern | etoro.de |
Binance | Futures | Ja | Malta | binance.com |
** Hinweis: 74 % der Konten von Privatanlegern verlieren Geld, wenn sie CFDs mit diesem
Anbieter handeln. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe
Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.
CFDs bei Plus500
Plus500CY Ltd ist ein reiner CFD-Broker. Der Sitz liegt in Limassol auf Zypern. Dort ist er auch durch die zypriotische Behörde CySec reguliert.
Um ein Konto zu eröffnen, benötigen Kunden ein Ausweisdokument, einen Kontoauszug oder eine aktuelle Rechnung und eine Kopie der Kreditkarte. Neulinge sollten das Demo-Konto nutzen, das Plus500 anbietet. Für erfahrene CFD-Trader gilt: Krypto CFDs werden wie jedes andere CFD-Instrument auf der Plattform gelistet.
Das Angebot
Im Bereich Kryptowährungen beschränkt sich der Handel auf einige Kryptowährungen sowie auf Krypto-Indizes. Dafür können Spekulanten 1:2 Hebel nutzen. Die Mindestorder zum Handeln beträgt 100 Euro.
Die Gebühren für den Handel berechnen sich aus dem variablen Spread, einer Übernachtgebühr und dem Währungswechsel. Dazu kommen gegebenenfalls noch Kosten für eine garantierte Stop-Order oder eine Inaktivitätsgebühr.
Plus500 kennzeichnet das Risiko für den Handel mit CFDs auf Kryptowährungen mit der höchsten Risikostufe.
Binance: Futures und Margin-Trading
Die weltweit größte Plattform für den Handel mit Kryptowährungen ist Binance. Der Anbieter mit Sitz auf Malta existiert seit 2017 und bietet auch Krypto-Derivate an.
Für eine vollständige Registrierung bei Binance müssen Nutzer einige Schritte durchlaufen. Dazu gehört ein Scan eines Ausweisdokuments, ein Selfie, die Verifizierung über Webcam und den Upload eines Wohnsitznachweises.
Das Angebot
Ist das geschafft, können Neukunden unbegrenzt Kryptowährungen handeln. Dazu stehen weit über 100 Coins zur Verfügung, die sie kaufen oder verkaufen können. Außerdem bietet Binance den Handel mit Futures sowie Margin-Trading an. Je nach VIP-Status liegt die Handelsgebühr bei Binance für Futures bei einer Maker-Order bei 0,02 Prozent und bei einer Taker-Order bei 0,04 Prozent. Hebel gibt es mit bis 125-facher Wirkung. Für den Handel mit Futures bietet Binance einen Demo-Account an. Beim Margin-Handel nutzen Kunden das Geld von Dritten, um damit Vermögenswerte zu handeln. Auch diese Option bietet Binance.
Hinweis: Wegen mangelnder Lizenzen ist der Handel mit derivativen Produkten für deutsche Kunden ganz oder zumindest teilweise eingeschränkt.
Bitcoin CFDs bei Etoro
Auch Etoro hat seinen Sitz auf Zypern. Neben dem Handel mit Wertpapieren, können Kunden auch CFD-Produkte mit Kryptos handeln.
Um auf Etoro ohne Einschränkungen zu handeln, müssen Interessenten einige persönliche Informationen ausfüllen sowie ihre Trading-Erfahrung offenlegen. Damit behält sich Etoro das Recht vor, den CFD-Handel einzuschränken. Außerdem müssen Neukunden ihre Identität mit einem Ausweisdokument und die Wohnadresse mit einem Wohnsitznachweis bestätigen.
Das Angebot
Anschließend lassen sich auf Etoro über 70 CFD-Kryptowährungen handeln. Darunter Bitcoin, Ethereum und Cardano. Die Gebühren für den Handel belaufen sich auf 1 Prozent des Vermögenswert. Daneben kommt noch gegebenenfalls eine Übernachtgebühr dazu.
Häufige Fragen zu Krypto CFDs und anderen Derivaten
Theoretisch können Hebelprodukte zu einer höheren Gewinnspanne führen. Die Realität zeigt aber, dass vor allem CFDs häufig zu großen Verlusten führen. Mehr als 80 Prozent aller Anleger verlieren laut der Finanzdienstleistungsaufsicht Bafin beim Handel mit hochspekulativen Finanzprodukten Geld.
Aktuell gibt es noch keinen in Deutschland handelbaren Bitcoin-ETF. Der Bitcoin Kurs könnte jedoch davon profitieren.
Achtung: 77% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.