Das Wichtigste in Kürze
- Wer ein E-Bike oder Pedelec mit einem Ratenkredit finanzieren möchte, kann derzeit günstige Konditionen finden.
- Auch eine Finanzierung über den Händler kann eine gute Lösung sein. Dabei kommt es allerdings auf die Details an.
- Ihren Dispokredit sollten Käufer nur im absoluten Ausnahmefall dazu nutzen. Denn die Zinsen sind sehr hoch.
E-Bikes werden immer beliebter. Allein im Jahr 2020 wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes deutschlandweit rund 1,95 Millionen elektromotorisierte Fahrräder verkauft. 2021 knackte der Absatz sogar die 2 Millionen Marke. Nach Jahren steigender Verkaufszahlen erreichte der Absatz der kräfteschonenden Fortbewegungsmittel damit eine neue Rekordmarke.
Die motorisierten Räder sind deutlich teurer als normale Fahrräder. Wer das Geld dafür nicht auf der hohen Kante hat, kann sie wegen der anhaltend niedrigen Zinsen derzeit vergleichsweise günstig auf Raten kaufen.
Aktueller Ratenkredit Vergleich
Finanzierungsangebote von E-Bike-Händlern: Unbedingt auf die Details achten
Zahlreiche Fahrradhändler wie beispielsweise das Regensburger Unternehmen Stadler oder der Potsdamer Zweirad-Spezialist RADhaus bieten ihren Kunden eigene Finanzierungslösungen. Während Stadler mit Consors Finanz zusammenarbeitet, nutzt das RADhaus den Service der Targobank. Die Angebote unterscheiden sich oft nur marginal und versprechen auf den ersten Blick lukrative Konditionen. Allerdings gilt es, hier unbedingt auf die Details zu achten und sich die Kreditbedingungen genau durchzulesen.
Bei einzelnen Händlern verstecken sich nämlich nach Laufzeit gestaffelte Zinssätze, sodass die groß beworbenen Null-Prozent-Angebote nur während der ersten Monate gelten. Ein weiterer Nachteil ist die fehlende Bereitschaft mancher Händler, bei finanzierten E-Bikes einen zusätzlichen Rabatt zu gewähren. Und manche Modelle sind von der Null-Prozent-Finanzierung sogar gänzlich ausgeschlossen.
Übrigens: Voraussetzungen für eine Händlerfinanzierung sind neben einem eigenen Bankkonto und einem Hauptwohnsitz in Deutschland meist ein regelmäßiges Einkommen und der Nachweis, dass kein negativer Schufa-Eintrag vorliegt.
E-Bike über eine Bank finanzieren
Auch mit einem normalen Ratenkredit lässt sich die Summe für das neue E-Bike auftreiben. Häufig erhalten Verbraucher hier vergleichsweise günstige Konditionen. Sinnvoll ist es, die Angebote auf Vergleichsportalen wie Verivox, Finanzcheck oder Smava zu vergleichen.
Gegenüber einer Finanzierung über den Händler haben normale Ratenkredite einige Vorteile: Es gibt die Möglichkeit von Sondertilgungen, Ratenaufschub oder der vorzeitigen Rückzahlung der Restschuld.
Derzeit bieten Postbank mit 5,49 Prozent effektivem Jahreszins, die Bank of Scotland mit 5,36 Prozent effektivem Jahreszins und die Ikano-Bank mit 2,49 Prozent effektivem Jahreszins recht günstige Zinsen – jeweils bei einer Kreditsumme von bis zu 10.000 Euro, einer Laufzeit von 36 Monaten und dem Merkmal „beste Bonität“ (Stand: Oktober 2023; eigene Recherche).
Tipp: Die Finanzierung über eine Bank hat den Vorteil, dass viele Händler einen Rabatt gewähren, falls das neue E-Bike bar bezahlt wird.
Lieber nicht: Finanzierung per Dispokredit
Wer sein neues E-Bike ohne viel Bürokratie, lästige Anträge und zusätzliche Bonitätsprüfungen finanzieren möchte, hat noch eine weitere Möglichkeit: den Dispokredit. Ist der eingeräumte Kreditrahmen noch nicht vollständig ausgeschöpft, lässt sich das Elektrofahrrad auch mit einem Konto im Minus finanzieren.
Allerdings hat diese Finanzierungsvariante einen entscheidenden Nachteil. Die Dispozinsen sind oft überdurchschnittlich hoch, wodurch das E-Bike unnötig teuer wird.
Daher sollte der Kauf eines neuen E-Bikes per Dispokredit immer nur dann eine Option sein, wenn andere Finanzierungswege ausscheiden oder der Zinssatz bei der Überziehung des eigenen Girokontos sehr günstig ist.
Verschiedene Finanzierungswege führen zum Ziel
Ob Händlerfinanzierung, Bankkredit oder Inanspruchnahme des Dispo – das E-Bike lässt sich auf verschiedenen Wegen abbezahlen. Klug verglichen und orientiert an den eigenen Bedürfnissen und Möglichkeiten, lässt sich das benötigte Kapital meist rasch beschaffen. Vor der Entscheidung für eine bestimmte Variante sollten Käufer aber immer auf alle Details und Bedingungen in den Kreditangeboten achten. Wer hier ein wenig Zeit investiert und sich das passende Angebot in Ruhe heraussucht, spart letztendlich Geld.
Weitere Fragen zur Finanzierung von E-Bikes
E-Bike-Leasing ist aufgrund der steuerlichen Gleichbehandlung von Dienstfahrrädern und Dienstwagen seit Ende 2012 für Arbeitgeber eine gute Möglichkeit, ihren Beschäftigten zu geringerer Abgabenlast zu verhelfen. Außerdem investieren Unternehmen auf diese Weise in die Gesundheitsförderung.
Grundsätzlich ist E-Bike-Leasing auch für Privatpersonen möglich. Allerdings entfällt hier der Vorteil steuerlicher Vergünstigungen. Wer sich privat ein Pedelec kauft, sollte genau durchrechnen, ob sich das Leasing oder eher ein Kauf lohnt.
Darf ein über den Arbeitgeber per Entgeltumwandlung finanziertes Fahrrad oder E-Bike auch privat nutzen, dann müssten Arbeitnehmer das in ihrer Steuererklärung angeben. Denn dann gilt das Pedelec als Sachleistung zusätzlich zum Gehalt und muss genauso versteuert werden.
Bei vollständig vom Unternehmen getragenen Leasingraten ist die Nutzung allerdings komplett steuer- und abgabenfrei.