Das Wichtigste in Kürze
- Händlerkredite sind auch bei null Prozent Zinsen nicht immer die beste Wahl.
- Wohn- oder Ratenkredite von Banken sind oft günstiger – Vergleichsportale helfen bei der Suche nach individuellen Angeboten.
- Wer seine Küche barrierefrei umbaut, kann sich einen staatlichen Zuschuss von bis zu 50.000 Euro sichern.
- Portale wie Finanzcheck oder Smava helfen Kreditinteressenten dabei, die individuell günstigsten Angebote zu finden.
Eine neue Küche ist teuer. Im Schnitt kommen Kosten von 5.000 bis 10.000 Euro auf den Käufer zu. Klar, dass es da eine Finanzierung braucht. Händler locken mit Rundum-Sorglos-Paketen, verlangen dafür aber oft horrende Zinsen.
Auch Null-Prozent-Kredite klingen verlockend, sind aber nicht immer die perfekte Wahl. Denn die Laufzeiten sind meist knapp bemessen und der Preis der Küche um einiges höher. Ein günstiger Wohn-, Raten- oder Kleinkredit ist oft die bessere Variante.
Dazu kommt: Wer die Küche barrierefrei umbaut, kann sich einen Zuschuss von Staat sichern.
Händlerdarlehen versus Kredit
Möbelhäuser machen es Kunden einfach. Sie vergeben beim Kauf direkt Kredite über ihre Hausbank. Doch es empfiehlt sich, das Kleingedruckte zu lesen, denn die Zinsen für solche Darlehen sind nicht ohne. Sogar Null-Prozent-Finanzierungen haben ihre Tücken. Der Kunde kann beim Händler kein Finanzierungsangebot vergleichen und auch der Kaufpreis ist oft höher als bei Barzahlung.
Außerdem gilt: Solange der Händlerkredit nicht abbezahlt ist, bleibt die Ware sein Eigentum. Bleiben Ratenzahlungen aus, kann er also die neue Küche zurückverlangen. Die Laufzeit der meisten Händlerverträge ist kurz und es sind weder Sondertilgungen noch Ratenpausen vorgesehen.
Keinen Händlerkredit vor Ort unterschreiben
Die Bindung an den Händler ist Vor- und Nachteil zugleich. Einerseits muss der Küchenkäufer selbst keine Kreditangebote recherchieren und er hat, anders als bei der Onlinebank, einen Ansprechpartner vor Ort. Andererseits ermöglicht der Kredit keinen Anbieterwechsel.
Wer seine Einrichtung über den Händler finanziert, büßt Verhandlungsspielraum ein. Zahlt er bar mit einem externen Kredit, kann er um den Preis verhandeln und profitiert oft auch vom Barzahler-Rabatt.
Selbst wenn es Mühe macht: Verbraucher sollten keinen Händlerkredit direkt vor Ort unterschreiben, sondern das Angebot immer über Vergleichsportale wie Finanzcheck oder Smava gegenchecken.
Für das eigene Heim ideal: ein Wohnkredit
Zum Modernisieren der Küche in der eigenen Immobilie ist ein Wohnkredit bestens geeignet. Es wird selbst gewährt, wenn der Eigentümer bereits einen im Grundbuch eingetragenen Kredit tilgt. Voraussetzungen für den Kredit sind ein regelmäßiges Einkommen und eine positive Schufa-Auskunft, was für Immobilienbesitzer kein Problem sein sollte. Zur Beantragung reicht ein Grundbuchauszug.
Kein Eintrag ins Grundbuch nötig
Die Vorteile des zweckgebundenen Wohnkredits liegen auf der Hand: Die Zinsen sind niedrig, die Raten über die Gesamtlaufzeit fest und das Darlehen ist schnell verfügbar. Außerdem wird es nicht ins Grundbuch eingetragen, es fallen also keine zusätzlichen Kosten für den Notar an.
Grund für die niedrigen Zinsen, die oft um ein bis anderthalb Prozentpunkte unter dem eines freien Ratenkredites liegen: Der Wohnkredit beinhaltet eine Lohnpfändungsklausel, mit der sich die Bank für einen Zahlungsausfall absichert. Der Kreditnehmer bürgt zusätzlich mit seiner Immobilie, dadurch bewertet die Bank ihn als Kunden mit hoher Bonität.
Außerdem darf der Wohnkredit nur im eigenen Heim verwendet werden. Nach der Investition steigt also der Hauswert und damit die Sicherheit der Bank.
Achtung: Einige Banken bieten gegen Zusatzkosten an, den Kredit für den Fall, dass der Kreditnehmer seinen Job verliert, nicht mehr in seinem Beruf arbeiten kann oder stirbt, gegen Restschuldforderungen abzusichern. Das ist sicher sinnvoll bei einem großen Darlehen, aber bei dem kleineren Wohnkredit lohnt es sich nicht.
Für alle, die mehr wollen: Raten- oder Kleinkredite
Alternativ können sich Verbraucher nach günstigen Raten- oder Kleinkrediten umschauen. Sie sind nicht an die eigene Immobilie gebunden und flexibler einsetzbar, etwa wenn etwa zu der neuen Küche weitere Haushaltsgeräte kommen sollen. Grundsätzlich sind auch Raten- oder Kleinkredite zinsgünstig zu haben.
Zinskonditionen für 10.000 Euro
| Anbieter | Effektivzins | Monatliche Rate | Gesamtbetrag |
|---|---|---|---|
| Ofina | 0,68 % | 280,69 € | 10.104,71 € |
| Kredit2Day (Smava) | 0,68 % | 280,69 € | 10.104,71 € |
| Turbokredit (Verivox) | 0,68 % | 280,69 € | 10.104,71 € |
| Santander | 2,99 % | 290,59 € | 10.461,13 € |
| Deutsche Bank | 3,25 % | 291,71 € | 10.501,46 € |
| Consors Finanz | 3,49 % | 292,73 € | 10.538,25 € |
| Ikano Bank | 3,49 % | 292,73 € | 10.538,25 € |
| Targobank | 3,49 % | 292,73 € | 10.538,25 € |
Ist es um die Bonität nicht so gut bestellt, sichern sich Banken mit höheren Zinsen ab. Hier lohnt durchaus der Blick auf die Angebote regionaler Kreditinstitute: In machen Fällen sind sie günstiger als überregional agierende Banken. Oft hängen die Zinsen auch von der Höhe der vereinbarten Raten ab.
| Anbieter | Effektivzins | Monatliche Rate | Gesamtbetrag |
|---|---|---|---|
| PSD Bank West eG | 5,10 % | 299,64 € | 10.786,91 € |
| Deutsche Skatbank | 5,18 % | 299,98 € | 10.799,23 € |
| EthikBank | 5,67 % | 302,08 € | 10.874,72 € |
| PSD Bank Rhein-Ruhr | 5,79 % | 302,60 € | 10.893,42 € |
| DKB Deutsche Kreditbank | 7,05 % | 308,00 € | 11.087,97 € |
Auswertung: Eigene Recherche, Stand: Januar 2025
Wer keine positive Schufa-Auskunft vorweisen kann, sollte nicht auf Darlehen zwischen Privatleuten, sogenannte P2P-Kredite, zurückgreifen, denn die Zinsen sind extrem hoch. Kreditinteressierte suchen besser das Gespräch mit einer Bank. Auch Sofortkredite von Direktbanken werden mit hohen Zinsen belegt, wenn der Darlehensnehmer keinen tadellosen Schufa-Eintrag hat.
Tipp: Kreditnehmer sollten, bevor sie einen Vertrag unterschreiben, unbedingt das Thema kostenlose Sondertilgung ansprechen und das angebotene Darlehen auf die Möglichkeit gebührenfreier Ratenpausen hin prüfen.
So funktioniert der Antrag
Ein Darlehen für die Küche können Sanierungswillige online, in der Filialbank oder bei einem Finanzdienstleister abschließen. Dafür brauchen sie einen gültigen Personalausweis, aktuelle Kontoauszüge und die Gehaltsabrechnungen der vergangenen drei Monate. Wer Geld angelegt oder auch Schulden hat, sollte sein Gegenüber darüber informieren.
Online bieten die meisten Banken entweder ein VideoIdent- oder PostIdent-Verfahren an, mit dem sich Neukunden legitimieren. Auch ein Schufa-IdentitätsCheck gibt Sicherheit.
Tipp: Damit das Darlehen günstig bleibt, gilt es genau zu rechnen. Wer zu viel Geld aufnimmt, zahlt womöglich unnötig Zinsen. Ist der Betrag zu klein, fehlt am Ende Geld und es muss teuer nachfinanziert werden. Am besten sollten Verbraucher mit konkreten Kostenvoranschlägen kalkulieren und 15 bis 20 Prozent der Summe dazu addieren.
Für Barrierefreiheit: Altersgerecht Umbauen mit der KfW
Wer eine vorhandene Küche in der eigenen Immobilie oder auch im angemieteten Heim barrierefrei umbauen will, kann sich einen Zuschuss von bis zu 50.000 Euro vom Staat sichern. Den Antrag dafür stellen Sanierungswillige bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
Dafür müssen sie sich einfach im KfW-Zuschussportal registrieren und ihre Identität per Schufa-Identitäts-Check oder PostIdent-Verfahren nachweisen. Erst danach können Rechnungen hochgeladen und Gelder abgerufen werden.
Wichtig: Wer umbauen will, sollte erst das Okay der KfW abwarten und dann zügig loslegen, denn die Zusage ist nur für eine begrenzte Zeit gültig. Das Geld wird ausgezahlt, wenn der Umbau der Küche bis zu dem angegebenen Stichtag abgeschlossen ist.
Wer als Mieter seine Küche barrierefrei umbauen will, sollte unbedingt eine schriftliche Modernisierungsvereinbarung mit dem Vermieter abschließen.
Eine neue Küche – so wird es günstiger
Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht: Ein Küchenplaner spart bares Geld. Er bewahrt vor unnötigem Schickschnack, Baufehlern und hilft bei der Auswahl langfristig haltbarer Gerätschaften. Eine gut verarbeitete Armatur, eine robuste Spülmaschine, eine belastbare Arbeitsplatte – all das spart langfristig Geld. Wer zudem Energiefresser meidet, haushaltet doppelt.
Wie bei allen Anschaffung gilt: Verbraucher sollten am besten verschiedene Angebote einholen – für Komplettküchen, einzelne Geräte und auch für den Handwerker. Wer sich mit Materialien auseinandersetzt und Alternativen kennt, spart zusätzlich: Klassisch zu fliesen, ist eher teuer.
Ein Spritzschutz funktioniert auch mit einer lackierten Holzplatte, die man sogar leicht selbst montiert kann. Auch bei der Arbeitsplatte liegen zwischen Edelstahl und Holz finanzielle Welten.
Wer schlau ist, fragt beim Händlergespräch nach:
- Küchen vom vergangenen Jahr oder reduzierten Ausstellungsstücken
- einer kostenlosen Lieferung
- einem Preisnachlass, wie ihn die Konkurrenz anbietet
- einem günstigeren Paketpreis
Häufige Fragen zum Küchenkauf
Das schwedische Einrichtungshaus bietet eine Null-Prozent-Finanzierung über die Ikano Bank an, die Kunden vor Ort in einer Filiale in ihrer Nähe oder online beantragen können. Das Geld zahlt dann die Küche wie auch Lieferung und Montage.
Händler lassen sich die fehlende Schufa-Auskunft mit sehr hohen Zinsen bezahlen, die oft sogar über denen von Dispokrediten liegen. Verbraucher sollten besser versuchen, über einen kostenlosen schufaneutralen Kreditvergleich einen Ratenkredit bei der Filialbank aufzunehmen.
Wer plötzlich zu Geld kommt, kann das Darlehen bei einem Kreditinstitut immer vorzeitig tilgen. Die Frage ist nur, ob dann Gebühren (maximal ein Prozent der Kreditsumme) anfallen. Am besten hält man gleich bei Vertragsabschluss kostenfreie Sondertilgungen fest. Händlerkredite räumen diese Möglichkeit meist gar nicht ein.
