Gastkommentar: Norbert Röttgen: Joe Bidens Wahlerfolg rückt die USA wieder näher an Europa

Der Autor ist Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag.
Selten hat Deutschland kollektiv so hörbar aufgeatmet wie an diesem Wochenende. Es war knapper, als die meisten es sich gewünscht hatten, aber die aktuellen Ergebnisse der US-Wahl kündigen an, dass es einen Wechsel im Weißen Haus geben wird.
Der Kandidat der Demokraten für das mächtigste Amt der Welt liegt in den Auszählungen inzwischen klar vor Donald Trump und hat die notwendigen 270 Wahlmänner im Electoral College erreicht. Der 46. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika wird somit Joe Biden heißen.
Für das transatlantische Verhältnis ist das eine uneingeschränkt gute Nachricht. Alles spricht dafür, dass unter Präsident Biden Rationalität, Berechenbarkeit und der Geist von Partnerschaft in die transatlantischen Beziehungen zurückkehren werden.
Das rituelle Niedermachen und demonstrative Bestrafen Deutschlands, das wir unter Präsident Trump erleben mussten, gehören nun der Vergangenheit an. Biden, der im Jahr 1973 zum ersten Mal in den US-Senat gewählt wurde, ist Transatlantiker aus Überzeugung. Für ihn stellt die Zusammenarbeit Europas und der USA das Fundament der amerikanischen Außenpolitik dar. Schon das ist sehr viel wert.





