Bokashi vs. Wurmkiste: Der ehrliche Vergleich für Wohnung, Balkon und Alltag
Bokashi vs Wurmkiste
- 03.09.2025
Grundlagen: So funktionieren Wurmkiste und Bokashi

Bokashi: Ein luftdichtes Fermentationssystem. Küchenabfälle werden in einem Eimer schichtweise eingebracht, mit Effektiven Mikroorganismen (EM) bestreut, verdichtet und verschlossen. Die EM „konservieren“ die Nährstoffe – ähnlich wie bei Sauerkraut. Das Ergebnis ist kein fertiger Kompost, sondern ein Vorprodukt („Bokashi“), das erst durch Vererden in Kontakt mit Erde zu pflanzenverträglicher Substanz reift. Zusätzlich fällt Bokashi-Saft an, der stark sauer ist und verdünnt genutzt oder über Abflüsse verwertet werden kann.
Damit steht die erste Kernunterscheidung im Vergleich Bokashi vs. Wurmkiste fest:
- Eine Wurmkiste liefert laufend fertigen, mikrobiell aktiven Premium-Dünger (Wurmhumus, plus gelegentlich Wurmtee).
- Bokashi ist der extrem vielseitige Vor-Kompostierer, der auch heikle Abfälle (gekochte Speisen, Brot, etwas Fleisch/Fisch, Käse) verarbeiten kann – das Material benötigt jedoch eine Nachreifephase in Erde.
Der direkte Vergleich: Alltagstauglichkeit, Aufwand, Kosten und Ergebnis
Praxistauglichkeit und Geruch in der Wohnung – inklusive WinterfragenWurmkiste: Bei sachgemäßer Pflege entsteht ein angenehm erdiger Geruch, der an Waldboden erinnert, der auch nur bei offenem Deckel wahrnehmbar ist. Fruchtfliegen lassen sich durch sauberes Arbeiten, Abdecken und maßvolles Füttern gut verhindern. Optimal sind Temperaturen zwischen circa 15 bis 25 °C. In der kalten Jahreszeit empfiehlt sich ein Standort in der Wohnung oder eine isolierte Aufstellung ohne Frost.
Bokashi: Beim Öffnen zeigt sich ein deutlich säuerlicher Fermentationsgeruch (vergleichbar mit Silage). In geschlossenen Eimern bleibt dieser jedoch gebunden. Die Fermentation funktioniert unabhängig von Jahreszeiten zuverlässig in Innenräumen. Entscheidend ist die Nachreife: Das Ferment benötigt eine Erd-Kontaktphase. Ohne Garten kommen Mörtelwannen, Kübel mit Erde im Keller/Abstellraum, Hochbeete oder Gemeinschaftsflächen in Frage. Damit bleibt das System auch in Wohnungen ohne Garten nutzbar.
Was darf hinein – und wie viel Arbeit fällt an?
Wurmkiste: Ideal für vegetarische, rohe Küchenabfälle wie Gemüseschalen, Obstreste, Kaffee- und Teesatz sowie zerkleinerte Eierschalen. Stark Gewürztes, Salziges, Öliges sowie Fleisch-, Fisch- und Milchprodukte sind ungeeignet. Der Alltagsaufwand ist gering: Abfälle klein schneiden, locker einstreuen, abdecken. Die Ernte des Wurmhumus erfolgt in größeren Abständen und beansprucht nur gelegentlich mehr Zeit.
Bokashi: Gilt als „Allesfresser“ unter den Haushaltssystemen. Neben Rohkostresten lassen sich gekochte Speisen, Brot sowie kleinere Mengen tierischer Bestandteile verarbeiten. Die Arbeit läuft im Batch-Modus: Schichten einbringen, EM-Streu dosieren, verdichten, schließen; in regelmäßigen Abständen Bokashi-Saft ablassen. Nach der Fermentation folgt die Vererdung in Erde (einmischen/eingraben und einige Wochen ruhen lassen). Der Fermentationsschritt selbst geht schnell, spürbarer ist organisatorisch die Nachreife. Zudem benötigt Bokashi mehr Platz als eine Wurmkiste. Experten gehen von der doppelten Menge an reifer beziehungsweise lebendiger Erde aus, um die Bokashi-Masse gut zu vererden, unterzuheben und auch abdecken zu können.
Kosten: Einmalig vs. laufend – und versteckte Posten
Wurmkiste: Abhängig von Material, Größe und Ausführung fällt eine einmalige Anschaffung an. Laufende Kosten sind überschaubar; optionale Verbrauchsmaterialien (zum Beispiel Abdeckmatten) lassen sich häufig substituieren. Der entstehende Wurmhumus ersetzt teuren Kaufdünger – ein relevanter finanzieller Vorteil über die Zeit.
Bokashi: Häufig niedrigerer Einzelpreis pro Eimer, realistisch aber Bedarf an zwei Eimern für den kontinuierlichen Betrieb. Laufende Kosten entstehen für EM-Streu/Mikroben. Zusätzlich können sich Kosten für Erde beziehungsweise Behälter zur Vererdung ergeben, wenn keine geeignete Fläche vorhanden ist. Im Gegenzug sinkt der Restmüllanteil spürbar, insbesondere bei Haushalten mit vielen gekochten Essensresten.
Ergebnis: „Welcher Dünger ist besser?“ – zwei Qualitätswege

Bokashi: Liefert Ferment plus Bokashi-Saft. Erst nach der Vererdung entsteht ein pflanzenverträgliches, nährstoffreiches Substrat. Der große Trumpf liegt in der Vielseitigkeit der Abfallfraktionen, nicht in der sofortigen Verfügbarkeit eines fertigen Düngers. Wer besonders viele gemischte Küchenreste hat, reduziert damit den Restmüll stark und baut zugleich Nährstoffvorräte für Balkon- oder Gartenkultur auf.
Zwischenfazit im Vergleich Bokashi vs. Wurmkiste:
- Die Wurmkiste empfiehlt sich, wenn vor allem Rohabfälle anfallen, geruchsarme Innenraumnutzung wichtig ist und sofort einsetzbarer Premium-Dünger gewünscht wird.
- Bokashi punktet, wenn gemischte Abfälle inklusive Gekochtem regelmäßig entstehen und Erde für die Nachreife verfügbar ist (Kübel, Hochbeet, Gemeinschaftsbeet, Garten).
Passende Anwendungstypen: Selbsteinordnung
Die Wurmkiste ist besonders geeignet bei:- überwiegend rohen, pflanzlichen Küchenresten
- Wunsch nach direkt nutzbarem, hochwertigem Dünger für Zimmer- und Balkonpflanzen
- geruchsarmer, alltagstauglicher Lösung im Wohnraum
- minimalen laufenden Kosten und seltenen Ernteintervallen
Bokashi eignet sich besonders bei:
- gemischten Küchenabfällen inklusive Gekochtem, Brot und kleinen Mengen tierischer Bestandteile
- Präferenz für robusten Batch-Betrieb (füllen, fermentieren lassen, vererden)
- Verfügbarkeit von Erde für die Nachreife (Behälter, Hochbeet, Garten, Gemeinschaftsflächen)
- Fokus auf Vielseitigkeit statt auf „Dünger sofort fertig“
Praktische und finanzielle Vorteile – beide Systeme im Blick:
- Haushaltsroutine: weniger Restmüll, kontrollierte Gerüche, weniger Fliegen.
- Budget: weniger Bedarf an gekauftem Dünger; zugleich bessere Pflanzenentwicklung.
- Wissens- und Bildungseffekt: Kreisläufe werden greifbar – ein anschauliches Lernfeld für Familien und Bildungssettings.
Vertrauensbasis, Service und Kombinationen: Warum die Expertise von wurmkiste.at die Entscheidung erleichtert

Die Wurzeln reichen zu einer 2015 an der Universität für Bodenkultur Wien entstandenen wissenschaftlichen Arbeit zurück. Seitdem wurden Lösungen rund um Wurmkompostierung und Kreislaufwirtschaft mit über 100.000 Haushalten in Europa praxiserprobt und fortlaufend verbessert. Auszeichnungen – darunter der Umweltpreis des Landes Oberösterreich – sowie die Klimabündnis-Zertifizierung dokumentieren den Qualitätsanspruch. Parallel arbeitet das engagierte Team an Innovationen wie einer Wurmtoilette, um Nährstoffkreisläufe noch breiter zugänglich zu machen.
Im Unterschied zu reinen Händlern versteht sich wurmkiste.at als Partner für funktionierende Systeme. Dazu gehören ehrliche, herstellernahe Beratung, Schritt-für-Schritt-Anleitungen, zahlreiche Video-Tutorials sowie persönlicher Support im laufenden Betrieb. Zubehör, Startersets und Ersatzteile sind aufeinander abgestimmt, wodurch typische Anfangsfehler minimiert und stabile Routinen aufgebaut werden. Die Kombination aus wissenschaftlicher Fundierung und Rückmeldungen aus zehntausenden Setups führt zu Empfehlungen, die den Alltag tatsächlich erleichtern – ob für reine Innenraumnutzung, Balkonlösungen oder Misch-Setups. Neben der Beratung von Endkunden bietet wurmkiste.at auch für Unternehmen und Kommunen professionelle Beratungsleistungen zur Implementierung von Kreislaufwirtschafts-Lösungen für Bioabfall.
Neben Institutionen wie der Stadt Wien stützt vor allem die große Community von mehr als 100.000 europäischen Nutzerinnen und Nutzern die Relevanz der angebotenen Systeme und Services von wurmkiste.at und der dahinter stehenden Wormsystems GmbH.