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Hedgefonds-Legende Ein Großteil der Investoren zieht ihr Geld aus dem Fonds von Bill Ackman ab

Seit Jahren performt der Fonds von Bill Ackman schlecht. Zwei Drittel der maximal möglichen Summe musste er Ende des vergangenen Jahres Investoren zurückzahlen.
05.04.2018 - 20:34 Uhr Kommentieren
Immerhin: Langfristig ist Ackmans Bilanz positiv. Quelle: Reuters
Bill Ackman

Immerhin: Langfristig ist Ackmans Bilanz positiv.

(Foto: Reuters)

New York Die Pechsträhne von Bill Ackman will einfach nicht abreißen. Drei Jahre schon liefert die einstige Hedgefonds-Legende eine schlechte Performance – und das in Zeiten, in denen die Stimmung an den Märkten überaus positiv war. Sein Hedgefonds Pershing Square bekommt nun die Quittung: Ein Großteil der Investoren werde ihr Geld abziehen, berichtet das „Wall Street Journal“.

Von der Summe, die Investoren am Ende eines jeden Quartals insgesamt zurückbekommen können, hätte Ackman Ende des vergangenen Jahres zwei Drittel auszahlen müssen. Die meisten Investoren können maximal ein Achtel der investierten Gelder pro Quartal abziehen.

Zu den Investoren, die dem aktivistischen Investor den Rücken kehren, gehört laut Journal auch die Private-Equity-Firma Blackstone, die Ackman über viele Jahre unterstützt hat. Die Vermögensverwaltung der US-Großbank JP Morgan Chase habe ihren Kunden mitgeteilt, dass sie den Hedgefonds nicht länger empfehlen können.

Wie hoch die Abflüsse nach dem ersten Quartal waren, ist derzeit nicht bekannt. Doch auch in den ersten drei Monaten des Jahres lief es nicht gut für den einstigen Star der Wall Street. Das verwaltete Vermögen sei um weitere zwölf Prozent gesunken und liege nun bei 8,2 Milliarden Dollar.

Ackman stellt sich derweil auf magerere Zeiten ein. Er entlässt Mitarbeiter, zieht demnächst in ein kleineres Büro und glaubt offenbar nicht daran, die abgeflossenen Mittel durch frische Geldgeber ersetzen zu können. Auch den direkten Kontakt zu seinen Investoren überlässt er derzeit lieber seinen Partnern.

Es sei denkbar, dass Ackmans börsennotierte Firma, die derzeit einen öffentlichen und einen privaten Fonds habe, sich künftig nur noch auf den öffentlichen Fonds konzentriere. Der ist derzeit noch 3,9 Milliarden Dollar schwer. Gemeinsam mit Ackmans privatem Vermögen und dem seiner Partner kämen weitere fünf Milliarden Dollar zusammen. Von den guten Zeiten ist das weit entfernt. Noch 2015 verwaltete der 51-Jährige insgesamt 20 Milliarden Dollar.

Mehrmals hatte sich Ackman in den vergangenen Jahren verspekuliert. Seine milliardenschwere Wette gegen Herbalife, einen Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln, ist legendär. Fünf Jahre lang hatte Ackman darauf gesetzt, dass Herbalife pleite gehen werde und sich dabei einen Showdown mit Wall-Street-Legende Carl Icahn geliefert.

Ackman glaubte, die Firma, die ihre Produkte im Direktmarketing betreibt, sei ein Schneeballsystem und setzte auf fallende Kurse. Doch die Aktie stieg. Ende Februar gab Ackman schließlich auf. Die Aktie schoss in die Höhe und erreichte ein neues Allzeithoch. Von Ican gab es öffentlich Häme.

Sein ursprünglich ausgefeilter Deal mit dem Pharmahersteller Valeant entpuppte sich als Desaster und kostete seine Firma insgesamt vier Milliarden Dollar. Ackman kaufte 2014 größere Mengen an Aktien des Botox-Herstellers Allergan. Das Ziel: Er wollte das Unternehmen dazu bewegen, sich an den größeren Konkurrenten Valeant zu verkaufen.

Doch der Plan scheiterte. Ackman, der zeitweise auch Valeants größter Einzelaktionär war, erlitt schließlich herbe Verluste, als die Aktie des Pharmakonzerns nach einem Bilanzskandal um rund 90 Prozent einbrach.

Immerhin: Langfristig ist Ackmans Bilanz positiv. Wer 2004, gleich nach der Gründung, sein Geld bei Pershing Square angelegt hat, konnte bis Ende 2017 eine Rendite von fast 500 Prozent nach Gebühren verbuchen. Der breit gefasste Aktienindex S&P 500 legte in der Zeit nur halb so viel zu. Wer erst nach 2015 einstieg, wäre dagegen mit einem ETF auf den Aktienindex erfolgreicher gewesen.

An seinen Fähigkeiten als erfolgreicher Geldmanager zweifelt Ackman indes nicht. Auch das neue Büro an der westlichen Seite Manhattans ist durchaus repräsentativ. Er wird das oberste Stockwerk eines Bürogebäudes beziehen, zu dem auch ein Tennisplatz auf dem Dach des Gebäudes gehört. „Wir machen Fehler und lernen daraus, nur so kann man Erfahrungen sammeln“, sagte Ackman im Januar.

Aus wirtschaftlichen Gründen und um die Reputation zu sichern sei er „extrem motiviert, Werte für unsere Investoren zu schaffen“, versicherte er. Er muss nun beweisen, dass er es immer noch kann.

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