Banken Die Deutsche Bank erzielte im Callcenter-Tarifstreik eine Einigung

Im Privatkundengeschäft, wo die Callcenter-Mitarbeiter angesiedelt sind, schwächeln die Erträge.
Frankfurt Die Deutsche Bank hat im Tarifstreit mit den Callcenter-Mitarbeitern Insidern zufolge eine Einigung erzielt. Die rund 650 Angestellten in Berlin und Essen sollen ein 13. Monatsgehalt, eine Einmalzahlung und eine Lohnerhöhung erhalten, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag. Durchschnittlich solle das Gehalt um 2,7 Prozent pro Jahr steigen.
Von den Gewerkschaften DBV und Verdi sowie der Deutschen Bank war zunächst kein Kommentar zu erhalten.
Der Tarifkonflikt hatte sich zuvor fast ein Jahr lang hingezogen. Seit Ende Januar befanden sich die Callcenter-Mitarbeiter in einem unbefristeten Streik, was sehr ungewöhnlich ist bei Banken.
Die Gewerkschaften hatten sich vor allem daran gestört, dass die Investmentbanker der Deutschen Bank für das vergangenen Jahr deutlich höhere Boni erhalten hatten. Erstmals seit 2014 hatte das Institut wieder einen Gewinn erzielt.
Für das erste Quartal erwarten Analysten einen Vorsteuergewinn von mehr als einer Milliarde Euro, der Großteil davon stammt erneut aus dem Investmentbanking.
Im Privatkundengeschäft, wo die Callcenter-Mitarbeiter angesiedelt sind, schwächeln dagegen die Erträge.
Mehr: Bewegung im Callcenter-Tarifstreik - Mails an Deutsche-Bank-Chef
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Aktienkultur
Die Deutsche Bank, ein selbstverzehrendes System, ein Affront gegenüber den Aktionären.
Sozialer Arbeitsplatzabbau mit mehreren Mrd. in 3 Jahren, Erhöhung der Bonuszahlungen und Zusatzgehalt in der Transformation … wird stets gelobt.
Für den Privataktionär/in und seiner Altersvorsorge in Aktien der Deutschen Bank sieht es anders aus.
Dutzende schlechte Nachrichten, Kursverfall und dann ruckzuck Kapitalerhöhung. Der Anteilseigner konnte dann wählen zwischen Skylla und Charybdis, sofortiges Aufbringen von frischem Kapital oder Verwässerung. Glück hatte jener ohne Kapital, denn die Nachzahlung löste sich durch massive Kursverluste wieder auf.
Immer noch raucht der Haufen an Sondermüll (32 Mrd.) in den Hallen der Abbaubank, und schon werden die Boni der Investmentbanker wieder erhöht.
Die Zahlen vom 1.1.2015 bis 31.12.2020 (DB, finanzen.net, statista)
Eigenkapital fiel von 68,603 Mrd. auf 56,373 Mrd. trotz 8.0 Mrd. Kapitalerhöhung am 7.04.2017. Entspricht minus 20,2 Mrd.
Bonuszahlungen in diesem Zeitraum 10,5 Mrd.
Kursverlust für Aktionäre die an Kapitalerhöhung teilnahmen 19,0 Mrd.
Dividenden für Aktionäre 1,9 Mrd.