Die Provinz im Nordwesten des Landes wird von dem Rebellenbündnis Dschaisch al-Fatah kontrolliert, das aus verschiedenen moderaten bis radikalen Gruppen besteht. Darunter die dschihadistische Miliz Fatah al-Scham. Das syrische Regime fliegt mit seinen Verbündeten – zu denen unter anderem Russland gehört – Luftangriffe auf Stellungen der Aufständischen. Einige der islamistischen Rebellen sollen Saudi-Arabien und Katar nahestehen.
Die einstige Handelsmetropole ist seit Jahren zwischen Regime und verschiedenen Rebellengruppen geteilt. Die Regierung kontrolliert den Westteil der Stadt. Die Aufständischen im Osten gehören einem weiten Spektrum zwischen extremistisch, islamistisch bis hin zu moderat an. Einige werden auch von den USA unterstützt. Das gilt auch für die kurdischen Kämpfer, die einige Viertel im Norden der Stadt kontrollieren. Westlich und südwestlich Aleppos herrscht das Bündnis Dschaisch al-Fatah, das auch die Provinz Idlib kontrolliert.
Nach der Invasion der türkischen Armee zusammen mit Rebellengruppen am Mittwoch eroberten die Kräfte westlich des Euphrat die Grenzstadt Dscharablus von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Die Dschihadisten halten immer noch einige Gebiete an der Grenze zur Türkei, darunter die Stadt Al-Bab.
Die Kurdenmiliz YPG hatte die strategische Stadt Manbidsch vor wenigen Wochen vom IS befreit und war vom Osten her weit in das Gebiet der Extremisten vorgerückt. Dies ist der Türkei ein Dorn im Auge, weil die Kurdenmiliz YPG der bewaffnete Arm der Kurdenpartei PYD in Syrien ist. Bei der PYD wiederum handelt es sich um den Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK in der Türkei.
Die Kurden unter Führung ihrer Partei PYD haben im östlichen Teil der Provinz Aleppo sowie den Landesteilen Al-Rakka und Hasaka eine zusammenhängendes Gebiet unter ihrer Kontrolle geschaffen. In dem mehrere hundert Kilometer langen Streifen an der türkischen Grenze haben sie eine Selbstverwaltung ausgerufen. Die Kurden schienen sich trotz zeitweiser Gefechte mit Regimetruppen in zwei Enklaven arrangiert zu haben. Allerdings kam es zuletzt zu ungewöhnlich heftigen Kämpfen, die erst mit einer Waffenruhe eingedämmt werden konnten.