Warenhauskonzern Stephan Fanderl saniert Kaufhof und Karstadt mit harter Hand

Der Warenhaus-Chef spart auch beim Personal.
Düsseldorf Stephan Fanderl hatte nie versprochen, dass nur minimale Umbauarbeiten nötig sind. Schon kurz nach der Fusion der Warenhausketten Karstadt und Kaufhof hatte der Vorstandschef gesagt: „In seinem derzeitigen Zustand ist Kaufhof nicht überlebensfähig.“
Und von Anfang war klar, dass ein großer Teil der Einsparungen aus den Personalkosten kommen sollte. Rund 1000 Vollzeitstellen wurden in der Zentrale gestrichen, eine ebenso große Anzahl fällt in den Kaufhof-Filialen der Sanierung zum Opfer.
Nun zeigt sich auch in der Logistik, was der Umbau in der Praxis bedeutet. Das Unternehmen, das mittlerweile komplett zur Signa-Holding des österreichischen Milliardärs René Benko gehört, hat mit dem Gesamtbetriebsrat einen Interessenausgleich und Sozialplan unterzeichnet, der starke Einschnitte möglich macht.
So sollen unter anderem die Logistikstandorte in Frechen und Erfurt sowie vier kleinere regionale Verteillager in Stuttgart, Würzburg, Hannover und Berlin geschlossen werden.
Wie viele Stellen diese Maßnahmen genau kosten, steht noch nicht fest, das Unternehmen spricht aber von erheblichen Einsparungen an Personalkosten. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi droht der Wegfall von bis zu 1100 Stellen.
Das Unternehmen, das in der Logistik ein Joint Venture mit der Spedition Fiege geschlossen hat, verspricht sich von den Maßnahmen wettbewerbsfähigere Konditionen, die dabei helfen sollen, Drittgeschäft zu akquirieren. So sollen auch die 180 Filialen als Lieferzentren genutzt werden, von denen beispielsweise Waren von Onlinehändlern an die Kunden ausgeliefert werden.
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