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Corona-Stundungen Zehntausende Kunden der Deutschen Bank bedienen ihre Kredite nicht

Das Finanzinstitut hat laut seinem Vorstand Karl von Rohr rund 70.000 Stundungsanträge von Privatkunden der Deutschen Bank und Postbank erhalten.
13.07.2020 Update: 13.07.2020 - 13:50 Uhr 1 Kommentar
Ein einstelliger Prozentsatz des Kreditportfolios ist wohl von Stundungsanträgen betroffen. Quelle: dpa
Logo der Deutschen Bank

Ein einstelliger Prozentsatz des Kreditportfolios ist wohl von Stundungsanträgen betroffen.

(Foto: dpa)

Frankfurt Immer mehr Kunden der Deutschen Bank können wegen der Coronakrise ihre Kredite nicht mehr bedienen. „Wir haben bislang insgesamt etwa 70.000 Stundungsanträge von Privatkunden der Deutschen Bank und der Postbank erhalten“, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Karl von Rohr der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

Dabei handle es sich um einen einstelligen Prozentsatz des gesamten Kreditportfolios der Bank. Allerdings steige die Zahl der Stundungsanträge inzwischen deutlich langsamer als noch im Frühjahr. Ende April hatte Manfred Knof, der Chef der deutschen Privatkundensparte des Instituts, im Handelsblatt-Interview gesagt, bereits in den ersten zwei Wochen nach Inkrafttreten des entsprechenden Gesetzes hätten fast 50.000 Kunden um Stundung ihrer Zahlungsverpflichtungen aus Darlehen gebeten. Dabei sei es in gut der Hälfte der Fälle um Baufinanzierungen, in der anderen Hälfte um  Konsumentenkredite gegangen. 

Anders als andere Kreditinstitute hat die Deutsche Bank nicht vor, weitere Filialen dauerhaft zu schließen. Das bekräftigte von Rohr noch einmal. Die Filialen, die wegen der Coronakrise geschlossen hatten, sind demnach bis auf zehn Standorte wieder geöffnet.

Ein schärferes Sparprogramm hält von Rohr derzeit aber nicht für nötig. „Wir halten an dem geplanten Kostenziel fest, werden uns aber anstrengen, noch schneller unsere Ziele zu erreichen“, sagte der Banker. Allerdings hatte von Rohr erst vor kurzem das Wealth Management sowie das internationale Privatkundengeschäft unter Leitung von Claudio de Sanctis gebündelt. Mit diesem Schritt will von Rohr unter anderem ein zusätzliches Einsparpotenzial von 100 Millionen Euro realisieren, wie das Handelsblatt Mitte Juni aus Finanzkreisen erfahren hatte.

Deutschlands größtes Kreditinstitut hatte sich im vergangenen Sommer einen radikalen Umbau verordnet, in dessen Zuge 18.000 Jobs wegfallen sollen. Die hauseigene Investmentbank wurde deutlich gestutzt.

Bei diesem Konzernumbau sieht Vorstandschef Christian Sewing sein Geldhaus auf Kurs, wie er am vergangenen Dienstag bei einer Veranstaltung der Nachrichtenagentur Bloomberg sagte. „Natürlich macht die Pandemie alles schwieriger“, so Sewing. Aber die Bank liege zumindest im Rahmen ihrer internen Planungen, zum Teil sogar voraus.

Von Rohr erteilte in seinem Interview einem erneuten Versuch einer Fusion mit der Commerzbank eine Absage. „Wir haben uns vergangenes Jahr entschieden, von einem Zusammenschluss mit der Commerzbank abzusehen und stattdessen unsere eigenständige Strategie umzusetzen.“

  • dpa
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1 Kommentar zu "Corona-Stundungen: Zehntausende Kunden der Deutschen Bank bedienen ihre Kredite nicht"

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  • Das ist nicht erschreckend, wenn man weiß, woher das Geld kommt, das als Kredit vergeben wurde. Die meisten Kredite, nicht alle, wurden mit Geld aus dem Nichts, also mittels Geldschöpfung vergeben. Man könnte somit auf einen Teil der Rückzahlung verzichten. Dazu müsste der Gesetzgeber, also der Bundestag, eine zusätzliche Abschreibungsregel, speziell für Banken, erlassen. Dass z.B. 20% aller Kredite ausgebucht werden dürfen, ohne als Gegenbuchung das Eigenkapital zu belasten. Man kann das machen, wenn man es denn wollte. Man kann aber auch, reichlich naiv, Banken pleite gehen lassen. Das Problem scheint, dass nur wenige Abgeordnete das System verstehen, ja nicht mal den so erfolgreichen Kapitalismus durchgehend verstehen. Wenn Geld aus dem Nichts geschöpft wurde, kann man in Krisenzeiten auf die Rückzahlung verzichten, wenn man es vernünftig anstellt.

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