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US-Notenbank Powell: Fed wird trotz Inflationsschub an der Zinsfront Ruhe bewahren

Wegen der wieder anspringenden Wirtschaft sei es zu Preissprüngen gekommen. Man brauche noch „etwas Geduld“, um zu sehen, was sich wirklich tue, sagt Powell.
22.06.2021 Update: 23.06.2021 - 01:27 Uhr Kommentieren
Der US-Notenbank-Chef sagte, man werde die Zinsen nicht präventiv aus Furcht vor einer einsetzenden Inflation erhöhen. Quelle: AP
Jerome Powell

Der US-Notenbank-Chef sagte, man werde die Zinsen nicht präventiv aus Furcht vor einer einsetzenden Inflation erhöhen.

(Foto: AP)

New York Trotz der rasant gestiegenen Inflation in den USA wird die Notenbank laut Fed-Chef Jerome Powell Geduld bewahren. Die Preisanstiege seien wie die Daten vom Arbeitsmarkt und beim Wirtschaftswachstum Ergebnis der „ungewöhnlichen Situation“ in der abklingenden Pandemie, sagte er am Dienstag vor dem Corona-Unterausschuss im Kongress. Die Notenbank werde die Zinsen nicht präventiv aus Furcht vor einer einsetzenden Inflation erhöhen, betonte er.

Die Preissprünge seien zum großen Teil durch die Wiedereröffnung der Wirtschaft bedingt, wie man etwa an den teurer gewordenen Gebrauchtwagen ablesen könne. Man brauche wohl noch „etwas Geduld“, um zu sehen, was sich wirklich tue. Doch die zu beobachtenden Effekte sprächen nicht für eine weitgehend angespannte Wirtschaft, die höhere Zinsen erfordern würde.

Die Verbraucherpreise (CPI) hatten zuletzt kräftig anzogen: Sie kletterten um 5,0 Prozent und damit so stark wie seit rund 13 Jahren nicht mehr. Powell entgegnete auf eine Frage vor dem Ausschuss, ob ein solches Niveau für ihn akzeptabel sei: „Nein.“ Doch sieht er den Preisanstieg als vorübergehendes Phänomen.

Der Fed-Chef geht zudem davon aus, dass der Arbeitsmarkt im Laufe des Jahres deutliche Fortschritte machen wird: „Ich glaube, wir werden im Herbst eine starken Stellenaufbau erleben.“ Die Fed hat die Richtung vorgegeben, dass sie die monatliche Dosis ihrer Geldspritzen in Höhe von 120 Milliarden Dollar so lange beibehalten will, bis erhebliche Fortschritte bei Preisstabilität und Beschäftigung erreicht sind.

Fed-Prognose untermauert Bidens Wirtschaftsplan

Die Regierung in Washington sieht in der Stellungnahme der US-Notenbank Fed das Konjunkturprogramm von Präsident Joe Biden bestätigt. „Wie Sie wissen, kommentieren wir die geldpolitischen Entscheidungen der Fed nicht“, sagte ein Regierungsbeamter des Weißen Hauses am Dienstag.

„Aber ihre aktualisierten Prognosen von letzter Woche belegen, dass Präsident Bidens Wirtschaftsplan funktioniert und dass Amerika wieder im Aufschwung ist, und der Vorsitzende Jerome Powell hat dies heute in seiner Aussage vor dem Kongress bekräftigt.“

Die Fed prognostiziere außerdem eine Arbeitslosenquote von 4,5 Prozent, was einen Rückgang um volle zwei Prozentpunkte gegenüber ihrer Prognose vor einem Jahr bedeute, erklärte der Regierungsbeamte weiter. Der Sprung der Fed um zwei Prozentpunkte in ihrer Wirtschaftsprognose für 2021 - von fünf auf sieben Prozent - sei ein klarer Beweis dafür, dass sich der Ansatz des Präsidenten auszahle. Das wäre das schnellste Wirtschaftswachstum in den Vereinigten Staaten seit 1984.

Nach der jüngsten Zinssitzung hatte Powell signalisiert, dass ein Plan zum Abschmelzen der Anleihenkäufe bei einem anhaltenden Aufschwung auf den kommenden Sitzungen zum Thema werden dürfte. Angesichts des kräftigen Aufschwungs kann die Fed nach Ansicht der Chefin des Notenbankbezirks San Francisco, Mary Daly, möglicherweise schon Ende dieses Jahres oder Anfang 2022 ihre Ankäufe herunterfahren.

Angesichts der längst nicht ausgestandenen Krise hatte die Fed den Leitzins zuletzt in der Spanne von null bis 0,25 Prozent belassen. Allerdings signalisierten die Währungshüter erstmals seit Ausbruch der Pandemie, dass es 2023 eine Erhöhung geben könnte.

Mehr: Am Devisen- und Rohstoffmarkt gibt es zum Teil heftige Reaktionen auf die Fed-Sitzung. Wie die Aussichten für Gold und Anleihe sind – und warum der Aktienmarkt kaum reagiert.

  • rtr
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