Konjunktur Ifo-Geschäftsklima fällt auf tiefsten Stand seit Februar

Das Geschäftsklima trübte sich im Handel und im Dienstleistungssektor deutlich ein.
Berlin Die Stimmung von Top-Managern in Deutschland hat sich zum Jahresausklang den sechsten Monat in Folge verschlechtert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank im Dezember auf 94,7 Punkte von 96,6 Zählern im November, wie das Münchner Ifo-Institut am Freitag zu seiner Umfrage unter rund 9000 Führungskräften mitteilte.
Von Reuters befragte Fachleute hatten einen Rückgang auf 95,3 Punkte erwartet. „Die Bescherung für die deutsche Wirtschaft fällt dieses Jahr aus“, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. „Die verschärfte Pandemielage trifft konsumnahe Dienstleister und Einzelhandel hart.“
Entsprechend trübte sich das Geschäftsklima im Dienstleistungssektor und im Handel deutlich ein. In der Industrie verbesserte sich die Stimmung etwas, am Bau verschlechterte sie sich jedoch. Die befragten Unternehmen bewerteten sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Aussichten ungünstiger.
Die meisten Ökonomen gehen davon aus, dass die deutsche Wirtschaft im Schlussquartal 2021 spürbar an Fahrt verliert, das Ifo-Institut rechnet sogar mit einem Schrumpfen um 0,5 Prozent zum Vorquartal. Auch die Bundesbank erwartet einen Rückschlag im Winterhalbjahr.
„Der Aufschwung verschiebt sich zeitlich etwas nach hinten“, erklärte Bundesbank-Präsident Jens Weidmann zur neuen Prognose der Notenbank. Sie senkte ihre Schätzung beim kalenderbereinigten Bruttoinlandsprodukt (BIP) für 2021 auf 2,5 (bisher 3,7 Prozent) und für 2022 auf 4,2 (Juni-Prognose: 5,2) Prozent.
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