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Gerhard Schröder und Co. Diese deutschen Manager treffen die US-Sanktionen gegen Russland

Ex-Kanzler Gerhard Schröder und andere Manager pflegen beste Beziehungen nach Russland. Was die US-Sanktionen für die Putin-Vertrauten bedeuten.
09.04.2018 - 19:51 Uhr Kommentieren
Der ehemalige Bundeskanzler und der CEO von Nord Stream haben einen guten Draht zu Russlands Präsident Wladimir Putin. Quelle: dpa
Gerhard Schröder und Matthias Warnig

Der ehemalige Bundeskanzler und der CEO von Nord Stream haben einen guten Draht zu Russlands Präsident Wladimir Putin.

(Foto: dpa)

Berlin Die von der Trump-Regierung unter Sanktionen gestellten Oligarchen und dem Kreml nahestehende Konzerne sind inzwischen international bestens verdrahtet. Auch prominente Deutsche arbeiten für sie.

Aufsichtsratschef beim Aluminiumriesen Rusal ist der frühere Stasioffizier Matthias Warnig, ein alter Bekannter von Wladimir Putin aus dessen Zeiten als Vizebürgermeister von Sankt Petersburg.

Warnig leitete damals das Russlandgeschäft der inzwischen von der Commerzbank geschluckten Dresdner Bank. Warnig ist neben Ex-Kanzler Gerhard Schröder der wohl am besten verdrahtete deutsche Manager in Russland. Und mit Schröder arbeitet er für viele der sanktionierten Konzerne.

So wurde am Freitag von den USA auch Alexej Miller, Chef des vom Kreml kontrollierten Gasriesen Gazprom, auf die Sanktionsliste gesetzt. Für dessen Ostseepipeline-Tochter Nord Stream arbeiten Warnig und Schröder: der frühere SPD-Politiker als Aufsichtsratschef, der Ex-Spion als CEO. Nord Stream will gerade eine zweite Gasrohrleitung durch die Ostsee legen und stößt dabei auf Widerstand in der EU und den USA.

Auch beim Ölriesen Rosneft kreuzen sich ihre Wege: Schröder ist Aufsichtsratschef des von Putin-Intimus Igor Setschin geleiteten größten börsennotierten Ölförderers weltweit; Warnig sitzt im Aufsichtsrat.

Als Rosneft auf zweifelhafte Weise den damals größten privaten Ölkonzern Yukos schluckte, rechtfertigte Schröder den Schritt. Rosneft ist zusammen mit Gazprom der wichtigste Devisenbringer Russlands. Konzernchef Setschin wurde bereits zuvor mit einem Einreiseverbot in die USA belegt.

Zusammen mit Rosneft-Chefaufseher Gerhard Schröder war Setschin erst im Januar in Schwedt, wo der Kreml-Konzern ebenso wie in Bochum und Ingolstadt die Mehrheit an lokalen Raffinerien besitzt und 600 Millionen Euro in Deutschland investieren will.

Für den ebenfalls jetzt auf die US-Sanktionsliste gesetzten Multimilliardär Viktor Vekselberg hat der heutige CSU-Generalsekretär Markus Blume früher als PR-Berater gearbeitet. Vekselberg war zu Trumps Amtseinführung in Washington geladen. Einer seiner engsten Geschäftspartner hatte für Trump gespendet.

Vekselberg ist über eine Holding an den Schweizer Hightech-Firmen Oerlikon, Sulzer und Schmolz + Bickenbach beteiligt. Obwohl die Firmen nicht auf der US-Sanktionsliste auftauchen, gerieten ihre Aktien am Montag unter massiven Druck.

Am stärksten betroffen war dabei der Industriekonzern Sulzer, an dem Vekselberg rund 63 Prozent der Aktien hält. Um aus dem Dunstkreis der Sanktionen zu kommen, will der Konzern rund 14,6 Prozent der eigenen Aktien von dem Oligarchen übernehmen.

 Der ebenfalls von den Sanktionen betroffene Andrej Kostin, dessen Staatsbank VTB schon länger auf der Strafliste stand, spricht bereits von einem „Wirtschaftskrieg“ gegen Russland. In seinem Aufsichtsrat sitzt wieder Warnig.

Die VTB steht in der EU und den USA seit Beginn der russischen Destabilisierung der Ostukraine auf der Sanktionsliste. Kostin wurde jetzt zusätzlich mit einem Reiseverbot für die USA belegt.

Nach Handelsblatt-Informationen aus Kreisen in Russland vertretener westlicher Unternehmensberater haben Oligarchen seit Monaten bereits Teile ihres im Westen geparkten Vermögens nach Russland zurückgeholt oder es bevorzugt in osteuropäischen und zentralasiatischen Staaten investiert – um es dort weiter vor dem Kreml zu verstecken. rus

Putins Ombudsmann für Unternehmer, Boris Titow, wirbt seit Monaten dafür, dass ins Ausland geflohene Unternehmer mitsamt ihrem Kapital in die Heimat zurückkehren.

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