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GastkommentarQuo vadis, Deutschland?

Die gesellschaftliche Spaltung muss mit einer neuen, großen Aufbruchserzählung überwunden werden, fordert Harald Christ. 02.02.2022 - 10:00 Uhr Artikel anhören

Ehrengast Harald Christ

Foto: Christ&Company Consulting GmbH

Es gibt in unserer von hektischem Denken und Tun geprägten Zeit nur selten Momente, die ein Innehalten gebieten – und den Blick auf die Gegenwart durch das Weitwinkelobjektiv eigener Erfahrungen und Erlebnisse ermöglichen. Runde Geburtstage können ein solcher Anlass sein, über das Private hinaus das große Ganze zu betrachten, Defizite zu benennen und Perspektiven zu beschreiben. An diesem Donnerstag werde ich 50 Jahre alt. Die zweite Halbzeit ist angepfiffen. Wie also steht das Spiel? Wie kann, sollte und wird es weitergehen – gesellschaftlich, politisch und ökonomisch? Anders gefragt: Quo vadis, Deutschland?
Die Suche nach Antworten ist derzeit umso schwieriger, als die Pandemie seit etwa zwei Jahren wie Mehltau jeden langfristigen Diskurs infiziert. Schon häufig ist – auch an dieser Stelle – aus berufener Feder darüber geschrieben worden, dass die Coronakatastrophe wie unter einem Brennglas vergrößert Defizite und Defekte offengelegt hat, die zuvor nur virulent waren. Die Klagen über mangelnde Digitalisierung, Bedrohung des Welthandels durch fragile Lieferketten und ungenügende Fokussierung der Ressourcen im Bildungsbereich sind natürlich berechtigt. Sie müssen hier nicht erneut vorgetragen werden.
Wichtiger ist das ebenso notwendige wie schmerzhafte Eingeständnis: Hinter all dem steht eine Entwicklung, die sich bereits seit zwei Jahrzehnten abzeichnet. Deutschland und Europa verlieren in vielen wichtigen Feldern sehenden Auges den Anschluss an globale Trends – teils aus Bequemlichkeit, teils aber auch wegen des Versagens von Eliten. Dazu drei Beispiele.
Als sich vor fast 22 Jahren drei Konzerne aus Frankreich, Deutschland und Spanien zur Unternehmensgruppe EADS zusammenschlossen, stand hinter dem Schritt vor allem die Einsicht: Nur eine gemeinsame europäische Luft- und Raumfahrtindustrie hat Chancen auf einem globalen Markt, der bis dahin von US-Konzernen dominiert wurde. Die Rechnung ging auf, heute ist Airbus weltweit einer der drei großen Branchenplayer.

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