Morning Briefing: Corona-Expertenrat auf Distanz zu Lauterbach
Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser,
mit Fanfarenstößen hatte Neu-Kanzler Olaf Scholz seinen neuen Corona-Expertenrat angekündigt. Die Besten ihres Faches würden für höhere Rationalität sorgen. Doch zuletzt war von diesem Areopag der Pandemie nichts zu hören. In einem Akt der Selbstermächtigung hatte der gelernte Fachtierarzt für Mikrobiologie Lothar Wieler, derzeit Chef des Robert-Koch-Instituts, eine wichtige Norm gesetzt. Danach gilt eine Person nur noch drei Monate nach überstandener Infektion als genesen – und nicht mehr sechs Monate. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) gab sein Plazet und wirkte wie vorgeführt.
Nun fordert der Expertenrat mit Mitgliedern wie Christian Drosten und Hendrik Streeck per Erklärung eine bessere Gesundheitskommunikation: „Auch wenn aktuell Behörden und Ministerien Teile davon realisieren, gibt es in Deutschland keine Institution, die eine nach den unten aufgeführten Prinzipien koordinierte Risiko- und Gesundheitskommunikation umsetzt.“ Selten ist die Abrechnung mit einer chaotischen Politik diplomatischer formuliert worden.
Wer bei aktuellen Energiefragen mitreden will, kommt ohne das Kürzel „LNG“ nicht aus. Es steht für „Liquefied Natural Gas“, verflüssigtes Erdgas, und wir lernen, dass es dabei schlechtes und gutes LNG gibt. Die schlechte Variante geht auf Schiefergas zurück, das uns die Amerikaner angesichts eines möglichen Gazprom-Ukraine-Ausfalls liebend gerne als Dollar-geschmücktes Zeichen westlicher Solidarität verkaufen wollen. Die gute Variante bringt „grünes Gas“ ins Spiel – also Bio-LNG auf der Basis von Reststoffen wie Stroh, oder synthetisches LNG aus grünem Wasserstoff.