Ökostrom Ausbau der Windenergie an Land sinkt auf historisches Tief

Hauptgründe für den schwachen Ausbau sind lange Genehmigungsverfahren, zu wenig ausgewiesene Flächen und viele Klagen.
Berlin Der Ausbau der Windenergie an Land ist im vergangenen Jahr eingebrochen und hat einen historischen Tiefstand erreicht. Insgesamt seien 325 Windräder mit einer Leistung von gut 1078 Megawatt gebaut worden, teilte der Bundesverband Windenergie (BWE) am Dienstag in Berlin mit.
Dies sei der niedrigste Zuwachs seit Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Jahr 2000. Damit ist erstmals weniger Windenergie an Land als auf hoher See installiert worden.
Die Branchenverbände BWE und VDMA Power Systems forderten am Dienstag die Politik zum Handeln auf. Bei einer wachsenden Stromnachfrage sei ein Zubau von rund 5000 Megawatt pro Jahr erforderlich, um das Ziel eines Anteils von 65 Prozent der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch bis 2030 zu erreichen.
„Die Windindustrie musste bereits mit drastischen Beschäftigungsrückgängen auf die abnehmende Produktion für den Heimatmarkt reagieren“, sagte der Geschäftsführer von VDMA Power Systems, Matthias Zelinger. „Sollte der Markt auf diesem Niveau stagnieren, drohen allein durch den Wegfall der Nachfrage aus Deutschland weitere 25 Prozent der Beschäftigten wegzubrechen.“
Der schwache Ausbau 2019 war erwartet worden, wie auch aus vorläufigen Zahlen der Fachagentur Windenergie von vor zwei Wochen hervorgegangen war. Hauptgründe sind lange Genehmigungsverfahren, zu wenig ausgewiesene Flächen und viele Klagen. Vor Ort haben sich viele Bürgerinitiativen gegen den Bau von Windrädern gebildet.
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