Airlines „Signale, dass die Nachfrage weiter ansteigt“: US-Fluggesellschaften hoffen auf Erholung im Sommer

Bei dem Lufthansa-Partner sind die Suchanfragen auf der Internetseite nach Flügen nach Kroatien, Griechenland und Island im März um 61 Prozent gestiegen.
New York Nach Milliardenverlusten im ersten Quartal rechnen die US-Fluggesellschaften mit einem starken Sommer. Nach United Airlines und Delta bestätigt nun auch American Airlines diesen Trend. American hat in den ersten drei Monaten des Jahres 2021 1,3 Milliarden Dollar verloren. „Bei den Atlantik- und Pazifik-Flügen leidet die Nachfrage weiter“, sagte CEO Doug Parker am Donnerstag bei Vorstellung der Zahlen.
Deshalb habe die Airline nur drei Prozent der Sitz-Kapazitäten für diese Interkontinental-Strecken vorgesehen. „Wenn wir nach vorne blicken, sehen wir mit dem Momentum aus dem ersten Quartal Signale, dass die Nachfrage weiter ansteigt“, erklärte Parker und beschreibt damit die Hoffnungswerte der gesamten US-Flugbranche.
Vor allem dank der erfolgreichen Impfkampagne in den USA beobachten die Fluggesellschaften, dass die Buchungen für den Sommer anziehen. Immer mehr Amerikaner wollen ihren Impfstatus nutzen, um Familie und Freunde zu besuchen oder einfach nur in den Urlaub zu fahren. Die Fluggesellschaften haben deshalb ihre Piloten bereits wieder größtenteils in den aktiven Dienst zurückgeholt. Bei den Geschäftsreisen und den internationalen Flügen bleibt die Nachfrage allerdings schwach.
Zuletzt hat es Berichte gegeben, dass die USA und Großbritannien sich schon im Mai für Reisen zwischen den beiden Ländern mit hoher Impfquote öffnen könnten. „Das ist sehr ermutigend und wir stehen bereit“, sagte der American-Airlines-Chef. „Wir wissen, dass es eine riesige Nachfrage dafür gibt, sowohl von privaten Reisenden als auch von Unternehmen.“
Sein Unternehmen ermutige die Regierung, Reisen nach Großbritannien zu ermöglichen. American unterstütze einen „Risiko-basierten Ansatz für internationales Reisen, ohne Dinge zu überstürzen“, stellte Parker klar. Wie viele Konkurrenten hat American die Coronakrise genutzt, die Flotte mit neuen Flugzeugen zu modernisieren, die weniger Kerosin verbrauchen und günstiger sowie umweltfreundlicher operieren.
Der Lufthansa-Partner United Airlines hatte zuvor einen Verlust von 1,4 Milliarden Dollar vermeldet. Der Vorstandsvorsitzende Scott Kirby hatte die Investoren mit seinen Sorgen über Geschäftsreisen und Transatlantikflügen verunsichert. Beide Bereiche lägen derzeit 80 Prozent unter dem Niveau. „Die große Frage ist, wann diese zwei Bereiche zurückkommen und wir sind uns nicht sicher wann das ist“, sagte Kirby. Aber auch er schätzt, dass die voraussichtlich im Sommer oder Herbst passieren könnte.
Delta hatte vor einer Woche 1,2 Milliarden Dollar Verlust präsentiert, stellte aber bereits für den Sommer einen Break-even in Aussicht. „Wenn ich das erste Quartal anschaue, wird uns klar, dass unserer Geschäft sich gedreht hat“, sagte der langjährige Delta-CEO Ed Bastian. „Wir sehen einen riesigen Anstieg bei den Buchungen in den vergangenen Monaten“. Southwest Airlines, das sich hauptsächlich auf den amerikanischen Markt konzentriert, hat sich bereits im ersten Quartal erholt. Das Unternehmen mit Sitz in Dallas, Texas, hat im ersten Quartal einen Gewinn von 116 Millionen Dollar geschrieben, was vor allem an den Staatshilfen in Höhe von einer Milliarde Dollar lag.
Delta und United Airlines bieten Flüge für Geimpfte nach Europa an
Um zumindest vereinzelt Transatlantik-Flüge anzubieten, haben die US-Fluggesellschaften Europa-Flüge für geimpfte Passagiere ins Programm aufgenommen. United will Kroatien, Griechenland und Island anfliegen. Delta bietet Geimpften-Flüge nach Island an. Damit reagieren die US-Fluglinien auch darauf, dass sich diese Länder geimpften Touristen öffnen wollen und dass immer mehr Amerikaner wieder ins Ausland reisen wollen.
Die neuen Flüge kommen zu einem Zeitpunkt, in dem in den USA bereits die Hälfte der Erwachsenen mindestens eine Vakzin-Dosis erhalten haben. Mittlerweile dürfen sich in den Vereinigten Staaten alle über 16 Jahre gegen Covid-19 impfen lassen.
Bei dem Lufthansa-Partner United Airlines sind die Suchanfragen auf der Internetseite nach Flügen nach Kroatien, Griechenland und Island im März um 61 Prozent gestiegen. „Während sich Länder überall auf der Welt den Wiederöffnungs-Prozess beginnen, können es privat Reisende kaum abwarten, einen lange ersehnten Abstecher an neue internationale Orte zu unternehmen“, sagte der United-Vize Präsident für das internationale Netz Patrick Quayle Anfang der Woche.
„Die Amerikaner wollen reisen und sie wollen ins Ausland reisen“, sagte auch der Präsident von Delta Air Lines, Glen Hauenstein vergangene Woche. Bisher gibt es zwar weiterhin Flüge über dem Atlantik. Aber fliegen dürfen nur Menschen, die dringende Familienbesuche oder andere wichtige Gründe vorweisen können. Reine Ferien-Reisen sind bisher nicht erlaubt.
United will ab Juli aus Newark bei New York Dubrovnik direkt anfliegen, von Washington Athen und von Chicago Reykjavik. Der Konkurrent Delta Konkurrent sich ganz auf Island und bietet von Boston, New York und Minneapolis Flüge nach Reykjavik an.
American Airlines dagegen will wie United Athen anfliegen und außerdem neue Flüge von New York und Miami nach Israel anbieten. Auch Israel ist mit der Impfung der Bevölkerung schon weit fortgeschritten und will sich ab Mai gegenüber geimpften Touristen öffnen.
Mehr: US-Airlines United und Delta bieten Europa-Flüge für Geimpfte an.
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