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Autohersteller VW rechnet für Pandemie-Jahr 2020 mit 50 Prozent weniger Gewinn

Der VW-Konzern hat im Corona-Jahr 2020 deutlich weniger Geld eingenommen als im Vorjahr. Hoffnung macht den Wolfsburgern ein starkes viertes Quartal.
22.01.2021 Update: 22.01.2021 - 13:27 Uhr Kommentieren
Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen dürfte 2020 bei rund zehn Milliarden Euro liegen, wie VW mitteilt. Quelle: dpa
Volkswagen-Zentrale in Wolfsburg

Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen dürfte 2020 bei rund zehn Milliarden Euro liegen, wie VW mitteilt.

(Foto: dpa)

Wolfsburg Der Volkswagen-Konzern ist noch vergleichsweise gut durch die Coronakrise gekommen. Trotz der Pandemie hat der Wolfsburger Autokonzern im vergangenen Jahr recht ordentlich verdient. Wie Volkswagen am Freitag mitteilte, wird auf der Basis vorläufiger Zahlen für 2020 ein operativer Gewinn (ohne Sonderlasten wie aus der Dieselaffäre) von zehn Milliarden Euro erwartet. Das entspricht fast einer Halbierung des operativen Gewinns aus dem Jahr 2019, als der VW-Konzern auf einen Rekordwert von 19,3 Milliarden Euro gekommen war.

„Volkswagen beweist damit seine Robustheit“, heißt es in der Ad-hoc-Erklärung des Unternehmens. Die Kundenauslieferungen hätten sich im vierten Quartal weiter erholt und lägen über dem Wert aus dem dritten Quartal. „Die Umsatzerlöse stiegen ebenfalls erheblich“, so Volkswagen weiter. Der ausgewiesene Netto-Cashflow im Automobilgeschäft habe sich „sehr positiv“ entwickelt. VW ist im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben dabei auf rund sechs Milliarden Euro gekommen. 2019 lag der Netto-Cash-Flow bei rund 10,8 Milliarden Euro.

Dass Volkswagen für das Corona-Jahr 2020 doch noch einen zweistelligen operativen Milliardengewinn ausweisen kann, geht vor allem auf die starken Konzerntöchter zurück. Allen voran die Stuttgarter Sportwagentochter Porsche wird für das vergangene Jahr trotz Corona wieder einen Milliardengewinn nach Wolfsburg überweisen. Statt der für Porsche eigentlich üblichen operativen Rendite von 15 Prozent kommt die Konzerntochter auf voraussichtlich zehn Prozent.

Bei den ausgelieferten Fahrzeugen liegt Porsche mit rund 272.000 Exemplaren nur etwa drei Prozent unter dem Ergebnis von 2019. Für den gesamten Konzern liegt das Verkaufsminus hingegen bei minus 15 Prozent. Nach 10,9 Millionen Fahrzeugen (2019) hat die gesamte Gruppe im Corona-Jahr 2020 rund 9,3 Millionen Pkw und Lkw absetzen können.

Außer Porsche dürften auch Audi und Skoda vergleichsweise gute Ergebnisse in Wolfsburg abliefern. Am stärksten getroffen von der Pandemie ist die Hauptmarke Volkswagen Pkw, deren Absatzzahlen im vergangenen Jahr wie im Konzern um rund 15 Prozent gefallen sind. Größere Probleme gab es 2020 auch bei der spanischen Tochter Seat und bei den leichten Nutzfahrzeugen (VW Transporter). Die Marke Volkswagen Pkw hat trotz der starken Verkaufsrückgänge wieder die operative Gewinnzone erreicht, hieß es dazu ergänzend in Konzernkreisen in Wolfsburg. Grund sei ein starkes Geschäft im vierten Quartal.

China-Geschäft bleibt stabil

Ein wichtiger Ergebnistreiber für den Konzern ist das China-Geschäft; Volkswagen ist mit einem Anteil von rund 20 Prozent Marktführer in der Volksrepublik. In China hatte sich der Automarkt nach dem frühen Corona-bedingten Verkaufseinbruch zu Beginn des vergangenen Jahres recht schnell wieder erholt. Der Konzern hat 2020 in China rund 3,85 Millionen Fahrzeuge verkauft, ein Minus von etwa neun Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Jahr. Der Rückgang ist also deutlich kleiner ausgefallen als im Rest der Welt.

Im China-Geschäft dürfte der Konzern auch 2020 ein vergleichsweise normales Ertragsniveau erreicht haben. In der Regel kommen jedes Jahr rund drei Milliarden Euro aus China auf die Wolfsburger Konzernkonten.

Mit den vorläufigen Zahlen für das operative Ergebnis und den Cashflow bestätigt Volkswagen im Wesentlichen den bislang bekannten Ausblick. Der Konzern hatte für 2020 bisher starke Einbrüche bei Absatz und Umsatz angekündigt. Ein positives operatives Ergebnis – wenn auch mit starken Einbrüchen – hatte Volkswagen zuletzt Ende Oktober bei der Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal vorhergesagt.

Trotz des wieder erreichten Milliardengewinns will Volkswagen an seinen angekündigten Effizienzprogrammen festhalten, hieß es ergänzend in Wolfsburg. Im Dezember hatte der Konzern angekündigt, dass bis zum Frühjahr ein neues Programm zur Senkung der Fixkosten aufgelegt werden soll. Bis 2023 sollen die Fixkosten um fünf Prozent gesenkt werden.

Die VW-Aktie profitierte im Frankfurter Börsenhandel gegen einen tendenziell schwächeren Markt von der Veröffentlichung der vorläufigen Jahreszahlen. Am frühen Nachmittag notierte das Papier mit einem Plus von mehr als vier Prozent. Der überwiegende Teil der im Aktienindex Dax enthaltenen deutschen Spitzenwerte bewegte sich hingegen im Minus.

Mehr: Volkswagen droht Millionenstrafe wegen verpasster CO2-Ziele

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