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Stahlindustrie Thyssen-Krupp Steel weitet Stellenabbau aus – und streicht 750 weitere Jobs

Zu der bereits beschlossenen Streichung von 3000 Stellen kommen weitere hinzu. Zudem könnten einzelne Bereiche an andere Betreiber ausgelagert werden.
10.03.2021 - 12:46 Uhr Kommentieren
Der Ruhrkonzern will in der Stahlsparte mehr Stellen streichen als ursprünglich geplant. Quelle: ThyssenKrupp
Stahlproduktion in Duisburg

Der Ruhrkonzern will in der Stahlsparte mehr Stellen streichen als ursprünglich geplant.

(Foto: ThyssenKrupp)

Düsseldorf Thyssen-Krupp treibt den Jobabbau im Stahlgeschäft weiter voran. Wie der Industriekonzern am Mittwoch mitteilte, sollen zusätzlich zu den bereits beschlossenen 3000 Stellen weitere 750 Jobs in Verwaltung und produktionsnahen Bereichen gestrichen werden. Die IG Metall hat der Entscheidung zugestimmt und eine entsprechende Basisvereinbarung mit dem Management der Stahlsparte geschlossen.

Der Finanzvorstand des Konzerns, Klaus Keysberg, der auch im Aufsichtsrat der Stahlsparte sitzt, bezeichnete die Vereinbarung „als wichtigen Schritt in die richtige Richtung“ und als „Meilenstein auf dem Weg zu einer möglichen Verselbstständigung des Stahlbereichs“. Die Vereinbarung werde dazu beitragen, den durch Corona entstandenen wirtschaftlichen Schaden zu begrenzen. „Das ist Voraussetzung dafür, den Stahl nachhaltig zukunftsfähig aufzustellen.“

In der vergangenen Woche hatte Thyssen-Krupp angekündigt, die Stahlsparte nach der geplatzten Übernahme durch den britischen Konkurrenten Liberty in Eigenregie zu sanieren. Als mögliche Option hatte der Vorstand dabei das Herauslösen von Thyssen-Krupp Steel aus dem Konzernverbund in Aussicht gestellt. Dafür gebe es eine Reihe von Voraussetzungen, die nun abgearbeitet würden, lautete die Mitteilung des Konzerns.

Die derzeitige Strategie von Stahlchef Bernhard Osburg sieht vor, die Sparte stärker auf die Produktion höherer Stahlqualitäten insbesondere für die Automobilindustrie zu fokussieren. Neben dem Stellenabbau hatte das Management mit der IG Metall daher auch ein Investitionspaket beschlossen, um die Anlagen entsprechend zu modernisieren.

Zuletzt hatte der Konzern mehrere Großaufträge vergeben, teilweise auch für den Bau komplett neuer Anlagen. „Wir machen Tempo bei der Umsetzung des Investitionspakets, denn das ist der klare Weg zu mehr Profitabilität und Stärkung unserer Position im Wettbewerb“, so Osburg laut Mitteilung.

Rückenwind dank steigender Nachfrage

Dabei kann die Sparte diese Investitionen nicht aus eigener Kraft finanzieren. So schrieb die Stahltochter im abgelaufenen Geschäftsjahr (bis Ende September) einen Betriebsverlust von rund 2,7 Milliarden Euro, nachdem die Nachfrage infolge der Corona-Pandemie dramatisch eingebrochen war. Zuletzt erhielt die lange gebeutelte Branche aber wieder Rückenwind: Zwischen Oktober und Dezember lagen die Bestellungen bei Thyssen-Krupp Steel sogar rund 17 Prozent über dem Vorjahreszeitraum, der noch nicht durch die Pandemie belastet wurde.

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Der nun angekündigte Stellenabbau soll bis zum Ende des Geschäftsjahres 2022/23 vollzogen werden. Darüber hinaus will der Vorstand in Gesprächen mit der IG Metall prüfen, ob einzelne Bereiche an andere Betreiber ausgelagert werden können. Der Personalvorstand der Stahlsparte, Markus Grolms, lobte die Zusammenarbeit mit der IG Metall: „Wir haben in schwierigen Zeiten einen fairen Ausgleich erzielt“, so der Manager. „Tarifvertrag inklusive der Beschäftigungssicherung bleiben erhalten, und zugleich setzen wir weitere Restrukturierungen zur Kostensenkung um.“

Mehr: Das Stahlgeschäft von Thyssen-Krupp soll sich selbstständig weiterentwickeln. Die Gewerkschaft IG Metall will sich hinter diese Strategie stellen.

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