Alkoholsucht: Ab wann ist man Alkoholiker?
ab wann ist man alkoholiker
- 16.08.2024

Alkohol – das Risiko beginnt mit dem ersten Tropfen

Aus gesundheitlicher Sicht existiert laut einer 2023 veröffentlichten Erklärung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) keine unbedenkliche Menge an Alkohol. Die aktuelle Datenlage zeigt, dass rund die Hälfte der durch Alkohol verursachten Krebserkrankungen in der europäischen Region einem leichten oder moderaten Alkoholkonsum zuzuschreiben sind. Das Risiko alkoholbedingter Erkrankungen – und damit auch einer Sucht – beginnt also bereits mit dem ersten Tropfen.
Da Alkohol als Genussmittel stark in unserer Kultur verankert ist, bewegen sich Menschen oft auf einem schmalen Grat zwischen "normalem, gesellschaftskonformem Alkoholkonsum" und dem "exzessiven Trinken von Rauschmitteln". In der Medizin ist ein kritischer Punkt dann erreicht, wenn Alkohol nicht mehr zum reinen Genuss eingenommen, sondern zwanghaft zur Bewältigung des Alltags benötigt wird.
Ab wann ist man Alkoholiker? Diagnose-Kriterien der WHO definieren die Alkoholsucht

- 1. Craving – das starke und zwanghafte Verlangen nach dem Suchtmittel Alkohol.
- 2. Kontrollverlust – Betroffene verlieren die Kontrolle über den Beginn und die Menge des konsumierten Alkohols.
- 3. körperliches Entzugssyndrom – wird die Alkoholmenge reduziert oder tritt eine Abstinenz ein, reagiert der Körper mit krankheitstypischen Entzugssymptomen.
- 4. Toleranzentwicklung – der Körper akzeptiert immer mehr Alkohol, sodass Betroffene für den gewünschten Effekt kontinuierlich höhere Mengen des Suchtmittels konsumieren müssen.
- 5. Einengung auf Konsum und Beschaffung – während sich Betroffene lediglich auf die Beschaffung und den Konsum von Alkohol fokussieren, werden andere Interessen und soziale Kontakte vernachlässigt.
- 6. Abstinenzverlust – die Suchtkranken sind unfähig, auf Alkohol zu verzichten und verlieren unter Alkoholeinfluss zunehmend die Kontrolle.
Wann sollte man sich bei Alkoholsucht professionelle Hilfe suchen?

Je früher Betroffene also Hilfe annehmen, desto besser kann ein Fortschreiten der Problematik eingedämmt werden!
Liegt bereits eine starke Abhängigkeit vor, sollten Alkoholsüchtige dringend einen qualifizierten Entzug in einer spezialisierten Fachklinik anstreben, um Entzugssymptome zu lindern und das Rückfallrisiko zu minimieren.
Von einem kalten Entzug in Eigenregie raten Experten ausnahmslos ab: Bei kontinuierlich hohem Alkoholkonsum gewöhnt sich der Organismus an bestimmte Alkoholmengen und reagiert bei Abstinenz mit Entzugserscheinungen wie zum Beispiel starkem Schwitzen, Schwindel, Appetitlosigkeit, Herzrasen, Zitteranfällen, Herz-Rhythmus-Störungen oder Angstzuständen. Im schlimmsten Fall kann es zu einem sogenannten Delirium tremens kommen, das ohne schnelle ärztliche Behandlung in rund 25 Prozent der Fälle einen tödlichen Ausgang nimmt!
Sanft, aber effektiv: ganzheitliche Therapie bei Alkoholsucht
Die LIFESPRING-Privatklinik im nordrhein-westfälischen Bad Münstereifel bietet alkoholabhängigen Menschen ein einzigartiges Therapiekonzept, das sie auf dem Weg in ein suchtfreies Leben unterstützt.Begleitet werden die Patientinnen und Patienten der renommierten Fachklinik durch ein exzellentes Team aus Medizinern, Psychiatern, Psychologen, spezialisierten Therapeuten sowie Pflegekräften, die teilweise selber eine Suchterkrankung durchgemacht haben und diese Erfahrung in ihre tägliche Arbeit einfließen lassen.
Am Anfang der Therapie steht die schonungsvolle Entgiftung: Dabei werden Betroffene medikamentös begleitet, um den typischen Entzugserscheinungen wie Schwitzen, Appetitlosigkeit oder Zittern vorzubeugen. Mittels einer sanften Neuroelektrischen Stimulation (NES) wird außerdem die Produktion von Endorphinen angeregt.
Im Anschluss erfolgt eine individuelle Alkoholtherapie von 21 Tagen. Der ganzheitliche Therapieansatz umfasst eine Kombination aus Einzel- und Gruppensitzungen, Kunst, Bewegung, Musik und Yoga – mit dem Ziel, Patientinnen und Patienten beim Ablegen alter Verhaltensmuster zu unterstützen und neue Stärke für ein Leben ohne Alkohol zu erlangen.