Berufssprachkurse: Schlüssel zur Integration und Fachkräftegewinnung
Berufssprachkurse
- 21.05.2025
Warum Sprachförderung notwendig ist
Die Schwierigkeiten im Bereich der Sprachbildung für Zugewanderte sind vielfältig – und tiefgreifend. Öffentliche Institutionen, Bildungsträger und Lehrkräfte stehen vor der Aufgabe, Lernende mit sehr unterschiedlichen Bildungsvoraussetzungen auf das geforderte Sprachniveau eines Berufsfelds zu führen. Aus den Integrationskursen kommen in aller Regel Sprachlernende auf den Niveaus A2 oder B1. Während B1 für einfache Aufgabenfelder ausreichend ist, erfordern die meisten Berufe das Sprachniveau B2 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen, zum Beispiel Pflegekräfte oder Mechatroniker.Deshalb ist das "Gesamtsystem Sprache" (GPS) des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge exakt darauf abgestimmt, die Sprachkompetenzen so zu fördern, dass die Lernenden ihren täglichen Aufgaben im Beruf gewachsen sind, aber darüber hinaus auch ihre gesellschaftliche Teilhabe gelingt. So ist beispielsweise die Fähigkeit, Nachrichten zu verstehen, die Grundlage für eine differenzierte Meinungsbildung in unserer demokratischen und plurikulturellen Gesellschaft.
Der neue Koalitionsvertrag der Bundesregierung legt fest: "Wir wollen mehr in Integration investieren" und "Berufssprachkurse bauen wir aus", aber derzeit werden – noch durch die Kürzungen der alten Bundesregierung – lediglich 30 Prozent der benötigten Berufssprachkurse finanziert. Die Kurse für die Niveaus A2, B1 und C1 wurden ganz gestrichen. Ohne zusätzliche Mittel kann ein Großteil der Zugewanderten das notwendige B2-Niveau nicht erreichen, was ihre gesellschaftliche und berufliche Teilhabe massiv einschränkt.
Sollen Bildungseinrichtungen und Lehrkräfte langfristig entlastet werden, muss das Gesamtprogramm Sprache politisch priorisiert werden. Will man soziale Spannungen lindern, die Isolation von Zugewanderten aufheben und Lösungen für das Fachkräfteproblem schaffen, muss die Finanzierung nicht nur gesichert, sondern – wie es sich die Koalition vorgenommen hat – ausgebaut werden.
Berufssprachkurse: Bindeglied zwischen Migration und Arbeitsmarkt
Neben den fehlenden Mitteln blockieren bürokratische Hürden bei der Bewilligung von Fördermitteln sowie ineffiziente Verwaltungsstrukturen die Umsetzung. Gleichzeitig fehlt der Zugang zu flexiblen Unterrichtsformaten, die den unterschiedlichen Lebensrealitäten der Lernenden gerecht werden. Digitale Plattformen tragen dazu bei, Lehrkräfte zu entlasten und individualisierte Lernpfade zu ermöglichen.
Eine Offensive für DaF-/DaZ-Lehrkräfte ist notwendig, da diese oft unter erschwerten Bedingungen arbeiten. Das im Februar 2025 von einem breiten Bündnis aus Trägerverbänden und Gewerkschaften veröffentlichte "Forderungspapier Gesamtprogramm Sprache" beschreibt ihre Situation: Kürzungen bei Integrations- und Berufssprachkursen führen zu Entlassungen und verschärfen Arbeitsbedingungen. Lehrkräfte fürchten um ihre berufliche Zukunft, obwohl sie hohe Qualifikationsanforderungen erfüllen. Zudem tragen sie die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung selbst und haben keinen Anspruch auf Gehaltsfortzahlung im Krankheitsfall oder Urlaub. Ohne verlässliche Perspektiven droht ein weiterer Rückgang qualifizierten Personals, was direkte Folgen für Kursqualität und
-verfügbarkeit hat.
Das wäre dramatisch: Berufssprachkurse sind ein strategisches Instrument zur Förderung von Integration, sozialer Stabilität und wirtschaftlicher Unabhängigkeit. Jede Investition in Sprachbildung ist eine Investition in die Zukunft.
"Sprachen fürs Leben"
Das Portfolio umfasst modulare Lehrwerke, die speziell auf den Unterricht in Berufssprachkursen zugeschnitten sind. Diese Werke kombinieren sprachliche Inhalte mit beruflicher Orientierung und sind an den Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen (GER) angepasst. Der Sprachenverlag hat passgenaue Materialien für zahlreiche Berufsgruppen entwickelt, darunter Pflege, Handwerk, Gastronomie und technische Berufe. Der enge Praxisbezug macht sie besonders effektiv für die Arbeitsmarktintegration.
Digitales Lernen hat bei Ernst Klett Sprachen einen hohen Stellenwert. Die Plattform "allango" eröffnet neue Wege für den hybriden Unterricht. Das Digitalangebot entlastet Lehrkräfte und verbessert die individuelle Förderung der Teilnehmenden.
Der Verlag legt zudem viel Wert auf Weiterqualifizierung von Lehrkräften und unterstützt mit Fortbildungsangeboten, Zusatzmaterialien und Beratung.
"Ohne Sprachkurse bleibt viel Potenzial ungenutzt. Die Förderung von Fachwissen und Sprachkompetenz muss Hand in Hand gehen", heißt es aus dem Verlag. "Integration ist eine Investition in die Zukunft. Statt Kürzungen braucht es eine gezielte Förderung der Sprachbildung, denn das ist der Schlüssel zu wirtschaftlichem Wachstum."
Mit seiner Kombination aus Erfahrung, Innovation und gesellschaftlichem Engagement steht Ernst Klett Sprachen für eine Sprachbildung, die nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Wege zur Teilhabe eröffnet – und damit entscheidend zur Integration beiträgt.