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Business 5.0: Im Interview erklärt Avenga-Geschäftsführer Marcel Kappestein Deutschlands Potenzial

Business 5.0

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Marcel Kappestein, Geschäftsführer der Avenga Germany GmbH
Avenga ist eine globale Plattform für IT-Engineering und IT-Beratung, die seit über 20 Jahren maßgeschneiderte Softwarelösungen anbietet. Mittlerweile sind 4.300 interdisziplinäre Experten weltweit an 31 Standorten für über 400 Kunden tätig. Avenga Germany wird seit 2022 von Marcel Kappestein geleitet. Worin er die größten Aufgaben und Chancen seiner Branche sieht und was er unter dem Begriff "Business 5.0" versteht, erläutert der Geschäftsführer im Gespräch.

Herr Kappestein, seit 2011 steht "Industrie 4.0" für die vierte industrielle Revolution: die Einführung digital vernetzter, selbsttätig kommunizierender Maschinen. Seit dem Aufkommen von generativer Künstlicher Intelligenz ist mancherorts bereits von der "Industrie 5.0" die Rede. Ihnen persönlich geht das allerdings nicht weit genug, wie sie in einem aktuellen Fachbeitrag schreiben. Sie positionieren sich als Vordenker des "Business 5.0". Was hat man sich darunter vorzustellen?

Dampfkraft, Fließband, die flächendeckende Einführung von Elektronik und IT und zuletzt die Vernetzung von Maschinen untereinander: Die Beziehung zwischen Mensch und Maschine ist dynamisch und entwickelt sich unablässig weiter.

Allerdings: Die neueste Generation der Künstlichen Intelligenz, allen voran generative KI, wird Unternehmensprozesse, Entscheidungsfindungen, Strategien und andere Elemente in jedem Unternehmen entscheidend verändern. Hier steht ein kompletter Paradigmenwechsel an. Und genau das meine ich mit Business 5.0.

Verantwortlich hierfür sind zwei Durchbrüche. Zum einen haben wir nach Tastaturen, Mäusen und Touchscreens endlich die erste universellste Technikschnittstelle, die wirklich komplett intuitiv und für jeden zugänglich ist: natürliche Sprache. Gleichzeitig haben wir jetzt eine unglaublich leistungsstarke Denkmaschine, die uns hilft, mit Daten auf neue Weise zu interagieren und aus ihnen zuverlässige Schlüsse zu ziehen. Das ist ein echter Gamechanger, eben nicht nur für die Industrie, sondern für das gesamte Business. Während die ersten vier Revolutionen hauptsächlich die Arbeit in den Fabrikhallen beeinflusst haben, ist sie nun am Schreibtisch angekommen.

Das Marktforschungsunternehmen Gartner beispielsweise prognostiziert, dass KI bis 2025 für 90 Prozent der Unternehmen weltweit ein Partner für ihre Mitarbeiter sein wird. Unser Bundesarbeitsminister Hubertus Heil postulierte unlängst sogar, dass es hierzulande spätestens 2035 keinen Arbeitsplatz mehr geben werde, der nichts mit KI-Anwendungen zu tun haben wird.

In Ihren Analysen betonen Sie – und bekommen dafür viel Zuspruch – dass den Herausforderungen der Zukunft nicht allein auf technologischer Ebene begegnet werden kann. Ebenso notwendig seien ein Paradigmenwechsel in der Arbeitskultur, gar ein gesellschaftlich-kultureller Wandel. Ist das nicht etwas hoch gegriffen?

Keinesfalls! KI wird unsere Geistesarbeit komplett verändern und neue Potenziale heben, für die wir bis dato keine Kapazitäten hatten. Die Technologie bietet enorme Möglichkeiten, was das Erlangen von Wissen, dessen Vermittlung und die Steigerung der Produktivität betrifft. Damit das vorhandene Potenzial voll ausgeschöpft werden kann, reicht es allerdings nicht, KI zu implementieren – wir müssen die Technologie auch zu nutzen wissen.

Natürlich sind hier auf den ersten Blick IT-Experten und ihr Know-how gefragt. Darüber hinaus muss KI aber auch unbedingt in der Mitte der Gesellschaft ankommen. Um die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, muss die Nutzung KI-basierter Anwendungen flächendeckend ähnlich selbstverständlich werden wie das Smartphone in unserer Hand. Damit dies gelingt, müssen wir ganzheitlich ansetzen, nicht nur oder erst in der Arbeitswelt. Schulen, Ausbildungsunternehmen, Universitäten, unsere gesamte Gesellschaft ist gefragt. Die rasanten Entwicklungen und der damit einhergehende Fortschritt erfordern Mut und Neugier von jedem Einzelnen von uns.

Unterm Strich benötigen wir daher ein komplett anderes Mindset in diesem Land. Es gilt das alte Sprichwort: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Wir müssen mehr ins Risiko gehen und gewillt sein, Dinge auszuprobieren. Dazu gehört, Fehler nicht als Scheitern zu sehen, sondern als notwendigen Bestandteil auf dem Weg zum Erfolg, als Chance zur Verbesserung. Wir sollten weniger diskutieren, mehr machen. Aber mit Tempo. Wir dürfen nicht in Bürokratie ersticken. Auch nicht an der in unseren Köpfen!

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Gut beraten durch die Avenga Germany GmbH Avenga Germany GmbH

Welche Neuausrichtungen müssen Unternehmen vollziehen, um von "Business 5.0" zu profitieren? Und wie werden sie dabei von Ihnen und Ihrem Team unterstützt?

Die notwendigen Neuausrichtungen hängen vom jeweiligen Status quo und den Businesszielen des jeweiligen Unternehmens ab, eine allgemeingültige Antwort gibt es hier also nicht. Allerdings gilt: keine KI ohne Datenstrategie. Deswegen wird die Datenhoheit zweifellos eine immer entscheidendere strategische Komponente, um sich Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Daten müssen verfügbar sein. Und zwar möglichst in Echtzeit, beispielsweise um Kunden im richtigen Augenblick auf die für sie passende Art und Weise anzusprechen, Lieferketten zu optimieren oder schnell fundierte Entscheidungen treffen zu können.

Trotz aller Transformationsbemühungen befinden sich viele Unternehmen jedoch nach wie vor im Blindflug durch ihren wertvollen Datenfundus und nutzen vorhandene Informationen nicht optimal, um Prozesse und Produkte zu optimieren oder Innovationen schneller auf den Markt zu bringen. Dadurch verschenken sie enormes wirtschaftliches Potenzial.

Eine kohärente Datenstrategie ist also der Schlüssel zum Erfolg. Dazu gehören beispielsweise die Sicherung der Datenqualität, -integrität und -verfügbarkeit, die Implementierung von Regelwerken, die festlegen, wer, wann und wo auf Daten zugreifen kann, aber auch die Entwicklung von Ideen, wie der Vermögenswert eben dieser Daten der tatsächlichen finanziellen Wertschöpfung dienlich sein kann.

Für die Umsetzung einer solchen Datenstrategie mangelt es vielen Unternehmen jedoch an personellen Kapazitäten und Know-how. Und da kommen wir ins Spiel: Zunächst bieten wir individuelle Beratungsformate, die perfekt auf die jeweiligen Herausforderungen des Kunden zugeschnitten sind, etwa zur Analyse, Erstellung und Optimierung von Datenmodellen, zur Erarbeitung eines robusten Data-Governance-Systems, oder zur Überprüfung und Optimierung von Daten- und Cloud-Infrastrukturen.

Die zeitnahe Umsetzung der in diesen Workshops erarbeiteten Ziele in hoher Qualität ist zweifellos unsere große Stärke. Ob mit oder ohne uns: Entscheidend ist, dass die Unternehmen hierzulande vom Debattieren zum Implementieren übergehen und Pilotprojekte starten, sodass sie wertvolle Erfahrung sammeln und die Wirksamkeit verschiedener Anwendungsfälle ermitteln können.

Sie stehen im Wettbewerb mit vielen weiteren international tätigen IT-Dienstleistern. Worin besteht Ihr Alleinstellungsmerkmal? Was kann Avenga, was andere nicht können?

Ganz einfach: Wir verstehen die Herausforderungen der Mitarbeiter und Kunden unserer Kunden und sind stets bereit, die entscheidende Extrameile zu gehen, um diese zu lösen.

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Marcel Kappestein im Gespräch Avenga Germany GmbH

Wenn Sie in die Kristallkugel schauen: Wo steht Deutschland in zehn Jahren? Und wo sollte es idealerweise stehen?

Zehn Jahre sind inzwischen ein Zeithorizont, der kaum mehr abschätzbar ist. Dafür dreht sich die Welt heute viel zu schnell. Schauen wir uns allein die Entwicklung der letzten Jahre an, angefangen mit der Coronapandemie und militärischen Konfrontationen über die globale Desintegration und Handelskriege bis hin zur makroökonomischen Volatilität.

Gerade hat Deutschland Japan überholt und ist zur drittgrößten Volkswirtschaft der Welt aufgestiegen. Dahinter steht jedoch kein Aufstieg Deutschlands, sondern der noch dramatischere Niedergang Japans. Für uns sollte das eine Warnung sein. Denn Japans Probleme schlagen auch hierzulande durch: Mit der alternden Bevölkerung schrumpft die Erwerbsbevölkerung – und somit das Wachstumspotenzial. Unsere einzige Chance, dem hiesigen Fachkräftemangel zu entkommen, ist es, das Potenzial moderner Technologien maximal zu nutzen. Das heißt: Eine umfassende Digitalisierung in Kombination mit KI-Assistenten, die uns monotone und repetitive Arbeit abnehmen, sodass wir uns voll und ganz auf wertschöpfende Tätigkeiten konzentrieren können.

Wo Deutschland in zehn Jahren stehen sollte, ist somit klar: Wir müssen als Industrienation, als drittgrößte Wirtschaftsnation der Welt, auch in der Digitalisierung Spitze sein. Sonst fliegen wir nicht nur in absehbarer Zeit aus den Medaillenplätzen, sondern schneller als gedacht auch aus den Top Ten. Die Flucht nach vorne ist unsere einzige Chance. Gleichzeitig ist es jedoch auch eine einmalige Chance, eine hervorragende Chance. Denn aufgrund unseres hohen Industrialisierungsgrads in Kombination mit den in Deutschland produzierten Maschinen, die rund um die Welt eingesetzt werden, hat kaum ein anderes Land ähnliches Potenzial wie wir, um durch den umfassenden Einsatz von KI zu profitieren. Es ist an uns, diese Chance zu nutzen!

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