Seit Jahrzehnten brillant: die Clever Diamond GmbH
Clever Diamond GmbH
- 20.03.2024

Herr Clever, können Sie einleitend beschreiben, wie Industriediamanten hergestellt werden, wie sie in Werkzeugen eingesetzt werden und was ihre Vorteile gegenüber anderen Materialien sind?

Ideengeber für die Herstellung der synthetischen Diamanten war die Natur. Vor vielen Jahrmillionen wurde Graphit aus dem Erdinnern durch röhrengleiche Schlote an die Erdoberfläche geschleudert. Dafür waren extreme Drücke und Temperaturen notwendig, die Graphit in Diamanten umwandelten. Abhängig davon, wie viele Mineralien der spätere Diamant auf dem Weg zur Erdoberfläche aufgenommen hatte, war er mehr oder weniger rein. Die Diamanten, die keine erforderliche Reinheit aufwiesen, wurden der Industrie zur Verfügung gestellt. Dank seiner extremen Härte nahm die Industrie den neuen Werkstoff zur Bearbeitung von Materialien wie Granit sehr gerne auf.
Bis heute ist der Diamant das härteste bekannte natürliche Material auf unserer Erde und wird auf der Härteskala nach Mohs mit der "Ziffer 10" definiert – mit deutlichem Abstand zu anderen Materialien.
Synthetische Diamanten werden den Produktionsstätten von Diamantwerkzeugen in den unterschiedlichsten Körnungen als Pulver für die Fertigung von Segmenten zur Verfügung gestellt. Zusätzlich gibt es heutzutage auch die Möglichkeit, reine Diamanten in Form von PKD-Plättchen für extreme Bearbeitungsanforderungen herzustellen. PKD steht für "polykristalliner Diamant". Der Vorteil der Diamantwerkzeuge ist die Tatsache, dass es kein Material gibt, das nicht mit einem Diamanten bearbeitet werden kann.
"Moving the World with Tools" lautet Ihr Firmenslogan. Auf welchen Werkzeugen liegt der Schwerpunkt der Clever Diamond GmbH und wer sind Ihre Abnehmer?
Der Haupteinsatz der Diamantwerkzeuge im Bereich "Bau" ist das Trennen. Entsprechend dominant ist daher der Anteil der Diamant-Trennscheiben, die nicht mehr ausschließlich im Verkaufsbereich des Baugeräte-, Baumaschinen- und Werkzeughandels zu finden sind, sondern heute auch im Baustoffhandel, in Fliesenfachgeschäften, in DIY-Baumärkten und zunehmend im Internethandel. Deutliche Zunahme verzeichnen auch Diamantbohrkronen.Sie vertreiben Werkzeuge zur Bearbeitung sehr unterschiedlicher Werkstoffe, von robustem Beton bis zu empfindlichen Glaskeramikfliesen, von Trennscheiben und Bohrern für den Heimwerkerbedarf bis zu Sägeblättern, die einen Menschen um eine gesamte Körperlänge überragen. Ist diese immense Produktbreite überhaupt wirtschaftlich?
Wir verstehen uns als Partner des Handels und der Industrie und möchten alle Werkzeuge zur Verfügung stellen, die für die täglichen Anforderungen benötigt werden. Dabei gibt es sicherlich auch Werkzeugtypen, die mengenmäßig eher eine untergeordnete Rolle spielen, für das Gesamtgeschäft unserer Partner und somit auch für die Clever Diamond GmbH trotz größerem Aufwand aber unentbehrlich sind.Neben Standard- vertreiben Sie Spezialwerkzeug wie die erwähnten XXL-Sägeblätter. Welchen Anteil hat dieses Segment in Ihrem Unternehmen und wer benötigt es?

Gleiches gilt auch für die Spezifizierung von Segment und Trägerkörper solcher Werkzeuge. Es sind daher immer Individuallösungen, die eine völlig abweichende Herangehensweise und Fertigung dieser Werkzeuge nach sich ziehen. Aufgrund der hohen Kosten pro Trägerkörper werden die Werkzeuge daher nach der Segmentabnutzung auch direkt vor Ort auf der Maschine wiederbelegt und gerichtet. Dies ist bei den Werkzeugen für die Bauindustrie aus Kostengründen heutzutage nicht mehr denkbar.
Wo lässt Clever Diamond fertigen und wie gewährleisten Sie eine gleichbleibend hohe Qualität und Lieferkettensicherheit?
Die Clever Diamond GmbH ist seit mehr als 35 Jahren als Lieferant für Diamantwerkzeuge international tätig. Aufgrund der sehr guten und vor allem bewährten Kontakte zu mehr als 24 Lieferanten in Asien sind wir in der Lage, nahezu jedes Werkzeug in der angefragten Qualität zu einem marktgerechten Preis anbieten zu können.Dabei ist die langjährige und vor allem vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den asiatischen Lieferanten die Basis des nahezu jährlichen Wachstums von Clever Diamond. Die Qualitätsstandards wurden bereits vor vielen Jahren gemeinsam mit unseren Lieferanten festgesetzt und werden natürlich permanent aktualisiert. Eine Qualitätskontrolle, die durch uns und lieferantenseitig erfolgt, wird zusätzlich noch durch regelmäßig stattfindende persönliche Gespräche direkt beim Lieferanten sichergestellt sowie permanent geprüft und verbessert.
Bereits seit Jahren gibt es Vereinbarungen mit unseren wichtigsten Lieferanten, die eine Verlagerung von vorhandenen chinesischen Produktionsstätten in politisch sichere und von etwaigen Sanktionsmaßnahmen nicht betroffene Länder vorsehen.
Clever Diamond beliefert ausschließlich den Fachhandel. Dabei ist auffällig, wie viel Aufmerksamkeit Sie Dienstleistungen widmen. Sie bieten das Sortiment im Corporate Design Ihrer Partner an oder als White-Label-Lösung, schlagen Präsentationsformen für die Zielgruppe vor, personalisieren Preislisten und unterstützen Kalkulation und Vertrieb. Wie wichtig sind solche Zusatzleistungen?
All diese Leistungen zielen letztlich darauf ab, eine Vergleichbarkeit der Werkzeuge im Markt möglichst auszuschließen. Nur so besteht für den Händler die Möglichkeit, seine eigene Preisstrategie im Markt durchzusetzen. Eine Vergleichbarkeit endet immer im Preiskampf und kostet den Händlern Marge.Die Personalisierung von Verkaufsdokumenten mit dem Logo sowie einem Aufbau und Inhalt, die sich auch optisch in den Präsentationswänden beim Fachhandel wiederfinden, stärkt die Identifikation des Mitarbeiters mit den Werkzeugen "seiner Wand". Die Werkzeuge prägen sich auch schneller bei den Mitarbeitern ein, da sie immer mit der gleichen Beschreibung versehen sind – ob in der Preisliste, auf Angeboten, Aktionsflyern oder als Produktschild in der Präsentationswand. Hier ist die Kontinuität der Darstellung sehr hilfreich für alle Beteiligten.
Wie konzipieren und validieren Sie Zusatzdienstleistungen wie die Point-of-Sale-Präsentation? Schließlich stehen Ihre Mitarbeiter ja gerade nicht im ersten Kontakt mit den Endkunden.

Dies gilt natürlich auch für den Mitarbeiter des Fachhandels. Schnell ist die Übersichtlichkeit erkannt und die Angst vor der "Wand" fällt von Mal zu Mal mehr ab. Die Beratung direkt an der Präsentationswand gehört bereits nach kurzer Einarbeitung zum täglichen Arbeitsablauf des Mitarbeiters.