"Ein Plus für Biogas, energiePLUSagrar"
energiePLUSagrar GmbH
- 09.04.2025

Biogas gilt als unverzichtbares Bindeglied bei der Energiewende. Was kann die energie+agrar GmbH dort leisten, wo es um die nachhaltige Erzeugung von Strom, Wärme und Gas aus regionalen Abfällen und Reststoffen geht?
Von außen betrachtet unterscheiden sich alle Biogasanlagen. Die Abläufe im Inneren sind im Wesentlichen allerdings immer gleich, Biomasse wird von Mikroorganismen zersetzt, dabei entsteht Methan. Wenn jetzt die Mikroorganismen gestört oder gehemmt sind, sinkt der biologische Wirkungsgrad. Wir schauen uns dann die Prozesse im Detail an und optimieren die Fermenterbiologie durch Anpassung verschiedener Parameter. Die Gas- beziehungsweise Energieausbeute erhöht sich, wodurch die Wirtschaftlichkeit der gesamten Biogasanlage besser wird.Biogasanlagen können Engpässe bei der Stromversorgung überbrücken. Wie richtet energie+agrar Biogasanlagen so ein, dass sie während Dunkelflauten oder Spitzenlastzeiten zur Netzstabilität beitragen?
Es gibt hochflexibilisierte Biogasanlagen, die technisch so ausgerüstet sind, dass sie innerhalb sehr kurzer Zeit die Leistung stark erhöhen oder reduzieren können. Damit werden Lücken geschlossen, in denen wenig Strom durch Solar- oder Windenergie erzeugt wird, also die Netzstabilität und Versorgungssicherheit verbessert.In diesen Phasen ist die Fermenterbiologie sehr unter Druck, weil schnell viel Substrat in Energie umgewandelt werden muss. Im schlimmsten Fall ist die Biologie überfüttert und produziert erstmal gar kein Methan. Um das zu vermeiden, kommen wir ins Spiel. Wir sorgen dafür, dass die Mikrobiologie trotz intensiver Fütterung nicht überlastet wird und gleichzeitig die biologische Effizienz stabil bleibt.
energie+agrar berät das gesamte Spektrum von KWK-Anlagen, von der Biomethan-Aufbereitung bis hin zur potenziellen Gewinnung von Wasserstoff. Wo sehen Sie aktuell die größten Entwicklungssprünge und welche Pilotprojekte laufen bereits?
Seitdem die ersten Biogasanlagen gebaut wurden, hat sich viel getan. Das liegt an den individuellen Bedingungen vor Ort und letztendlich dem Tatendrang der Anlagenbetreiber. An der Stelle macht unsere Arbeit besonders Spaß, denn wir können an dieser Veränderung live teilnehmen und mit unserem Know-how unterstützen.Wie schon beschrieben, solange Biomasse vergoren wird, ist der Blick auf die Fermenterbiologie sehr wichtig, das Endprodukt spielt da eine geringere Rolle. Der Trend geht weg von der 24/7-Stromproduktion. Viele Biogasanlagen entscheiden sich aktuell zur Flexibilisierung.
Daneben entstehen Wärmenetze zur Versorgung von Haushalten oder Industrie mit nachhaltiger günstiger Wärme. Ebenso wird die Wärme verwendet, um Gewächshäuser oder Tierställe zu beheizen. Damit können Lebensmittel regional und günstig produziert werden, was unter anderem auch den ökologischen Fußabdruck dieser Produkte verbessert.
Abhängig von den Rahmenbedingungen gibt es viele Anlagen, die Biomethan ins Erdgasnetz einspeisen oder Biokraftstoff produzieren. Durch die genauere Analyse von Stoffströmen eröffnen sich Potenziale zur energetischen Verwertung von mehr biologischen Abfällen in sogenannten Abfallanlagen.
Inwiefern fördert die Arbeit von energie+agrar den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft, bei der etwa Gärreste als Dünger eingesetzt werden?
Biogas ist ein wesentlicher Teil der Kreislaufwirtschaft. Mist und Gülle werden neben nachwachsenden Rohstoffen in den Biogasanlagen vergoren und energetisch optimal genutzt. Die Gärreste bilden einen sehr guten Dünger für die landwirtschaftlichen Flächen, auf denen dann Lebensmittel beziehungsweise das Futter für die Tiere angebaut wird. Wenn Nährstoffe im Gärrest besser für Pflanzen verfügbar sind oder durch Humusbildung das Ausspülen dieser Nährstoffe verhindert wird, tragen wir somit anteilig zu einer besseren Kreislaufwirtschaft bei.Die Branche leidet unter steigenden Kosten, auslaufenden Vergütungsmodellen nach dem EEG und politischem Druck. Wie beurteilen Sie die Situation?
Wir sehen diesen Druck ebenfalls. Viele Betreiber gehen lieber einen Schritt vorwärts als zurück. Anlagen werden zukunftsfähig gemacht, es wird investiert und mehr gearbeitet. Da das allein oft nicht ausreicht, wird vermehrt öffentlichkeitswirksam der Stellenwert von Biogas in Deutschland vermittelt. Es gibt allerdings auch Betreiber, die den Betrieb der Anlage einstellen wollen, wenn sich die wirtschaftlichen Bedingungen für Biogasanlagen nicht verbessern. Das wäre aus unserer Sicht tragisch, denn Biogas hat sich inzwischen in Deutschland etabliert, ist wesentlicher Bestandteil der Energiewende, Teil der Kreislaufwirtschaft und sichert Arbeitsplätze im landwirtschaftlichen Raum.energie+agrar hat bereits rund 1.800 von insgesamt 10.000 Biogasanlagen in Deutschland optimiert. Welche typischen Fehlstellungen bei der Fermenterbiologie begegnen Ihnen am häufigsten und mit welchen Methoden erzielen Sie messbar bessere Gaserträge?
Die Fermenterbiologie wird oft als gegeben hingenommen, dazu kommt bei vielen Betreibern der fehlende Vergleich mit anderen Biogasanlagen. Kleine Veränderungen haben zum Teil große Wirkung, die auch mal nach erst vier Wochen erkennbar sind, denn der "Puls" einer Biogasanlage ist eine Verweilzeit, und diese dauert oft mehrere Monate.Durch unsere Arbeit beschäftigen sich die Betreiber mehr mit der Biologie und können mit dem geschärften Blick dann auch Veränderungen im Fermenter besser erkennen und beurteilen. Unsere regelmäßigen Effizienz-Checks zeigen den Betreibern den aktuellen Zustand der Fermenterbiologie und bieten zudem eine sehr gute Basis für den Vergleich über die Zeit. Die Einsparungen können dann schwarz auf weiß berechnet werden.
Typische Fehlstellungen sind schlechte Abbauraten der Substrate, hohe Belastung der Biologie und Technik durch Schwefelwasserstoff oder Ammoniak, hoher Rühraufwand wegen zu hoher Viskosität, hoher Verschleiß, indirekte Kosten durch immer wieder eintretende Prozessstörungen, nicht zuletzt Stress bei Betreibern durch schlecht laufende Prozesse.
Sie arbeiten nach einem ganzheitlichen Ansatz. Wie genau äußert der sich bei der Planung und Realisierung neuer Anlagen oder Modernisierungen?

Ein für uns sehr wichtiger Schritt in diesem gesamtheitlichen Ansatz war die Gründung des "Bayerischen Biogas-Zentrum" durch Josef im Jahr 2024. Hier wird bei regelmäßig stattfindenden Events der Austausch unter den Betreibern gefördert und zusätzlich durch Schulungen die Zukunftsfähigkeit von Biogas gestärkt.
energie+agrar erhielt den "Traumfirma Award" und zählte laut Focus Business 2023, 2024 und 2025 zu den "Wachstumschampions". Was macht Sie zum attraktiven Arbeitgeber für qualifizierte Mitarbeiter?
Unser nutzenorientiertes Beratungsmodell kommt bei den Betreibern sehr gut an. Wir werden dann aktiv, wenn wir dem Betreiber zusätzlichen Nutzen verschaffen und diesen nachweisen können. Hierdurch sind hinterher beide Seiten sehr zufrieden und haben Freude an der Zusammenarbeit.Mit Bezug zur Landwirtschaft und Spaß an der Nachhaltigkeit und Vielseitigkeit von Biogas macht das unser Team so erfolgreich und zufrieden und energie+agrar zur Traumfirma. Wer sich hier angesprochen fühlt sollte unbedingt Kontakt zu uns aufnehmen, wir freuen uns über neue Teammitglieder.
Wohin entwickelt sich der Markt für Biogas in den nächsten fünf bis zehn Jahren – insbesondere unter dem Einfluss neuer Technologien, veränderter Rahmenbedingungen und wachsender Klimaschutzanforderungen?
Mit dem Biomasse-Paket 2025 hat die Bundesregierung über Änderungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz 2023 (EEG 2023) die Weichen für eine zukünftige Ausrichtung von Biogas gestellt.Grob und kurz gefasst ist es das Ziel, mit Biogas Teile der Versorgungslücken in der sogenannten "Dunkelflaute", also wenn kein Strom aus Wind- oder Solar produziert wird, abzudecken und damit zur Netzstabilität und Versorgungssicherheit beizutragen. Anstatt 24/7 die Motoren laufen zu lassen, werden diese punktgenau dann eingeschaltet, wenn Strom benötigt wird.
Außerdem soll weiter vorangetrieben werden, dass die neben dem Strom anfallende Wärme vermehrt in Nah- und Fernwärmenetzen eingesetzt wird.
Die Herausforderung für die Anlagenbetreiber ist groß, da das Konzept hohen technischen Aufwand erfordert und Anlagen teilweise komplett neu gedacht werden müssen.
Ein weiterer Begriff in der Branche ist der "Mais-Deckel". Mais als eine der effektivsten Energiepflanzen hat eine sehr hohe Bedeutung für die Biogas-Branche. Ziel des Mais-Deckels ist es, durch stetige Begrenzung des Maisanteils in Biogasanlagen landwirtschaftliche Monokulturen zu begrenzen.
In der Praxis setzt man sich mit dem Thema schon lange auseinander. Oft ist es allerdings so, dass alternative Substrate für Biogasanlagen weniger Energie beinhalten oder Probleme durch zum Beispiel schlechtere Abbaufähigkeit oder miteingetragene Hemmstoffe in den Betrieb bringen.
Wir haben bei unseren Zukunftsbetrieben bereits gezeigt, dass der wirtschaftliche Betrieb auch mit diesen schwierigen Substraten möglich ist.
Alles in allem sehen wir eine gute Zukunft für Biogas, wenn die Herausforderungen dieser Veränderungen gemeistert werden.
Wir sind gerne Teil der Biogasbranche und freuen uns auch in Zukunft sagen zu können: "Die Biogasanlage entspannt und wirtschaftlich betreiben, mit energie+agrar."