Forever Living Products - zwischen Polasierung, Lüge und unternehmerischer Vision
Forever Living Lüge
- 30.06.2025

1. Vertrieb zwischen Unternehmertum und Ethik: Geschäftspraktiken im Fokus
Im Zentrum der Diskussion stehen häufig die Rekrutierungsmethoden und Einkommensversprechen. Doch Forever verweist auf ein umfassendes Regelwerk für Vertriebspartner, ergänzt durch eine interne Compliance-Abteilung, die Verstöße und irreführende Aussagen sanktioniert. Das Ziel sei, so Unternehmensjurist Sven Horlbeck, „ein seriöses Umfeld, in dem nachhaltiger Erfolg möglich ist.“Tatsächlich ist Network-Marketing als Geschäftsmodell in vielen Ländern rechtlich verankert. Forever Living Products setzt dabei auf Schulungsprogramme und standardisierte Leitlinien für Partner. Dies soll Lügen und unrealistische Versprechen so gut wie möglich verhindern. Auch wenn nicht jede Interaktion kontrollierbar ist, unterhält das Unternehmen Mechanismen zur frühzeitigen Erkennung und Korrektur problematischer Verhaltensweisen.
2. Network-Marketing statt Schneeballsystem: Struktur und Transparenz
Der Vertrieb bei Forever basiert primär auf dem Verkauf von Produkten und nicht auf der Rekrutierung neuer Partner. Die Aufbauarbeit im Team ist optional und als zusätzlicher Einkommenspfad gedacht. Bei Schneeballsystemen hingegen ist das genau umgekehrt.Der reine Produktverkauf bietet für Vertriebspartner bereits ein solides Einkommenspotenzial. Besonders das Aloe-Vera-Gel, eines der Hauptprodukte des Unternehmens, verzeichnet monatlich tausende Suchanfragen – ein klares Indiz für eine anhaltend hohe Nachfrage und entsprechend lukrative Vertriebsmöglichkeiten.
Bemerkenswert ist zudem die vertikale Integration: Forever Living Products kontrolliert große Teile seiner Produktions- und Lieferkette selbst, von der Aloe-Vera-Farm bis zum Endprodukt. Diese Kontrolle schafft Unabhängigkeit, wirkt qualitätssichernd und unterstützt die Markenpositionierung als Premiumanbieter.
3. Qualitätsversprechen und Produktprüfung: Aloe Vera unter der Lupe
Nahrungsergänzungsmittel gehören für viele Menschen zur täglichen Routine, umso mehr gewinnt die Qualität ihrer Inhaltsstoffe an Bedeutung. Forever lässt seine Produkte umfangreichen Prüfverfahren unterziehen; nach Unternehmensangaben werden jährlich über 1,5 Millionen Tests durchgeführt, um Reinheit, Sicherheit und Konsistenz sicherzustellen.Zusätzliche Orientierung bieten unabhängige Zertifizierungen: So bestätigt das Siegel des International Aloe Science Council (IASC) die Reinheit der Aloe-Vera-Produkte, das „Leaping Bunny“-Label die tierversuchsfreie Herstellung und Dermatest die dermatologische Verträglichkeit der Produkte. Einige Produkte finden sich zudem auf der Kölner Liste, einer Plattform für geprüfte, dopingfreie Nahrungsergänzung.
4. Kommunikation mit Augenmaß: Gesundheitsversprechen im rechtlichen Rahmen
Da gesundheitsbezogene Aussagen bei Nahrungsergänzungsmitteln nicht zugelassen sind, achtet Forever Living darauf, dass Aussagen zu gesteigertem Wohlbefinden oder mehr Energie nicht zur Lüge verkommen. Juristische Prüfungen sollen sicherstellen, dass keine unbelegten Gesundheitsversprechen kommuniziert werden.Die Basis für legale Aussagen bildet die Health-Claims-Verordnung (HCVO), welche kreiert wurde, um gegenüber Verbrauchern ein hohes Schutzniveau zu gewährleisten. In der Praxis ist es jedoch auch Aufgabe der Konsumenten, Aussagen einzuordnen und sich selbst umfassend zu informieren, insbesondere bei Produkten, die nicht unter Arzneimittelrecht fallen.
5. Flexible Mitwirkung: Ausstiegsmöglichkeiten ohne Hürden
Eine formlose Mitteilung per E-Mail oder Post genügt, um das Vertragsverhältnis zu beenden. Zusätzlich bietet Forever Living Products Rückgaberegelungen für nicht verkaufte Produkte – ein Schritt, der finanzielles Risiko reduziert und die Entscheidungsfreiheit der Partner unterstreicht.