Generationenmanagement in Unternehmen: Wie man Teams führt, die unterschiedlicher kaum sein könnten
Generationenmangement in Unternehmen
- 16.06.2025
Schluss mit dem Babyboomer-Bingo
Diese eher soziologischen Charakteristika sind in der Praxis häufig durch Vorurteile garniert. Babyboomern wird mangelnde Technikaffinität unterstellt, die Generation X gilt als skeptisch gegenüber Veränderungen. Millennials werden als ungeduldig und wenig belastbar beschrieben, während die Generation Z als hierarchieresistent und eigennützig gilt. Diesen negativen stehen – nicht weniger problematisch – positive Zuschreibungen entgegen: Babyboomer bringen Erfahrung und Loyalität ein, die Generation X überzeugt durch Ergebnisorientierung und Unabhängigkeit, Millennials gelten als innovationsfreudig und vernetzt, die Generation Z als digital affin und anpassungsfähig.
Doch diese Schablonen helfen nicht weiter. Im Gegenteil: Sie führen in die Irre. Denn soziologische Cluster ersetzen keine echte Menschenkenntnis. Studien zeigen: Die entscheidenden Unterschiede liegen nicht im Geburtsjahr, sondern in Werten, Biografien, Lebensphasen. Und genau darauf muss sich moderne Führung ausrichten.
Die wahre Gefahr? Die Vorurteile
Wenn man denkt, dass ältere Mitarbeitende Technik nicht verstehen oder Gen Z kein Durchhaltevermögen hat, hat man den ersten Fehler schon gemacht. Stereotype sind die bequemste Form der Selbstentlastung. Doch sie verhindern echte Verbindung – und kosten bares Geld.Denn in der Praxis entstehen die teuersten Reibungsverluste dort, wo nicht über Unterschiede gesprochen wird. Wo Erwartung auf Missverständnis trifft. Wo Feedbackformate aus den 1990ern auf Echtzeit-Kommunikation der Gen Z prallen. Wo Millennials Sinn suchen und Babyboomer immer noch auf Karrierepläne warten, die nie kommen.
Was Führungskräfte tun können, um nicht in Vorurteilsfallen zu tappen
Situatives Führungsverhalten, das die Generationenzugehörigkeit als Teil der Persönlichkeit begreift, schafft Raum für Synergien. Reverse Mentoring und intergenerationale Tandems fördern etwa den Wissenstransfer: Jüngere Mitarbeitende bringen technologische und digitale Kompetenzen ein, während erfahrene Kollegen strategisches Denken und unternehmerisches Know-how vermitteln. Flexible Arbeitsmodelle, etwa hybride Arbeitsformen, ermöglichen es, unterschiedlichen Bedürfnissen nach Stabilität und Flexibilität gerecht zu werden.
Unternehmen, die diese Vielfalt als Chance begreifen, profitieren von einer höheren Innovationskraft, besserer Problemlösungskompetenz und einer resilienten Unternehmenskultur.
Wie Generationenmanagement in Unternehmen gelingt
Im Bereich Generationenmanagement unterstützen Ziemer und Braun und weitere Partner-Berater Unternehmen dabei, die Herausforderungen und Chancen generationenübergreifender Teams zu erkennen und zu nutzen. Sie vermitteln fundierte Strategien, um stereotype Denkweisen zu vermeiden und stattdessen einen situativen, individuellen Führungsstil zu etablieren. In ihrer Beratung setzen sie auf praxisnahe Methoden und konkrete Anwendung.
Was moderne Führung krisenfest macht
Im Gespräch mit den beiden Experten verdeutlichten sie unserer Redaktion: Führung in einer Multi-Generationen-Welt bedeutet nicht, alle gleich zu behandeln – sondern gerecht. Und das beginnt mit Zuhören. Mit Reflexion. Mit dem Mut, eigene Muster zu hinterfragen.Das gelingt, wenn man:
• Unterschiede nicht nivelliert, sondern orchestriert.
• Feedback nicht standardisiert, sondern individualisiert.
• Teams nicht einfach zusammenstellt, sondern bewusst zusammenwachsen lässt.
Einige Praxisbeispiele, die Mut machen: In einem Technologieunternehmen führten Ziemer Braun & P das Reverse-Mentoring ein. Der Babyboomer-Manager lernte neue Tools, sein Gen-Z-Tandemkollege bekam strategisches Sparring. Ergebnis? Gegenseitiger Respekt und messbare Effizienzsteigerung.
Bei einem Finanzdienstleister wiederum arbeiteten sie mit altersgemischten Projektteams. Die Älteren gaben Erfahrung weiter, die Jüngeren brachten Tempo und neue Denkweisen ein. Die Innovationsquote stieg. Und die Mitarbeiterbindung gleich mit.
Drei Dinge, die man sofort tun kann:
1. Stereotype erkennen und abbauen: Selbstbild-Fremdbild-Abgleiche durchführen und Formate für ehrliches Feedback schaffen.
2. Altersgemischte Tandems einrichten: Nicht nur auf Projektbasis, sondern auch als strategisches Tool für kulturellen Wandel.
3. Karriere neu denken: Babyboomer wollen Planung. Millennials wollen Projekte. Gen Z will Wirkung. Differenzierte Wege sollten angeboten werden.
Und wenn man nicht handelt?
Dann tun es andere, versicherten Frank Ziemer und Roland Braun. Die Gen Z zum Beispiel. Die kündigt nicht mehr still, sie wechselt selbstbewusst. Sie fordert Klartext, Perspektiven, Flexibilität. Und sie geht – wenn sie all das nicht bekommt. Die Unternehmen, die das verstanden haben, sichern sich die besten Talente. Die anderen sichern sich die Fluktuation.
Das Angebot von Ziemer Braun & P
Ziemer Braun & P Top Consulting GmbH begleitet seit Jahren Führungskräfte auf dem Weg zu einer generationenkompetenten, zukunftsorientierten Führungskultur. Mit Coaching, Reflexion, konkreten Tools. Und dem Anspruch, nicht nur Theorie zu liefern, sondern auch Transformation.Wenn man bereit ist, die Führung zu hinterfragen, um sie zu verstärken, dann sollten man mit Ziemer Braun & P reden. Denn gute Führung beginnt dort, wo alte Muster enden.