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Der Wunsch, Vermögen mit Immobilien aufzubauen, ist bei vielen Menschen präsent. Doch ein scheinbar unüberwindbares Hindernis steht oft am Anfang: fehlendes Eigenkapital. 50.000 Euro Rücklagen? Für viele eine unrealistische Einstiegshürde. Aber ist sie wirklich notwendig? Kann man auch in Kapitalanlageimmobilien ohne Eigenkapital investieren?
Zunächst: Banken denken anders, als viele glauben. Entscheidend für die Finanzierbarkeit eines Immobilienkaufs ist nicht primär der Kontostand, sondern die Kombination aus Bonität, Objektqualität und Gesamtstrategie.
Die Grundlage jeder Finanzierung ist die Haushaltsrechnung, also das Verhältnis zwischen Einkommen und Ausgaben. Wer ein stabiles, regelmäßiges Einkommen nachweisen kann, eine saubere Schufa hat und nicht bereits mit unnötigen Konsumentenkrediten belastet ist, hat oft bessere Chancen als gedacht.
Auch das Objekt selbst spielt eine zentrale Rolle. Banken bewerten nicht nach emotionalem Wert, sondern nach Beleihungswert: Zustand, Lage, Mietstruktur und Marktgängigkeit zählen. Eine sanierte und gut vermietete Eigentumswohnung in wachstumsstarker Lage hat für die Bank mehr Attraktivität und damit höhere Finanzierungsbereitschaft als eine sanierungsbedürftige Eigentumswohnung in peripherer Lage.
Wenn die Rahmenbedingungen (Einkommen, positive Schufa, keine Konsumkredite und eine saubere Haushaltsrechnung) stimmen, ist es möglich, nicht nur den Kaufpreis, sondern auch Kaufnebenkosten wie Notar und Grunderwerbsteuer mitzufinanzieren, sogenannte 110-Prozent-Finanzierungen.
Das funktioniert in der Praxis meist nicht mit einem einfachen Online-Kreditvergleich. Vielmehr braucht es individuelle Konzepte, zum Beispiel in Kombination mit einem zweiten Finanzierungspartner, Bausparmodellen, tilgungsfreien Anlaufjahren oder Zwischenfinanzierungen.
Diese Strategien setzen jedoch detaillierte Kenntnisse des Marktes und gute Verbindungen zu Finanzierungsinstituten voraus.
Ein Einstieg ohne Eigenkapital ist kein Mythos, aber auch kein Selbstläufer. Entscheidend ist nicht, wie viel Geld jemand „übrig“ hat, sondern wie professionell das Vorhaben vorbereitet ist.
Banken achten auf:
Immobilieninvestments scheitern selten am Markt. In nahezu allen Fällen liegt es an der Herangehensweise. Viele Interessierte versuchen den Einstieg allein, mit halbgaren Zahlen oder zu optimistischen Renditeerwartungen. Fehlerquellen sind:
Viele gehen zunächst zu ihrer Hausbank und stoßen dort auf eine Absage. Nicht, weil sie grundsätzlich ungeeignet wären, sondern weil das Konzept nicht passt. Banken brauchen Struktur und Klarheit. Es geht nicht nur darum, eine Immobilie zu kaufen, sondern ein belastbares Finanzierungskonzept vorzulegen mit Strategie, Unterlagen, Absicherung und realistischen Renditeannahmen.
Der Unterschied liegt oft im Detail der Vorbereitung: Welche Beleihungsgrenzen akzeptiert die Bank? Welche Unterlagen wirken sich positiv auf die Entscheidung aus? Gibt es alternative Modelle wie Zwischenfinanzierungen, Kombinationen mit Förderprogrammen oder Rückstellungen über Bausparverträge?
Wer hier systematisch vorgeht, idealerweise mit jemandem, der den Bankenmarkt kennt, kann ohne Eigenkapital starten. Entscheidend ist nicht das Geld, das man mitbringt, sondern die Planungssicherheit, die man der Bank vermitteln kann. Und genau da scheitert es gerade bei Erstinvestoren am häufigsten…