Wie funktioniert Local SEO und wie kann damit nachhaltig Kundenwachstum generiert werden? Die Local-SEO-Agentur digitalagenten im Interview.
Local SEO Agentur
- 03.01.2024

Ihr betreibt mit digitalagenten seit zehn Jahren eine Agentur für Online-Marketing und seid Spezialisten für lokale Suchmaschinenoptimierung. Warum ist die lokale Suchmaschinenoptimierung vor allem für Betreiber von lokalen Geschäften so wichtig?

Für lokale Unternehmen – egal ob die Zahnärztin nebenan oder der Paketshop im Stadtteil – bedeutet das, dass sie in den lokalen Suchergebnissen erscheinen müssen, um sichtbar zu sein und als relevant eingestuft zu werden. Je mehr beide für ihre Sichtbarkeit unternehmen, desto größer ist ihr Einzugsbereich, in dem sie gefunden werden. Das wiederum erhöht die Chancen der Suchanfragen, die Kunden gewinnen, die zu ihnen vor Ort ins Geschäft kommen.
Worauf sollte zum Beispiel ein Zahnarzt bei der lokalen Suchmaschinenoptimierung achten? Gibt es Unterschiede zwischen Local SEO und SEO im Allgemeinen?
Lorenz Wacker: So viel vorweg: Wie bei der Suchmaschinenoptimierung im Allgemeinen legt Local SEO den Fokus auf eine Reihe von Strategien und Taktiken, mit denen Unternehmen bei lokalen Suchanfragen gut konkurrieren und Ihr Ranking und ihre Sichtbarkeit in lokalen Suchergebnissen verbessern können.Die Ranking-Faktoren, das heißt die Kriterien, anhand derer Suchmaschinen eine Webseite bewerten und ihre Rangfolge in der Suche bestimmen, unterscheiden sich demnach nicht. Unternehmen benötigen zunächst zum Beispiel relevante Inhalte auf ihrer Landingpage. Sie brauchen Links von anderen Seiten, eine zielgerichtete Informationsarchitektur und optimale Ladezeiten. Die SEO-Schritte zur Optimierung, die ein lokales Unternehmen dafür tätigen muss, um in der eigenen Stadt oder in ganz Deutschland gefunden zu werden, sind im lokalen Online-Marketing die gleichen.
Der einzige Unterschied bei der lokalen Suchmaschinenoptimierung ist, dass auch die lokale Relevanz wie der Stadtteil, die Stadt, Gemeinde oder Region hervorgehoben werden muss, um den Einflussbereich auszuweiten. Es ist zum Beispiel ein Unterschied, ob jemand einen Zahnarzt sucht und direkt vor der Praxis steht oder einen oder fünf Kilometer weit entfernt ist. Im Gegenzug gibt es Zahnärzte, die zum Beispiel gerne ihre ganze Stadt als Einflussgebiet abdecken wollen. Das wird dann schwierig, wenn es viele Zahnärzte im Stadtgebiet gibt. Denn vor allem bei der lokalen Suche sind die besten Plätze hart umkämpft. In diesem Fall gilt es, eine besonders starke Relevanz aufzubauen. Überall dort sichtbar zu sein, wo auch die Konkurrenz ist, um einen entsprechend hohen Einflussbereich zu gewährleisten. Das wiederum ist nur möglich, wenn man alle Ranking-Faktoren bei der Optimierung berücksichtigt und den lokalen Fokus stets im Blick behält. Wird bei einem oder mehreren Ranking-Faktoren der lokale Bezug außer Acht gelassen, entwickelt der Kunde nicht den lokalen Einflussbereich. Die Chance für lokale Besuche vor Ort sinkt.
Welche Ranking-Faktoren im Einzelnen bestimmen die Position in der lokalen Google-Suche?
Lorenz Wacker: Die Ranking-Faktoren sind sehr komplex, weil sich der Google-Algorithmus ständig ändert. Zu den entscheidenden Ranking-Faktoren zählen das Google-Unternehmensprofil, Bewertungen, eingehende Links von externen Domains und Local Citations sowie User Signals. Nicht zu vergessen sind die Onpage-SEO-Maßnahmen wie inhaltliche und technische Optimierungen an der Website, die das Ranking ebenso deutlich verbessern können.Gibt es Ranking-Faktoren, die vorrangig im Local SEO eine Rolle spielen?
Christian Schreiber: Local Citations, das heißt Erwähnungen in lokalen Verzeichnissen oder anderen Online-Portalen, sind zum Beispiel ein typischer lokaler Ranking-Faktor. Sie sollten bei der lokalen Suchmaschinenoptimierung vor allem dann berücksichtigt werden, wenn ein Unternehmen einen oder mehrere lokale Standorte hat, die von Kunden und Besuchern aufgesucht werden. Für Unternehmen mit einem Remote-Business ohne Laufkundschaft sind Einträge in Portalen wie Gelbe Seiten oder 11880 hingegen weniger entscheidend.Sichtbarer zu sein als der Zahnarzt nebenan, reicht für den Unternehmenserfolg oft nicht aus. Warum ist es für lokale Unternehmen so entscheidend, auf den oberen Google-Plätzen zu ranken?
Lorenz Wacker: Alle Local-SEO-Maßnahmen bei digitalagenten sind auf die Pole-Position im Google-Ranking ausgerichtet. Immerhin entscheiden sich 92 Prozent der Suchenden für Unternehmen, die in den lokalen Suchergebnissen auf der ersten Seite erscheinen. Unser primäres Ziel für unsere Kunden ist es, mit den entscheidenden lokalen Keywords auf der ersten Seite zu ranken. Denn wenn eine lokale SEO Kampagne es nicht geschafft hat, ein Unternehmen auf die erste Seite von Google zu bringen, existiert es für den Großteil der Onlinenutzer auch nicht. Dann war alle Arbeit umsonst. Die Pole-Position haben wir erst besetzt, wenn das lokale Unternehmen durch die Suchmaschinenoptimierung auch im Local Pack von Google und damit auch auf Google Maps erscheint.Was ist das Local Pack und wie funktioniert es?
Lorenz Wacker: Das Local Pack ist ein besonderer Abschnitt auf der Google-Suchergebnisseite. Es listet standardmäßig drei lokale Geschäfte und Dienstleister in der Nähe des Suchenden auf. Wer zum Beispiel einen "Zahnarzt in der Nähe sucht, erhält mit dem Local Pack die drei relevantesten Google-Unternehmensprofile von Zahnärzten in der Umgebung angezeigt. In der Regel sind das die Profile, die am besten bewertet und am besten auf die lokale Suche optimiert wurden. Außerdem enthält das Local Pack einen Kartenausschnitt aus Google Maps, der die Standorte der gelisteten Zahnärzte anzeigt. Zusätzlich finden die Nutzer im Local Pack die Adresse und Telefonnummer des Zahnarztes, dessen Bewertungen und Öffnungszeiten sowie Links zur Website, zum Routenplaner und zur Terminbuchung.Das Local Pack erscheint ganz oben auf der Suchergebnisseite direkt unter den bezahlten Anzeigen. Je nach Suchanfrage werden die lokalen organischen Ergebnisse wie zum Beispiel Artikel, Verzeichnisse oder andere Webseiten erst unterhalb des Local Packs gelistet. Wer als Unternehmen den Sprung ins Local Pack geschafft hat, hat den ersten Schritt hin zu mehr Sichtbarkeit erfolgreich gemeistert. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass potenzielle Kunden das lokale Geschäft besuchen oder Kontakt aufnehmen, steigt mit dem Listing im Local Pack.
Welche Kriterien entscheiden darüber, ob ein lokales Unternehmen im Local Pack gelistet wird?
Lorenz Wacker: Laut Google gibt es einen Zusammenhang zwischen der Ranking-Position in den lokalen organischen Suchergebnissen und dem Local Pack. Je höher ein lokales Unternehmen in der organischen Suche rankt, desto besser ist auch dessen Position im Local Pack. Doch es gibt weitere Kriterien, die bei der Platzierung im Local Pack eine Rolle spielen: Wie gut passt ein Unternehmensprofil zu den Suchanfragen der Nutzer? Wie bekannt ist das Unternehmen im Netz? Wie weit ist das potenzielle Unternehmen vom Standort des Nutzers oder dem gesuchten Ort entfernt? Denn je näher der Suchende beispielsweise dem lokalen Geschäft ist, desto besser rankt das Geschäft. Sind alle relevanten Felder im Google Unternehmensprofil ausgefüllt? Wie man sieht, gibt es viele Fragen, die von den Suchmaschinen berücksichtigt werden und damit auch bei der lokalen Suchmaschinenoptimierung eine Rolle spielen.Werfen wir einen Blick auf die einzelnen Ranking-Faktoren: Welche Ranking-Faktoren beeinflussen die Sichtbarkeit am stärksten?
Lorenz Wacker: Hier gilt es zwischen dem Local Pack und den organischen Suchergebnissen zu unterscheiden. Denn die Ranking-Faktoren, die die Sichtbarkeit im Local Pack und den organischen Suchergebnissen am stärksten beeinflussen, sind nicht die gleichen. Die Sichtbarkeit im Local Pack wird zum Beispiel zu 32 Prozent4 über das Google-Unternehmensprofil und zu 19 Prozent über Onpage-Signale gesteuert. Untersuchungen zeigen zum Beispiel, dass Unternehmen, die ihr Google-Unternehmensprofil vollständig optimiert haben, rund 32 Prozent mehr Sichtbarkeit im Local Pack erhalten, verglichen mit durchschnittlichen Multi-Location-Unternehmen5. Und das setzt eine Sichtbarkeitsspirale in Gang: Denn wer es ins Local Pack geschafft hat, erhält 126 Prozent mehr Traffic und 93 Prozent6 mehr Anrufe, Website-Klicks und Wegbeschreibungen als Unternehmen auf den Rängen vier bis zehn.Um in der organischen Suche jedoch sichtbar zu sein, sind Onpage-Maßnahmen (36 Prozent) und Link-Signale (26 Prozent) weitaus wichtiger als ein optimiertes Google-Unternehmensprofil (9 Prozent). Jede Gruppe von Ranking-Faktoren umfasst somit eine Vielzahl an Maßnahmen, die Stück für Stück umgesetzt werden sollten. Und in jeder dieser Gruppen von Ranking-Faktoren steckt der Teufel im Detail. Grundsätzlich gilt dabei: Die negativen oder fehlenden Punkte bezogen auf einen Ranking-Faktor sollten zunächst beseitigt und anschließend die Stärken hervorgehoben werden. Denn ein schlechtes Ergebnis in nur einem Ranking-Faktor kann die gesamte Sichtbarkeit verschlechtern.
Sind Unternehmen sich der Bedeutung von Local SEO bereits bewusst? Wissen sie, welche Stellschrauben gedreht werden müssen, um in der lokalen Suche erfolgreich zu sein?
Lorenz Wacker: Die lokale Suchmaschinenoptimierung wird von vielen Unternehmen noch unterschätzt. Sie schöpfen die Relevanz und das Potenzial des lokalen Marketings nicht vollends aus. Untersuchungen zeigen, dass 56 Prozent der lokalen Einzelhändler ihr Unternehmensprofil bei Google noch nicht beansprucht haben. Noch gravierender sieht es bei der Suchmaschine Bing aus. Hier haben 82 Prozent der Unternehmen noch keinen Eintrag beantragt. Es besteht dringender Nachholbedarf! Denn letztendlich bedeutet ein fehlender Unternehmenseintrag, dass sie für potenzielle Kunden weniger sichtbar sind. Dabei ist ein Profil bei Bing oder Google mit relativ wenig Aufwand in nur wenigen Minuten erstellt. Auch die Erstellung von Verzeichniseinträgen und die Vernetzung mit lokalen Seiten findet in vielen Branchen noch in relativ geringem Umfang statt. Wer hier seine Hausaufgaben erledigt, kann sich relativ einfach einen interessanten Vorsprung in den Ranking-Faktoren erarbeiten.Sind die Local-SEO-Hausaufgaben in jeder Branche die gleichen? Oder gibt es branchenspezifische Unterschiede, inwieweit Local SEO im Unternehmensalltag angekommen ist?
Lorenz Wacker: Ich glaube, da gibt es von Branche zu Branche sehr große Unterschiede. Es gibt Branchen, wo schon ein relativ fortgeschrittenes Hauen und Stechen um die ersten Plätze gang und gäbe ist. Im Gegenzug gibt es aber auch viele Branchen, die von Local SEO noch recht wenig wissen und in dieser Hinsicht komplett schlafen.In der Gesundheitsbranche, wo viele Privatleistungen von den Ärzten verkauft werden, wird Local SEO bereits weitreichend angewendet. Schönheitschirurgen, die zum Beispiel eine Nasenkorrektur anbieten, werben dafür aktiv im lokalen Bereich um Klienten. Spezialisten wie HNO-Ärzte hingegen, deren Patienten vorrangig per Überweisung zu ihnen kommen, machen häufig noch einen Bogen um das Thema Local SEO. Auch viele Autokonzerne befinden sich im Aufbruch und erweitern ihre Online-Marketing-Strategien um Local-SEO-Maßnahmen.
Christian Schreiber: Oft bestimmt die Organisationsstruktur eines Unternehmens, in welchem Umfang Local SEO umgesetzt wird. Es macht zum Beispiel einen Unterschied, ob die einzelnen Niederlassungen eines Unternehmens Handelsvertretungen sind oder zur Zentrale gehören. Eine zentrale Frage ist: Hat die einzelne Niederlassung überhaupt die Befugnis, ein Unternehmensprofil zu erstellen oder liegt die Entscheidungshoheit für die lokalen Marketing-Maßnahmen bei der Zentrale? Versicherungsagenturen, die ihren eigenen Vertrieb haben, aber von einer Zentrale gesteuert werden, investieren zunehmend in die Sichtbarkeit ihrer lokalen Standorte. Abgesehen von möglichen organisatorischen und politischen Restriktionen hängt die Umsetzung von Local SEO natürlich auch immer vom Marketingbudget ab. Eine kleine freie Autowerkstatt wird sich meistens schwertun, das ganze Lokalisierungspotenzial abzuholen und lebt tendenziell noch von Empfehlungen.
Welchen Ratschlag habt Ihr an Unternehmen, die mit lokalem SEO beginnen wollen? Welcher Ranking-Faktor hat bei der Optimierung oberste Priorität?
Lorenz Wacker: Die Optimierung des Google-Eintrags sollte bei Unternehmen ganz oben auf der Prioritätenliste stehen. Denn das Unternehmensprofil ist eines der ersten Dinge, die Nutzer in der Suchergebnisliste von Google sehen.Christian Schreiber: Unsere Erfahrung zeigt, dass die meisten lokalen Geschäfte ihr Google Unternehmensprofil bereits selbst managen. Doch das Managen allein reicht aus unserer Sicht bei Weitem nicht. Man muss das Profil komplett ausschöpfen, das heißt, man muss es vollständig ausfüllen. Angefangen bei aussagekräftigen Unternehmensbeschreibungen über lückenlose Einträge im Produktkatalog bis hin zu regelmäßigen Posts – lokale Geschäfte sollten alles nutzen, was sie dafür nutzen können. Parallel dazu sollte der Linkaufbau stattfinden und die lokale Landingpage sollte technisch und inhaltlich optimiert werden. Bei den vielen Aufgaben ist das oft eine Frage des Kapitals, was umgesetzt wird und was nicht. Aber man kann auch eine ganze Menge Optimierungen selbst machen.
Die Erstellung des Google Unternehmensprofils ist abgeschlossen, der erste Schritt ist getan. Können sich Unternehmen damit zurücklehnen? Ganz nach dem Motto: Der Kunde kommt schon.
Christian Schreiber: Nein, mit der Erstellung des Google-Unternehmensprofils ist es nicht getan, denn es sollte auch kontinuierlich aktualisiert werden. Für lokale Geschäfte, die nicht in die Pflege ihrer digitalen Visitenkarte investieren, kann das weitreichende Folgen haben. Ein unbekannter Nutzer hatte zum Beispiel im Google-Unternehmensprofil eines bekannten Friseursalons angegeben, dass dieser geschlossen sei. Der Friseursalon selbst hatte dies jedoch erst viel später bemerkt – dann, als die Kundschaft ausblieb. Das war ärgerlich. Denn in den drei Wochen, als der Friseursalon als geschlossen gemeldet war, kamen sofort zwei Drittel weniger Kunden. Vor allem bei kleinen Geschäften kann so etwas enorme Auswirkungen haben. Oft ist der Eintrag die einzige Visitenkarte nach außen neben einer kleinen Website, die aber kaum jemand findet.Ein wichtiger Baustein im Google-Unternehmensprofil sind Kundenbewertungen und Rezensionen. Inwieweit beeinflussen sie die lokale Sichtbarkeit eines Unternehmens im Netz?
Christian Schreiber: Bewertungen haben gleich mehrere Vorteile: Zum einen sind positive und authentische Google Bewertungen ein wesentliches Kriterium, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Je mehr positive Bewertungen ein Unternehmen hat, desto höher ist auch dessen Vertrauenswürdigkeit und Autorität. Zum anderen können ein hohes Rating und positive Bewertungen dazu beitragen, dass ein Geschäft in den Suchergebnissen höher rankt. Denn die Google-Bewertungen nehmen direkten Einfluss auf den Suchalgorithmus von Google.Lorenz Wacker: Für die lokale Suchmaschinenoptimierung ergeben sich hieraus zahlreiche Fragen: Wie viele Bewertungen hat mein Business? Was ist meine durchschnittliche Bewertung? Hat mein Business Ausreißer nach unten und wie viele? In welcher Regelmäßigkeit erhalte ich Bewertungen? Beantworte ich alle Bewertungen? Hat ein lokales Geschäft vielleicht vor drei Jahren ganz viele positive Bewertungen erhalten und danach ist zwei Jahre nichts mehr passiert, dann merkt Google das. Das heißt, der Suchalgorithmus von Google misst kontinuierlich, wie vital das Profil ist. Wie man sieht, gilt es als Business hier einiges zu beachten.
Christian Schreiber: Oft ist es gar nicht so einfach den Überblick zu behalten, schließlich haben manche Unternehmen 30.000 Bewertungen und mehr. In diesem Fall muss erstmal aufgeräumt und offenes Feedback beantwortet werden. Ohne ein zentrales Management von Bewertungen ist das nicht möglich. Aber auch wenn alle Rezensionen beantwortet sind, braucht es einen kontinuierlichen Prozess im Umgang mit neuem Feedback. Unterstützung bieten zum Beispiel automatische Management-Tools, die jede Bewertung innerhalb eines festgelegten Zeitpunktes beantworten.
Nicht immer verwenden Nutzer Google als Suchmaschine, um nach lokalen Unternehmen zu suchen. Wie können lokale Unternehmen dennoch für diese Zielgruppe sichtbar sein?
Lorenz Wacker: In der Tat suchen Nutzer auch in Branchenverzeichnissen wie Yelp, Gelbe Seiten oder 11880 oder in den sozialen Netzwerken nach Informationen von Unternehmen. Wer nur ein Google Unternehmensprofil besitzt, würde daher wichtige Kontaktpunkte zu seiner Zielgruppe außer Acht lassen. Mit lokalen Erwähnungen, das heißt Local Citations, in diesen Portalen können Unternehmen mit mehreren Standorten dafür sorgen, von potenziellen Kunden vor Ort gefunden zu werden.Christian Schreiber: Geschäftsinhaber sollten sich in jedem Fall die Macht von Local Citation zunutze machen. Meist sind nur wenige Angaben nötig, um lokal im Netz sichtbar zu sein. In der Regel enthält eine Local Citation den Firmennamen, die Adresse und die Telefonnummer – Name, Address und Phone. Deshalb werden die Angaben auch als NAP-Daten bezeichnet. Häufig ergänzen die E-Mail-Adresse sowie Links zur Website oder den Social-Media-Kanälen des Unternehmens das Profil.
Für den Google-Algorithmus unterstreichen Local Citations die Rechtmäßigkeit und Vertrauenswürdigkeit eines Unternehmens. Wenn Daten zu einem Unternehmen auf mehreren relevanten und vertrauenswürdigen Seiten erscheinen, zeigt das, dass das Business tatsächlich existiert und geschäftstätig ist. Das Unternehmen steigt im Ranking.
Als Unternehmen in allen relevanten Verzeichnissen sichtbar zu sein, scheint eine Mammutaufgabe in Anbetracht der Vielzahl an Verzeichnissen. Gibt es Tipps, wie Unternehmen beim Anlegen und Pflegen der Daten möglichst effizient vorgehen können?
Lorenz Wacker: Glücklicherweise gibt es Tools, wie zum Beispiel Yext oder Uberall, mit denen es möglich ist, ein Business in 30 oder 50 Verzeichnis- und Navigationsdienste pro Land einzutragen. Das ist eine erhebliche Prozess-Erleichterung. Und es verkürzt die kontinuierliche Datenpflege, da alle Änderungen zentral an einer Stelle eingegeben werden. Die einheitlichen Daten wiederum stärken die Glaubwürdigkeit jeder einzelnen Location.Leider werden branchenspezifische Fachportale noch nicht ausreichend über diese Tools abgedeckt. Selten sind in solchen Diensten alle Portale für Mediziner, Autowerkstätten, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte oder Versicherungsvertreter enthalten. Oft gibt es noch irgendwo einen Winkel im Internet, wo Unternehmen einen lokalen Bezug für ihre Branche in ihrer Stadt finden. Das sind die Diamanten. Wer sich die Mühe macht, danach zu graben und die findet, der hat ein Unterscheidungsmerkmal vor seinen Wettbewerbern. Bei hunderttausenden von Unternehmen ist das natürlich nicht so einfach. Für die Synchronisierung der Locations sind die Tools jedoch eine große Hilfe.
Erwähnungen eines Unternehmens gibt es nicht nur in den Verzeichnissen. Auch Links von Drittanbieter-Websites können die Bekanntheit eines Unternehmens steigern. Welchen Einfluss haben sogenannte Verweise von externen Seiten auf das lokale Suchmaschinen-Ranking im Vergleich zu den Local Citations?

Lokale bzw. regionale Online-PR ist hier ein entscheidendes Stichwort. Einer unserer Kunden hat seit seiner Unternehmensgründung einen Großteil seines Budgets in die Pressearbeit investiert. Das hat sich ausgezahlt. Mittlerweile verweisen zahlreiche Websites auf die eigene Seite. In vielen Fällen sind das sehr individuelle Quellen, von denen die Backlinks stammen, die kein anderer Konkurrent in dieser Form hat.
Auch die eigene Website bietet viel Gestaltungsspielraum für die lokale SEO-Optimierung. Welche Onpage-Faktoren sollten bei jeder Local-SEO-Strategie berücksichtigt werden?
Lorenz Wacker: Unternehmen können durch die SEO-Optimierung ihrer eigenen Webseite in der Tat ihr Ranking in der Google-Suche entscheidend verbessern. Im ersten Schritt empfehlen wir unseren Kunden, eine eigene Unterseite für jede relevante Stadt, jede Region oder jedes Land auf ihrer Webseite zu erstellen. Für jede einzelne Seite erfolgt dann ein ganzes Bündel an Onpage-SEO-Maßnahmen: Suchmaschinenoptimierte Texte mit entsprechenden Keywords, Meta-Tags, kurze Ladezeiten und Optimierungen im Bereich UX wie eine nutzerfreundliche Informationsarchitektur sind zum Beispiel für ein Business ein wichtiges Sprungbrett in die Google-Topliga. Wie auch bei allen Offpage-Maßnahmen gilt es im Onpage-SEO den lokalen Fokus nie aus den Augen zu verlieren.Christian Schreiber: Nicht zuletzt sendet jeder User auch durch die Art der Nutzung einer Website Informationen an die Suchmaschine. Google analysiert zum Beispiel die Verweildauer und Absprungrate, die Impressionen und Click-Through-Rate oder die Bounce Rate. Anhand dieser User-Signale stuft die Suchmaschine die Qualität und Relevanz der Seite ein. User Signals können somit das Ranking einer Webseite ebenso entscheidend beeinflussen wie Offpage-Maßnahmen. Deshalb sollten alle SEO-Maßnahmen an einer Webseite ausgeschöpft und in einer Strategie zusammengefasst werden, die zu positiven User Signals beiträgt.
Wie sieht das Zusammenspiel zwischen Onpage- und Offpage-Maßnahmen in der Praxis aus?
Christian Schreiber: Neben dem lokalen Bezug sollten Unternehmen bei allen Maßnahmen ihre USPs in den Vordergrund stellen. Was macht das Unternehmen einzigartig? Möglichst spezifisch werden, lautet hier das Erfolgsrezept. Grundsätzlich lohnt sich ein Blick auf die Konkurrenz. So können sowohl On- und Offpage-Maßnahmen identifiziert werden, die bei der eigenen Optimierung bislang nicht berücksichtigt wurden. Eine erfahrene Local-SEO-Agentur kennt die notwendigen Schritte und weiß, welche Stellschrauben hier den größten Erfolg versprechen.Strukturierung ist letztendlich das A und O im lokalen Onpage-SEO. Das bedeutet zunächst, dass ein Business mit mehreren Standorten für jeden Standort eine eigene Landingpage mit individuellem Text und lokalen Keywords erhält. Eine Übersichtsseite sollte mit auslesbaren Links auf die verschiedenen Standortseiten verweisen. Denn den Nutzer, der nach einem Zahnarzt in Berlin Charlottenburg sucht, erreiche ich als Unternehmen nur mit einer für den Stadtteil optimierten Landingpage. Für eine optimale Verzahnung sollten das lokale Google-Unternehmensprofil und die Verzeichniseinträge wiederum auf die jeweilige Standort-Website verlinken.
Lorenz Wacker: Ein gutes Beispiel für die gezielte Vernetzung von Onpage- und Offpage-Maßnahmen sind strukturierte Daten. Über strukturelle Daten können einzelne Webseiten-Inhalte wie Öffnungszeiten, Events, verschiedene Abteilungen oder FAQs eines Unternehmens standardisiert ausgezeichnet werden. Diese Auszeichnungen sind auch als Rich Snippets bekannt. Sie werden direkt in den Quellcode einer Seite eingebaut und erscheinen innerhalb eines Sucheintrages als eine Art Vorschau der Seite. Nutzer können so beispielsweise direkt von dem Google-Suchergebnis aus eine Reservierung zu einer Veranstaltung vornehmen oder eine Bestellung aufgeben.
Es gibt zum Beispiel ein Schema für ein lokales Business oder für Ärzte, Zahnärzte, Berater oder sogar Autohändler. Die Inhalte, die dort angelegt werden, sollten natürlich mit den Einträgen in den lokalen Verzeichnissen übereinstimmen. So erkennt Google, dass sich der Quelltext auf der lokalen Landingpage mit anderen Webinhalten deckt. Das wiederum hat einen positiven Effekt auf die Glaubwürdigkeit der Website.
Eine spezielle Form von User-Signalen sind Shares, Likes und Kommentare in den sozialen Medien. Wie helfen Social Signals dem Google-Ranking auf die Sprünge?
Lorenz Wacker: Mit ihren Interaktionen in den sozialen Medien wie X, YouTube, Instagram oder LinkedIn bewerten Nutzer letztendlich den Content eines Unternehmens. Ob diese Social Signals direkt zu einem positiven Ranking beitragen, ist schwer zu sagen. Dennoch können Social Signals das SEO-Ranking indirekt beeinflussen, denn sie geben wertvolles Feedback zur Qualität und Relevanz des Contents. Entscheidend ist, dass alle User Signals von Google erfasst werden können. Das ist nur möglich, wenn das Feedback öffentlich erscheint. Jedes Like auf einem privaten Profil, das nur von bestätigten Kontakten gesehen werden kann, verfehlt als Popularitätssignal seine Wirkung. Denn alles, was nur nach dem Login sichtbar ist, kann von der Suchmaschine nicht ausgelesen werden.Aktuell findet man zum Beispiel viele Instagram-Profile vermehrt auf der Google-Ergebnisseite. Hier gilt das gleiche wie bei den Verzeichniseinträgen: Je öfter ein Business zusätzlich zu der eigenen Website in den Google-Suchergebnissen erscheint, desto stärker ist dessen Präsenz.
Die Praxis zeigt: Wer sich bei der SEO-Optimierung allein auf einen Ranking-Faktor zu konzentriert, schließt langfristige Erfolge aus. Was sollten Unternehmen beachten, um auch nachhaltig lokal sichtbar zu sein?
Lorenz Wacker: Das Zusammenspiel der Ranking-Faktoren entscheidet über den langfristigen Erfolg. Wer sich nur einen Ranking-Faktor für die SEO-Optimierung herauspickt, verschenkt wertvolles Potenzial. Wenn ein Business zum Beispiel ausschließlich seine lokalen Landingpages optimiert, aber kein Google Unternehmensprofil hat, bleibt ein wichtiger Kanal zur Sichtbarkeit ungenutzt. Der Traffic, der über das Profil zur Webseite gelangen könnte, bleibt aus. Oftmals können bereits kleine SEO-Maßnahmen eine große Wirkung erzielen. Für Ärzte zum Beispiel lohnt sich ein Eintrag in verschiedene Gesundheitsportale, um von der Sichtbarkeit dieser Verzeichnisse zu profitieren. Letztendlich ist immer eine ganzheitliche Optimierung in Form einer Local-SEO-Strategie der Schlüssel zum Erfolg.Christian Schreiber: Wie immer lohnt sich auch hier ein Blick auf die Mitbewerber. Eine entscheidende Frage, um schlummernde Local-SEO-Potenziale zu heben, ist: Inwieweit bedienen die Mitbewerber in meiner spezifischen Branche den jeweiligen Ranking-Faktor und wo gibt es Schwachstellen beim Wettbewerber? Eine detaillierte Analyse durch eine erfahrene Local-SEO-Agentur fördert in vielen Fällen wahres Wachstumspotenzial zutage. Denn es zeigt, wie ein Business mit wenig Arbeit Maßnahmen angehen kann, um besser zu sein als seine Konkurrenten. Das ist der Weg nach oben.
Was beinhaltet die Wettbewerbsanalyse?
Lorenz Wacker: Bei der Wettbewerbsanalyse für ein Unternehmen geht es immer um die spezielle Konkurrenzsituation in dieser Stadt, in seiner Branche. Was macht die Konkurrenz? Was ist nach Kosten-Nutzen-Gesichtspunkten die beste Maßnahme? Und dann wird gewichtet und ausgeführt. Es geht darum, in jedem Ranking-Faktor zunächst mit den Wettbewerbern mithalten zu können. Im nächsten Schritt schauen wir, als Local-SEO-Agentur, welche spezifischen Unterschiede ein Unternehmen verglichen mit seinen Wettbewerbern hat. Das kann eine Zusatzleistung sein, die niemand anderes hat, die nachgefragt wird. Diese beschreiben wir und heben sie im Angebot hervor.Im B2C-Bereich ist Local SEO mittlerweile gang und gäbe. B2B nutzen viele Firmen die lokale Suchmaschinenoptimierung hingegen weitaus seltener für ihre Kundengewinnung. Spiegelt sich das auch in eurer täglichen Erfahrung wider?
Christian Schreiber: Gerade im B2B-Bereich sind in einigen Branchen die genutzten Marketing-Kanäle und -Methoden weniger digital. Hier läuft vieles über Empfehlungen und eigene Geschäftsverbindungen. Doch vor allem diese Branchen bieten ein großes Wachstumspotenzial für all die Unternehmen, die sich diese Kanäle als erste erschließen. Die Praxis zeigt, dass sich immer mehr B2B-Kunden für lokale SEO-Maßnahmen und eine Agentur entscheiden, auch wenn sie im Vergleich zu den B2C-Kunden noch weitaus weniger sind. In vielen Fällen spielen die Zielgruppe und der jeweilige Einzugsbereich des Unternehmens eine entscheidende Rolle dabei. Es gibt durchaus große Unternehmen im B2B-Sektor, die ausschließlich einen lokalen Fokus haben. Für die lohnt sich die lokale Suchmaschinenoptimierung durch eine Local-SEO-Agentur. Ein Gastronomieausrüster kann mit lokalem SEO zum Beispiel gezielt die Restaurants in seiner Stadt oder Region ansprechen, die Ersatzteile für ihre Geräte benötigen.Welche low hanging fruits können Unternehmen ernten, um mit minimalem Aufwand eine maximale lokale Sichtbarkeit zu erreichen?
Christian Schreiber: Maßnahmen, die zentral für eine Vielzahl an Unternehmensstandorten ausgerollt werden, haben ein großes Potenzial, die Sichtbarkeit eines Unternehmens im Netz zu steigern. Auch hier ist das Google-Unternehmensprofil ein optimaler Ansatzpunkt. Bei großen Konzernen erstellen wir zum Beispiel eine Übersicht über alle Standorte. Darin erfassen wir, als Local-SEO-Agentur, ob es bereits ein Google-Unternehmensprofil für den jeweiligen Standort gibt und ob es Optimierungsbedarf erfordert. Oft fehlen Beschreibungen oder die Titel sind unklar formuliert.So ein Datenfeed kann durchaus aus 1.000 bis 10.000 Standorteinträgen bestehen. Anpassungen im Google-Unternehmensprofil bei all diesen Standorten haben demnach einen unmittelbaren Einfluss auf die gesamte Präsenz im Netz. Tools wie Yext und Uberall sind in diesem Zusammenhang ein großer Sichtbarkeitshebel. Denn sie können dabei unterstützen, mit einem geringen finanziellen Aufwand Unternehmensdaten in mehr als 50 Verzeichnis- und Navigationsdienste je Land einzutragen und aktuell zu halten.
Die regelmäßige Datenpflege ist eine große Herausforderung für Unternehmen mit Multi-Locations. Welche weiteren Hürden gibt es in der lokalen Suchmaschinenoptimierung für Unternehmen mit mehreren Standorten zu meistern?
Christian Schreiber: Ein Teil der Optimierungsmaßnahmen lässt sich zum Glück zentral managen: Dazu zählen das Template der Landingpage, das gute Ladezeiten hat oder die einheitlichen Rich-Snippet-Auszeichnungen als lokales Unternehmen im Quelltext. Herausforderungen bringt der Content mit sich, der auf jeder Standortseite individuell sein muss, sodass es nicht zu hundert- oder tausendfachen Duplikaten kommt. Auch wenn Google das bis zu einem gewissen Grad sehr gut auseinanderhält, benötigt jede Niederlassung eine individuelle Beschreibung. An dieser Stelle ist es hilfreich, konkrete Unterschiede und wie bereits erwähnt die USPs jedes Standortes herauszuarbeiten und im Content zu erwähnen. Das ist vor allem wichtig in Ballungsräumen und Städten wie Berlin, wo viele Standorte eines Unternehmens sehr dicht beieinander liegen. Haben diese Standorte den gleichen Content auf ihrer Landingpage, filtert Google einen Teil der Suchergebnisse heraus. Sie werden schlichtweg in der lokalen Suche nicht angezeigt. Ein Fehler, der leicht zu beheben ist.Anbieter wie Yext und Uberall übernehmen die Eintragung von Standortdaten eines Unternehmens in mehrere Verzeichnisse. Das spart viel Zeit. Welche weiteren Tools unterstützen dabei, die lokale Sichtbarkeit zu steigern?
Lorenz Wacker: ChatGPT ist zum Beispiel ein Tool, das wir als Agentur im Local-SEO-Bereich im letzten Jahr verstärkt eingesetzt haben. Mithilfe der künstlichen Intelligenz lassen sich Inhalte mittlerweile schnell umschreiben und die einzelnen Locations im Portfolio unterschiedlich darstellen. Viele Unternehmen können das alleine. Für Unternehmen hingegen, die viele Texte mit gleichem Inhalt und unterschiedlicher Formulierung wie zum Beispiel bei Standort-Websites benötigen, hat digitalagenten den teilautomatisierten Content Generator entwickelt. In kurzer Zeit können so tausende keywordoptimierte Texte im Corporate Wording generiert werden.Auch das Monitoring großer Mengen an Daten, wie zum Beispiel bei Verzeichniseinträgen, lässt sich vereinfachen. Als Local-SEO-Agentur hat digitalagenten eigene Tools entwickelt, die helfen, diese Prozesse zu managen. Mit dem Google-Cleaner-Tool lassen sich veraltete, widersprüchliche und falsche Daten über sämtliche Verzeichniseinträge hinweg nicht nur identifizieren, sondern auch löschen oder berichtigen. Auch Google Bewertungen von hunderten oder tausenden Unternehmensstandorten können mit unseren Tools übersichtlich und vollautomatisch gemanagt werden. Unternehmen erhalten so einen Überblick, wie viele Bewertungen ihre Standorte insgesamt haben, wie der Bewertungsdurchschnitt ist und vieles mehr. Sogar die Bewertungen der Konkurrenz können so ausgelesen und Vergleiche zum Wettbewerb gezogen werden.
Wie unterstützt digitalagenten als Agentur beim Monitoring und Reporting für Local SEO?
Christian Schreiber: Besonders bei lokalen Keywords mit einem geringen Suchvolumen ist das Ranking-Tracking schwierig. Aus diesem Grund hat digitalagenten einen lokalen Sichtbarkeitsindex entwickelt. Er umfasst die Definition eines lokalen, branchenspezifischen Keyword-Sets und misst die Nachfrage und Rankings aus bis zu einhundert Suchergebnissen je Keyword. Auf diese Weise lässt sich ein Wettbewerbsvergleich für einzelne Themen und Produkte erstellen. Starke und schwache Rankings können offengelegt und besonders relevante Suchbegriffe priorisiert werden.Stichwort Erfolgsmessung: Woran erkennt ein Unternehmen, ob die Local-SEO-Maßnahmen Früchte tragen?
Lorenz Wacker: Die Ergebnisse von Local-SEO-Maßnahmen lassen sich recht einfach und genau messen. Oftmals sind Schwankungen in der Nachfrage erste Anzeichen, dass sich in der Sichtbarkeit etwas ändert. Steigen gleichzeitig die Impressionen auf den entscheidenden Kanälen wie lokaler Website, Google-Unternehmensprofil, Verzeichnis- oder Blogeinträgen, ist das ein erstes Erfolgserlebnis. Es ist erstaunlich, wie viele Daten mittlerweile erfasst und ausgewertet werden können. Zum Beispiel lässt sich mit Yext erheben, wie oft wie viele Klicks ein Google-Unternehmensprofil aus den Verzeichnissen erhält. An all diesen Touchpoints besteht in der Regel die Möglichkeit, über ein Leadformular, per E-Mail oder die Telefonnummer direkten Kontakt mit dem Unternehmen aufzunehmen. Rückmeldungen aus diesen Kanälen lassen sich messen. Nicht zuletzt zeigt sich der Erfolg auch darin, wie viele Kunden tatsächlich im Geschäft vor Ort landen. Dann lohnt es sich, bei den Kunden nachzufragen: "Wie sind Sie auf uns gekommen? Mit der alleinigen Antwort "Über das Internet sollten sich Unternehmen jedoch nicht zufriedengeben. "Haben Sie gegoogelt?" und "Was haben Sie gegoogelt? – sind die entscheidenden Fragen, wenn es um die Erfolgsmessung der lokalen SEO-Maßnahmen geht. So lässt sich einfach erkunden, mit welchem Keyword und mit welcher Suchintention die Kunden gekommen sind und wo es Ansatzpunkte zum Optimieren gibt. Wie man sieht: Standortübergreifend über viele hundert oder tausend Standorte ganzheitlich zu ranken, ist zwar eine gewisse Herausforderung, aber mit einer erfahrenen Local-SEO-Agentur an seiner Seite durchaus möglich.Wie lange dauert es gewöhnlich, bis die ersten Erfolge sichtbar sind?
Christian Schreiber: Es braucht immer einige Zeit, bis Google zum Beispiel viele Nennungen von einem Unternehmen im Netz zusammengeführt hat. Doch sind das Zeiträume, die nicht mehr vergleichbar sind mit der Suchmaschinenoptimierung vor 10 oder 15 Jahren.Damals konnte es viele Wochen dauern, bis erste Erfolge sichtbar waren. Auch heute braucht es noch etwas Zeit. Aber die Geschwindigkeit, in der Google das Netz steuert und auch die richtigen Rückschlüsse zieht, hat trotz des immensen Wachstums des Internets schon sehr angezogen. Im Extremfall braucht es maximal ein Quartal, bis die Local-SEO-Maßnahmen greifen.
Lorenz Wacker: Für schnelle Erfolge sollten alle Maßnahmen jedoch zeitnah durchgeführt werden. Manche Unternehmen wissen es nicht besser und sagen, ich fange jetzt mit Faktor 1, 2 und 3 an und 4 und 5 mache ich dann in einem halben Jahr. Das wäre ein Fehler. Denn dann kann es mitunter auch ein Jahr dauern, bis die Maßnahmen wirken. Wenn sie alle Ranking-Faktoren hingegen optimieren, sind die ersten Erfolge bereits in einigen Wochen messbar. Vor allem beim Aufbau von Links braucht es eine gewisse Zeitspanne, denn die Seiten müssen erstmal gecrawlt werden. Bei großen und bekannten Seiten wie 11880 können Links zum Beispiel schneller sichtbar sein als in anderen Kanälen. Außerdem ist der Erfolg auch immer konkurrenzabhängig. Hat ein Unternehmen viele Mitbewerber mit zahlreichen Links oder Bewertungen, braucht es eine gewisse Zeit, um hier mitzuhalten.
Wie viel kostet es ein Unternehmen, die genannten Local-SEO-Maßnahmen mit einer Agentur umzusetzen?
Lorenz Wacker: Es kommt darauf an, wie viel man selber macht und wie hoch der Bedarf ist, an der Konkurrenz vorbeizuziehen. Die Kosten hängen zum Beispiel von verschiedenen Faktoren wie dem gewünschten Einflussbereich, der Anzahl der Niederlassungen oder der Ausgangsposition innerhalb der verschiedenen Ranking-Faktoren ab. Das muss immer individuell beurteilt werden, aber grundsätzlich ist es kein großer Aufwand, die entscheidenden SEO-Maßnahmen und deren Kosten zu bestimmen. Mit einer kleinen Voranalyse kann man das in einem kostenlosen Beratungsgespräch einfach und schnell festlegen.Viele Unternehmen entscheiden sich dafür, lokale SEO Maßnahmen intern umzusetzen. Welche Geschäftsmodelle und Formen der Zusammenarbeit bietet digitalagenten diesen Unternehmen an?
Lorenz Wacker: Die digitale Welt wird immer vielfältiger und bringt stets neue Herausforderungen mit sich. Die Fähigkeit unserer Kunden, auf diese Herausforderungen zu reagieren sowie ihr Innovationsgrad, sind sehr unterschiedlich. Als agile Local-SEO-Agentur passt sich digitalagenten dem mit verschiedenen Geschäftsmodellen an. Das bedeutet, unsere Kunden entscheiden in der Regel selbst, wie viel Beratung und Support sie in einem Projekt von unseren Experten wünschen und welche lokalen Online-SEO-Maßnahmen sie selbst umsetzen möchten. Für Unternehmen, die sich das leisten können und möchten, bietet digitalagenten als Agentur einen kompletten Outsourcing-Modus an, bei dem wir das komplette Local-SEO-Paket für den Kunden übernehmen: angefangen von der Strategie bis zur Umsetzung in allen Größenordnungen. Darüber hinaus bietet unsere Agentur individuelle Beratung sowie Workshops, Seminare und Schulungen an. Darin vermitteln wir dem Kunden das Know-how und benötigte Handwerkszeug, um die lokalen SEO-Maßnahmen unternehmensintern umzusetzen. Neben dem Consulting und dem Outsourcing gibt es noch die Mischform: Das Outtasking eine Form der Zusammenarbeit, bei dem unsere Experten nur bei einzelnen Tätigkeiten in ausgewählten Bereichen unterstützen. Das ist der Fall, wenn der Kunde den Prozess eigentlich beherrscht und weiß, was er braucht, aber in vielen Punkten einfach Support benötigt. Dieses Modell wählen häufig Unternehmen mit einem kleinen Budget, die selbst ein bisschen mehr Arbeit investieren möchten. Diese erhalten von uns die Beratung inklusive einer kleinen Analyse und starten dann selbst mit der Umsetzung. In diesem Fall unterstützt unsere Agentur den jeweiligen Kunden mit To-do-Listen dort, wo er es braucht. So lässt sich auch mit einem relativ kleinen Budget gemeinsam vieles erreichen.Meistens arbeitet unser Team in unseren Local-SEO-Projekten agil. Das hat den Vorteil, dass sich Kunden nicht von Anfang an auf ein Geschäftsmodell festlegen müssen. Stattdessen starten wir zum Beispiel nach der Beratung zu einem Festpreis mit einer ersten Analyse und machen einen ersten Workshop. Ab dem Workshop wissen wir genau, was im Detail zu tun ist und kann dann mit einem agilen Budget wochenweit in einzelnen Sprints arbeiten. Man sieht regelmäßig, wie schnell man vorankommt und kann dabei gemeinsam unterwegs den Kurs korrigieren und so immer die schnellste Abkürzung zu einem Ranking-Ergebnis zurücklegen.
Christian Schreiber: Zum Beispiel kann es sein, dass man als Local-SEO-Agentur Quick-Wins – das heißt schnelle Ergebnisse – umsetzt und gleichzeitig schon plant, größere Optimierungen anzugehen. Wenn man sieht, dass die Quick-Wins mehr oder weniger bringen, als man gedacht hat, kann es sein, dass das eine Auswirkung auf die größeren Aufgaben hat. Das bedeutet, dass die Umsetzung der aktuellen Aufgaben die späteren Aufgaben beeinflussen kann. Der Kunde hat in dem Fall immer die Möglichkeit, nachzuregulieren, zu justieren oder uns mehr Aufgaben zu übertragen – unabhängig davon, ob wir die Umsetzung komplett machen oder nur ein Konzept bzw. eine Strategie erstellen.
Ziel ist bei digitalagenten als Local-SEO-Agentur immer, dass der Kunde zu einem maximalen Erfolg kommt, ganz egal, wie viel Umsatz wir mit den Kunden machen. Dieses Erfolgsrezept ist bisher immer aufgegangen. Denn wenn der Kunde erfolgreich ist, dann ist er entweder wieder gekommen oder hat uns weiter empfohlen. Dann kommt es nicht darauf an, dass wir auf Teufel komm raus noch eine Stunde mehr verkaufen. Das ist nicht unser Ziel.
Think big: Wenn Unternehmen in großen Dimensionen denken, mit welchen Maßnahmen können Sie Ihren Local-SEO-Erfolg weiter steigern und zusätzliche Synergien generieren?
Lorenz Wacker: Zusätzliche Reichweite erreichen Unternehmen, wenn sie ihre Local-SEO-Maßnahmen in einen übergeordnete Online-Marketing-Strategie einbinden und die Leistungen miteinander verbinden. Wie erwähnt ist neben der Optimierung der Ranking-Faktoren die aktive lokale oder regionale Online-Pressearbeit ein entscheidender Hebel. Regional- und Lokalzeitungen aber auch Presseportale sind hervorragende Kanäle, um lokale Unternehmensinformationen in der Bevölkerung zu verbreiten. Unternehmen können über ihre verschiedene lokale oder regionale Standorte in den Medien eine Brand Identity aufbauen, ihren Wiedererkennungswert steigern und ganz nebenbei ihr externes Link-Profil optimieren. Auch im Bereich Advertising können Maßnahmen wie lokale Ads, erstellt von einer professionellen Local-SEO-Agentur, zu einem besseren Ranking beitragen. Wenn Google Ads zum Beispiel auf einen lokalen Standort zugeschnitten und Nutzern in der Nähe ausgespielt werden. Nicht zuletzt bieten auch die sozialen Medien wie Meta mit Facebook und Instagram, YouTube, LinkedIn oder X enormes Sichtbarkeitspotenzial. Standortverknüpfte Postings, lokale Social Media Ads und die aufmerksame Interaktion mit lokalen Communities können unserer Erfahrung nach dabei entscheidend zur Positionierung von lokalen Unternehmen beitragen.Mit maßgeschneiderter Local SEO der Konkurrenz voraus sein und sich als Unternehmen langfristig als lokaler Marktführer positionieren, um attraktive Kunden zu gewinnen -
für mehr Sichtbarkeit, mehr Traffic, mehr Conversion, mehr Kunden. In einem kostenlosen und unverbindlichen Erstgespräch zeigt digitalagenten Unternehmen ihr Potenzial von Local SEO auf, führt auf Wunsch eine individuelle Analyse und Beratung durch und skizziert eine auf ihr Geschäftsmodell angepasste, standortübergreifende Roadmap.
Über digitalagenten
Seit 2013 berät und begleitet die Online-Marketing-Consulting-Agentur digitalagenten aus Berlin Großunternehmen und KMU bei der Digitalisierung ihrer Kommunikationskanäle und verhilft zu einer größeren Präsenz und optimierter Kundengewinnung im Netz, maßgeblich in den Google-Suchergebnissen und in sozialen Medien. Als zertifizierte Google-Partner-Agentur bietet digitalagenten effiziente Prozesse zur Steigerung der lokalen Sichtbarkeit vor allem von Multi-Channel-Unternehmen. Derzeit unterstützen 30 engagierte Experten und Consultants im Team der Local-SEO-Agentur digitalagenten weltweite Kunden aus den Bereichen Automotive, Wellness und Gesundheit, Versicherung und Telekommunikation.Portfolio: Alle Dienstleistungen im Überblick

Digital- & Mobile-Strategie, Produktentwicklung, Programm- und Projektmanagement, Business Consulting, Change Management, Training
Content & Social Media
Social Media Marketing, Content Marketing, Storytelling, Kreativkonzeption, Content-Kreation, Community Management
Analytics, Data & Reporting
Benchmarks & Audits, Missed Opportunity, Web Analytics, Social Media Monitoring, Customer Journey Analyse, Business Intelligence
Performance Marketing & Ads
Suchmaschinenoptimierung (SEO), Suchmaschinenwerbung (SEA), Social Media Advertising (SMA), Display Advertising, Local Marketing, Kooperationen
Usability & Conversions
User Experience & Usability, Design & Navigation, Conversion-Optimierung, Website Performance, Shop Usability, Mobile Usability
Web Development
Entwicklung (Frontend & Backend), Wordpress-basierte Webseiten, Shop-Systeme, UX Design / IT-Architektur und Beratung, Hosting, App-Entwicklung