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Hamburg – Künstliche Intelligenz verändert das Unternehmertum in rasantem Tempo. Prozesse, die früher manuell gesteuert wurden, laufen heute automatisiert, Entscheidungsfindungen basieren auf Datenanalysen und Skalierungsmöglichkeiten haben sich vervielfacht. Oliver Wydwaldt, Multi-Unternehmer und Geschäftsführer von Cooper Advertising, setzt gezielt auf KI, um Geschäftsmodelle effizienter und skalierbarer zu machen. Im exklusiven Interview spricht er über die Revolution durch KI und die Herausforderungen, die sich daraus ergeben.
KI ist die größte wirtschaftliche Revolution unserer Zeit. Früher musste Wachstum oft durch mehr Mitarbeiter oder größere Budgets erzielt werden. Heute kann ein gut optimierter Algorithmus Aufgaben übernehmen, für die früher ganze Abteilungen nötig waren. KI reduziert Fehler, steigert Effizienz und ermöglicht präzisere Entscheidungen. Unternehmer, die KI nicht adaptieren, werden langfristig Probleme bekommen – denn ihre Konkurrenz wird schneller, präziser und kosteneffizienter arbeiten.
In meinen Unternehmen nutzen wir KI mittlerweile in fast allen Bereichen. Im Marketing analysiert KI das Kundenverhalten in Echtzeit und passt Kampagnen automatisch an. Im Sales-Sektor hilft KI dabei, die besten Leads zu identifizieren und personalisierte Verkaufsstrategien zu entwickeln. Auch im Kundenservice ersetzen intelligente Chatbots den First-Level-Support und steigern die Antwortgeschwindigkeit erheblich.
Aber auch intern nutzen wir KI, um Prozesse zu optimieren oder Mails und Rundschreiben zu Verschönern. Personalplanung, Finanzanalysen und operative Abläufe sind dank automatisierter Systeme deutlich effizienter geworden.
Viele Menschen haben Angst, dass KI Arbeitsplätze ersetzt. Ich sehe das anders: KI wird nicht Jobs eliminieren, sondern sie verändern. Die produktivsten Unternehmen werden nicht die sein, die KI gegen ihre Mitarbeiter einsetzen, sondern die, die beides kombinieren. Mitarbeiter werden durch KI nicht überflüssig, sondern leistungsfähiger.
Manche Berufe werden sich anpassen müssen, aber das war schon immer so. Als die Industrialisierung Maschinen brachte, ersetzte sie nicht die Menschen – sie verschob ihre Aufgaben. Dasselbe passiert jetzt mit KI.
Besonders datengetriebene Geschäftsmodelle erleben eine enorme Skalierung. Plattformen, die auf automatisierten Prozessen basieren – sei es im E-Commerce, im Finanzsektor oder im Marketing – können durch KI mit deutlich weniger Aufwand wachsen.
Ich setze bei neuen Geschäftsmodellen konsequent auf Automatisierung. Die Frage ist nicht mehr, ob KI nützlich ist – sondern wie schnell und intelligent sie implementiert wird.
Der größte Fehler ist, KI einfach als zusätzlichen „Helfer“ zu sehen. KI muss von Anfang an in die Strategie eines Unternehmens eingebettet werden. Wer sie nur punktuell einsetzt, wird nicht das volle Potenzial ausschöpfen.
Ein weiteres Problem ist die Datenqualität. Eine KI ist nur so gut wie die Daten, mit denen sie trainiert wird. Wer falsche oder unvollständige Daten nutzt, riskiert fehlerhafte Entscheidungen. Unternehmen müssen also nicht nur KI einsetzen, sondern auch in die Qualität ihrer Daten investieren.
Viele Unternehmen unterschätzen die Lernkurve. Sie erwarten sofortige Ergebnisse, doch KI muss trainiert werden. Ein weiterer Fehler ist der Versuch, KI als Komplettlösung für alles zu sehen. KI kann viele Prozesse automatisieren, aber sie ersetzt keine strategische Weitsicht.
Schließlich gibt es Unternehmen, die sich zu sehr auf externe KI-Anbieter verlassen. Wer langfristig wettbewerbsfähig bleiben will, sollte eigene KI-Kompetenzen aufbauen, anstatt nur fertige Lösungen von Drittanbietern zu nutzen.
KI wird nicht mehr nur ein Tool sein – sie wird zum integralen Bestandteil jedes Geschäftsmodells. Unternehmen, die jetzt in KI investieren, werden einen enormen Wettbewerbsvorteil haben.
Ich glaube, dass wir bald eine neue Art von Unternehmen sehen werden: Unternehmen, die nahezu vollständig autonom laufen. Geschäftsmodelle, die nur noch durch minimale menschliche Eingriffe gesteuert werden. Das bedeutet nicht, dass Menschen überflüssig werden – es bedeutet, dass wir uns auf kreativere, strategischere Aufgaben konzentrieren können.
Diejenigen, die nicht nur KI nutzen, sondern sie auch aktiv weiterentwickeln und in ihre Geschäftsmodelle integrieren. Unternehmen, die auf Geschwindigkeit, Skalierbarkeit und Effizienz setzen, werden die größten Wachstumschancen haben.
Sehr gerne!