Online-Ausweisfunktion – einfach, sicher, überall: Die AusweisApp als leises Erfolgsmodell der Digitalisierung
Online Ausweisfunktion
- 08.09.2025

Seit 2010 im Dienst der sicheren digitalen Identität
Den Grundstein legte am 1. November 2010 die Einführung der Personalausweise im Scheckkartenformat und damit auch die Einführung der Online-Ausweisfunktion. Das Bundesministerium des Innern (BMI) stellte mit der AusweisApp eine kostenfreie Software zur Verfügung, die Daten des Ausweises ausliest und an die Behörde oder den Anbieter übermittelt. Unter dem Namen „Bürger-Client“ gestartet und kurz danach in AusweisApp umgetauft, ist sie bis heute die zentrale Anwendung für die Nutzung der Online-Ausweisfunktion. Mittels Personalausweis, elektronischem Aufenthaltstitel oder eID-Karte können sich Personen digital ausweisen, wie zum Beispiel bei der Wohnsitzummeldung, der KFZ-Zulassung, Kontoeröffnung. Aber auch im Gesundheitswesen, Bildungsbereich und beim Online-Shopping gewinnt die Online-Ausweisfunktion kontinuierlich an Bedeutung.1,5 Millionen Transaktionen pro Monat über die Online-Ausweisfunktion – Tendenz steigend

Aktuelle Studienergebnisse des eGovernment Monitor 2025 der Initiative D21 und TUM belegen, dass die öffentliche Befürwortung von der ausschließlich digitalen Nutzung von Verwaltungsleistungen in Deutschland spürbar steigt. 34 Prozent der Befragten halten eine vollständig digitale Verwaltung für selbstverständlich. Besonders auffällig ist, dass sich der Zuwachs über alle Altersgruppen hinweg verzeichnet.
Um diese Potenziale auszuschöpfen, bieten einige Anwender – wie beispielweise der Bremer IT-Sicherheitsexperte Governikus – standardisierte eID-Dienste an, um Unternehmen und Behörden die Integration der Online-Ausweisfunktion zu erleichtern. Das alles auf Wunsch ohne den Betrieb eigener Server. Solche Angebote ermöglichen es, die eID-Funktion in digitale Prozesse zu integrieren, ohne dafür eine eigene Infrastruktur aufbauen zu müssen. Gerade für kleinere Organisationen ist dies ein pragmatischer Weg, um gesetzliche Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig die Nutzerfreundlichkeit zu erhöhen.
Mit deutscher Lösung in die Zukunft europäischer Wallets starten
Die digitale Identität nimmt durch die erst junge Novellierung der eIDAS-Verordnung weiter Fahrt auf: Eine elektronische Identitätsbrieftasche, die EUDI-Wallet (European Digital Identity Wallet), muss bis Ende 2026 her. Mit dem Online-Ausweis existiert bereits ein wichtiger Baustein für das kommende Wallet Ökosystem. Auf diese Weise besteht eine sichere Methode, das Wallet einfach, sicher und digital zu personalisieren – die wichtigste Voraussetzung für ein erfolgreiches Wallet. Hier gilt es, aus der Vergangenheit zu lernen. Neben der Stärkung der Online-Ausweisfunktion ist es erforderlich, dass alle Online-Dienste der Verwaltung die AusweisApp sowie das Wallet anbinden. Zu begrüßen ist, dass für die bisherige Entwicklung des deutschen Wallet-Ökosystems sehr umfangreiche Gelder freigegeben wurden (circa 70 Millionen Euro). Obwohl die bisherigen Erkenntnisse nur einem kleinen Fachpublikum bekannt sind, ist es für die erfolgreiche Einführung der Wallet – und damit für die digitale Identität in Deutschland – entscheidend, dass Diensteanbieter schon heute ermutigt und befähigt werden, die Online-Ausweisfunktion und die künftige Wallet-Integration aktiv in ihre Geschäftsprozesse einzubinden.Um die Diensteanbieter dabei zu unterstützen, sowohl den Online-Ausweis als auch die digitale Brieftasche anzubinden, entwickelt Governikus eine technische Anbindung an die künftige EUDI-Wallet. Mit der Funktionserweiterung eines bestehenden Produkts entsteht bald eine Brücke zwischen der Online-Ausweisfunktion, die durch die AusweisApp für Endverbraucher:innen nutzbar wird, und der standardisierten Infrastruktur der Zukunft. Governikus testet bereits heute erfolgreich die Vorläufer-Wallets aus Deutschland und der EU. Das bedeutet, dass alle Unternehmen und Behörden, die bereits jetzt die Governikus ID-Lösung beziehen, künftig nahtlos an die Wallet-Architektur andocken können.
Die Vorteile für die öffentliche Verwaltung als auch für Banken, Mobilfunkanbieter, Gesundheits- und Bildungsinstitutionen sind hier eindeutig. Bereits jetzt können sie auf eine praxiserprobte und eIDAS-konforme Identitätslösung zugreifen. Dabei muss nicht darauf gewartet werden, bis im Laufe des Jahres 2026 eine marktreife Lösung erscheint.
Gemeinsam weiterentwickeln und optimieren
Die AusweisApp ist außerdem als Open Source Software frei verfügbar. Der Quellcode steht auf der Onlineplattform GitHub bereit. Nutzende sind eingeladen, den Original-Quellcode weiterzuentwickeln, Optimierungen zu programmieren und dies erneut der Community bereitzustellen. Geeignete Weiterentwicklungen und Änderungen können dann ebenfalls in die offizielle Weiterentwicklung der App übernommen werden. Diese fließen schließlich in die vom Bund bereitgestellte, zertifizierte AusweisApp ein.