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Technikpreis für die innovativsten Köpfe der Spitzenforschung: der Werner-von-Siemens-Ring

Technikpreis

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Fotograf: Lars Hübner
Seit 1916 verleiht die Stiftung Werner-von-Siemens-Ring den Technikpreis gleichen Namens an herausragende Persönlichkeiten. Gewürdigt werden Personen, die zukunftsweisende Innovationen aus Forschung und Wissenschaft in unternehmerisches Handeln übersetzt und erfolgreich in die Welt getragen haben. Dank dieser Kombination gilt der Ring als höchste Auszeichnung für Errungenschaften in den Technik- und Naturwissenschaften in Deutschland.

Wie Wissenschaft wirtschaftlich wird

Technikpreis Werner-von-Siemens-Ring
Dr. Jan Fischer-Wolfarth, Geschäftsführer der Stiftung Werner-von-Siemens-Ring VDI/VDE-IT GmbH
Wissenschaft hilft uns, die Welt um uns herum besser zu verstehen, Probleme zu identifizieren und Lösungen zu entwickeln. Sie ist der Motor technologischer Innovationen und trägt entscheidend dazu bei, unser Leben zu verbessern und wirtschaftlichen Erfolg zu erzielen. Doch welche Faktoren lassen den Transfer von Forschungsergebnissen in unternehmerisches Handeln gelingen?

Dr. Jan Fischer-Wolfarth ist Geschäftsführer der Stiftung Werner-von-Siemens-Ring sowie Head of Electronics and Digitalization bei der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH. Als Experte für Zukunftstechnologien und Digitalisierung der Mobilität stellt er in Bezug auf die Erfolgsfaktoren des Technologietransfers folgende drei Thesen auf:

1. Forschungstransfer lebt von einer starken Innovationskultur. Voraussetzung ist das richtige Mindset in der unternehmerischen Praxis, etwa eine pragmatische Herangehensweise. Es benötigt Neugier und Mut zu neuen Schritten sowie den aktiven Netzwerk-Aufbau mit anderen Unternehmen, Investoren, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen.

2. Finanzielle Unterstützung ist unerlässlich. Der Erfolg von Forschungstransferprojekten hängt stark von den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln ab. Dazu muss die Industrie für Kooperationen begeistert werden, aber auch die öffentliche Forschungsförderung ist unverzichtbar. In beiden Bereichen sollten wir Mut zum Risiko aufbringen, inklusive einer Toleranz für Fehler, Rückschläge und auch Scheitern. All das gelingt nicht ohne die gesamtgesellschaftliche Wertschätzung für Innovationen, denn sie beeinflusst die Finanzierungsbereitschaft der öffentlichen Hand ebenso wie von Investoren und Unternehmen.

3. Ohne Talente keine Innovation. Nur die Förderung von Forschungstalenten durch Mentorings, Stipendien et cetera sichert die Innovationsfähigkeit. Ebenso wichtig ist die personelle Durchlässigkeit zwischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen, sodass Talente zwischen beiden wechseln können. Dabei sind etwa Ausgründungsprogramme und Kombimodelle hilfreich, beispielsweise die paritätische Finanzierung einer Stelle zwischen einer universitären oder außeruniversitären Forschungseinrichtung und einer Ausgründung.

Forscherinnen und Forscher, die kaum jemand kennt, prägen unseren Alltag

Technikpreis Werner-von-Siemens-Ring
Ringträger Carl von Linde, Stefan Hell, Peter Kürz, Michael Kösters Stiftung Werner-von-Siemens-Ring // Frank Vinken / MPG // Irene Böttcher-Gajewski
Wie wichtig Wissenstransfer zwischen Forschung und Industrie ist, sei an drei Beispielen veranschaulicht:

Dr. Peter Kürz (ZEISS SMT) und Dr. Michael Kösters (TRUMPF) erhalten 2024 den Werner-von-Siemens-Ring für ihre bahnbrechenden Entwicklungen für die High-NA-EUV-Lithographie. Sie haben der weltweiten Halbleiterindustrie eine neue Tür geöffnet, denn auf Basis ihrer Forschung lassen sich Mikrochips mit komplexeren Schaltungen und kleineren Transistoren herstellen. Durch die erhöhte numerische Apertur können bei gleicher Größe bis zu dreimal mehr Strukturen auf einem Mikrochip abgebildet werden als bei der Vorgängertechnologie, der EUV-Lithographie.

Die steigende Leistungsfähigkeit der Mikrochips ermöglicht höhere Rechenleistungen, die zum Beispiel für den Einsatz künstlicher Intelligenz benötigt werden. Weitere Anwendungsmöglichkeiten ergeben sich beispielsweise beim autonomen Fahren, bei der Energiewende und in der Medizintechnik.

Die Karriere von Prof. Dr. Stefan W. Hell ist das beste Beispiel dafür, dass sich Originalität in Kombination mit Zielstrebigkeit auszahlt. An seine Idee, die bis dahin unüberschreitbare Grenze zu überwinden, die die Lichtbeugung der Auflösung von Lichtmikroskopen setzte, glaubte zunächst niemand. Doch jahrelange Überlegungen, Berechnungen und Experimente zeigten schließlich, dass es doch möglich war. Durch das von Hell in den 90er Jahren entwickelte Fluoreszenzmikroskop kann die Auflösung prinzipiell bis auf Molekülgröße gesteigert werden. Durch die Entwicklung werden Einblicke in lebende Zellen möglich, die vorher nicht denkbar waren.

Der Lohn: 2014 wurde Stefan Hell zusammen mit Eric Betzig und William E. Moerner der Nobelpreis für Chemie verliehen. Da "superscharfe Mikroskope" auch im Alltag von Bedeutung sind, setzte der Wissenschaftler seine Forschungen in die unternehmerische Praxis um, durch die Gründung zweier Firmen. Vom Manager Magazin wurde er dafür 2014 in die "Hall of Fame" deutscher Erfinder aufgenommen und ein Jahr später von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young als "Entrepreneur of the Year" im Bereich Neugründungen ausgezeichnet.

Auch der Erfinder des Kühlschranks startete seine Kariere als Wissenschaftler. Carl von Linde wirkte ab 1868 zunächst als Privatdozent, ab 1872 dann als ordentlicher Professor für Maschinenlehre an der neu gegründeten Polytechnischen Hochschule in München. Während seiner Lehrtätigkeit verstand er es, Studentinnen und Studenten die thermodynamischen Vorgänge in Maschinen aller Art praxisnah zu erläutern. 1879 übernahm Linde bis 1890 die Geschäftsführung der "Gesellschaft für Lindes Eismaschinen", die sich fortan durch zahlreiche praktische Erfindungen auszeichnete, etwa durch die Technologie zur Tiefkühlung von Lebensmitteln. Bis heute gehen viele Errungenschaften der Kälte-Industrie auf die schöpferische Tätigkeit und organisatorische Kraft Carl von Lindes zurück.

Technikpreis: Ein Ring, sie alle zu verbinden

Technikpreis Werner-von-Siemens-Ring
Stiftung Werner-von-Siemens-Ring
Solche Schöpfungs- und Organisationskraft zu würdigen und damit Forschungstalente zu inspirieren, ist die Mission der Stiftung Werner-von-Siemens-Ring. Die Auszeichnung geht seit 1916 an herausragende Persönlichkeiten der Technik- und Naturwissenschaften für ihre Forschung sowie Lebensleistungen und ist eine wichtige Motivation für immer neue Generationen von Forschenden. Vergeben wird der Ring vom Stiftungsrat, unter anderem bestehend aus bisherigen Ringträgerinnen und Ringträgern sowie Vertreterinnen und Vertretern technisch-naturwissenschaftlicher Fachgesellschaften wie der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Fraunhofer-Gesellschaft, der Max-Planck-Gesellschaft, des Stifterverbands, des Bundesverbands der Deutschen Industrie und des Deutschen Verbands Technisch-Wissenschaftlicher Vereine. Der Werner-von-Siemens-Ring gilt als die höchste deutsche Auszeichnung für Leistungen in den technischen Wissenschaften.

Zu den Ringträgerinnen und Ringträgern der letzten Jahre gehören die oben erwähnten Persönlichkeiten und seit 2022 auch die aktuell wohl bekannteste Forschergruppe in Deutschland, Vertreterinnen und Vertreter des Team BioNTech: Prof. Dr. med. Özlem Türeci, Prof. Dr. med. Uğur Şahin, Prof. Katalin Karikó sowie Prof. Christoph Huber erkundeten an ihrem Biotechnologie-Institut die Grundlagen von mRNA-Wirkstoffen zur Bekämpfung von Krebs und Infektionskrankheiten, als die Corona-Pandemie ausbrach. Dank der über Jahre hinweg aufgebauten Expertise erkannten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bereits zu Beginn des Jahres 2020, dass die mRNA-Technologie ebenfalls zur Entwicklung eines Covid-19-Impfstoffs genutzt werden konnte. In weniger als einem Jahr war "Comirnaty" klinisch getestet und im Einsatz.

Doch nicht nur etablierte, auch junge Forscherinnen und Forscher zeichnet die Stiftung Werner-von-Siemens-Ring als Werner-von-Siemens-Fellows aus. Sie geben einen Blick auf aktuelle Forschung und vielversprechende Zukunftsthemen. Ein Beispiel ist Daniel Leidner. Der Werner-von-Siemens-Fellow leitet die Gruppe für "fehlertolerante Autonomiearchitekturen" am Institut für Robotik und Mechatronik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Sie beschäftigt sich mit der Frage, wie Roboter in Zukunft – unter anderem mithilfe von Künstlicher Intelligenz – noch autonomer werden können, um Menschen in verschiedenen Anwendungsbereichen zu unterstützen. Einen Einblick in seine Tätigkeit gibt Daniel Leidner im Podcast "Ring der Zukunft".

Das sind die Werner-von-Siemens-Fellows 2025

Im Jahr 2025 werden folgende fünf Persönlichkeiten gewürdigt, deren wissenschaftliche Leistungen nicht nur fachlich exzellent sind, sondern einen außergewöhnlichen Beitrag zum gesellschaftlichen Fortschritt leisten.
  • Franziska Boenisch (CISPA, Saarbrücken) – Individualisierte Privatsphäre im Maschinellen Lernen

  • Elena Jordan (PTB Braunschweig) – Skalierbare Ionenfallen mit integrierter Nanophotonik

  • Martha Kalina (TU Dresden) – Ermüdungsverhalten in Werkstoffen

  • Taha Soliman (Bosch Research, Renningen) – Effiziente, eingebettete KI für den Alltag

  • Johannes Tiedau (PTB Braunschweig) – Entwicklung einer optischen Kernuhr auf Basis von Thorium-229
Weiterführende Informationen finden Interessierte hier: https://siemens-ring.de/werner-von-siemens-fellows/
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