Reverse Recruiting: Wie ZNAPP den Arbeitsmarkt revolutioniert
ZNAPP GmbH
- 16.01.2025

Herr Marcu, warum posten viele Unternehmen trotz mäßigen Erfolgs immer wieder dieselben Stellenanzeigen, anstatt aktiv auf die Suche nach Kandidaten zu gehen?

Unternehmen müssen umdenken. Es reicht nicht mehr, einfach präsent zu sein. Wer die besten Talente gewinnen will, muss aktiv werden, sich authentisch zeigen und klarmachen, warum es sich lohnt, Teil ihrer Vision zu werden. Recruiting ist keine Transaktion, sondern eine Einladung – und genau hier versagen die traditionellen Ansätze.
Mit ZNAPP zeigen wir, dass es auch anders geht: proaktiv, effizient und auf Augenhöhe. Das bedeutet nicht nur bessere Ergebnisse, sondern auch eine ganz neue Art, sich als Unternehmen zu präsentieren.
Sie sprechen oft von einem Perspektivwechsel im Recruiting. Wie kamen Sie auf die Idee, den Bewerbungsprozess umzukehren?
Der Gedanke kam mir während meiner Tätigkeit als Digitalvorstand bei einem großen europäischen HR-Dienstleister, als ich beobachtete, dass traditionelle Stellenanzeigen immer weniger Wirkung zeigen, obwohl sie nach wie vor im Zentrum vieler Recruiting-Strategien stehen. Unternehmen investieren viel Zeit und Geld, erreichen jedoch oft nicht die Talente, die wirklich zu ihnen passen. Gleichzeitig erleben wir eine grundlegende Veränderung auf dem Arbeitsmarkt: Talente können heute entscheiden, wo und für wen sie arbeiten möchten. Die Rollenverteilung hat sich zugunsten der Talente verschoben – und klassische Bewerbungsverfahren, die oft umständlich, wenig wertschätzend und entmutigend sind, werden dieser Realität nicht mehr gerecht.Mit ZNAPP brechen wir dieses Ungleichgewicht auf, denn unser Ansatz des Reverse Recruiting stellt das Recruiting auf den Kopf: Unternehmen bewerben sich aktiv bei Talenten.
Warum für Stellenanzeigen zahlen, wenn man direkt passende Kontakte knüpfen kann? Warum warten, wenn moderne Technologien sofort Verbindungen schaffen können? Eine Plattform wie ZNAPP ist also der logische Schritt in einer digitalisierten Arbeitswelt. Sie nutzt den Fortschritt der Digitalisierung, um den Recruiting-Prozess grundlegend zu modernisieren, die Effizienz zu steigern und das Miteinander von Unternehmen und Talenten neu zu denken.
Welche Erfahrungen haben Sie bisher mit Reverse Recruiting gemacht?
Die Resonanz ist überwältigend, sobald das neuartige Konzept verstanden wurde und Unternehmen bereit sind, den ersten Schritt zu machen. Im Schnitt erhalten unsere Kunden innerhalb von 14 Stunden eine Antwort auf ihre Anfrage und haben jederzeit Zugriff auf einen Pool mit passenden Kandidaten. Gleichzeitig profitieren Talente von schnellen Rückmeldungen sowie einer transparenten und wertschätzenden Ansprache, die durch eine Bewerbung seitens der Unternehmen vermittelt wird.Für welche Branchen eignet sich dieser Lösungsansatz besonders?
Vor allem Branchen mit akutem Fachkräftemangel und einem laufend hohen Bedarf an Arbeitskräften profitieren von unserem Ansatz – dazu zählen Hotellerie und Gastgewerbe, Industrie beziehungsweise Logistik- und Handelsunternehmen sowie der Bereich IT, Verwaltungs- und Büroorganisation. Hier ist die Nachfrage nach spezialisierten Talenten besonders hoch, während traditionelle Rekrutierungswege oft nicht schnell genug die passenden Kandidaten liefern.Wie bringen Sie Arbeitgeber und Jobsuchende konkret zusammen?
ZNAPP nutzt modernste KI-Algorithmen, um sowohl Stellenanzeigen als auch Kandidatenprofile umfassend zu analysieren. Basierend auf Fähigkeiten, Erfahrungen und ihren Anforderungen erhalten Unternehmen präzise Vorschläge und können Talente direkt ansprechen. Dieser Prozess spart Zeit und Ressourcen – für beide Seiten. Ein vollständig digitalisierter Prozess kann helfen, Barrieren zu überwinden und so neue Chancen zu schaffen. Mit gezieltem Matching schaffen wir eine Verbindung zwischen den Anforderungen der Branchen und den individuellen Fähigkeiten der Talente.Der „War for Talents“ bleibt eine Herausforderung. Was können Unternehmen tun, um langfristig erfolgreich zu sein?
Flexibilität und hybride Arbeitsmodelle sind aktuell sehr gefragt. Mitarbeitende, insbesondere die jüngeren Generationen, erwarten heute mehr Autonomie und Work-Life-Balance. Das bietet Unternehmen die Möglichkeit, durch attraktive Arbeitsbedingungen Talente zu gewinnen und zu binden. Aber es stellt auch traditionelle Unternehmen vor die Herausforderung, ihre Strukturen anzupassen und den kulturellen Wandel mitzugehen.Sie müssen sich als attraktive Arbeitgeber positionieren, die nicht nur eine gute Vergütung bieten, sondern auch Werte wie Nachhaltigkeit, Diversität und eine echte Unternehmenskultur leben. Technologie kann dabei helfen, aber am Ende zählt die Authentizität.
Welche neuen Trends sehen Sie für den deutschen Arbeitsmarkt?

Auch die bisweilen kontrovers geführte Diskussion um Nachhaltigkeit, Diversität und Inklusion kann ein Schlüssel sein. Unternehmen, die gezielt verschiedene Perspektiven einbinden, stärken nicht nur ihre Innovationskraft, sondern sichern sich auch einen Wettbewerbsvorteil. Denn auch wenn aktuelle Trends anderes vorgeben, Sachzwänge wie der Klimawandel und die notwendige Einwanderung von Fachkräften, um den Arbeitskräftebedarf nachhaltig zu decken, lassen sich nicht politisch wegdiskutieren. Mit einem starken Bekenntnis zu diesen Werten kann Deutschland hier einen Kontrapunkt setzen und als Arbeitgeberstandort attraktiv bleiben. Entscheidend bleibt, diesen Wandel aktiv zu gestalten und rechtzeitig die richtigen Weichen zu stellen.