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Jugendwort des Jahres„I bims“ schlägt „geht fit“

Zum zehnten Mal hat Langenscheidt das „Jugendwort des Jahres“ gekürt. Diesmal wählte die Jury einen Zweiteiler, den viele Jugendliche nutzen – und auch sicher der ein oder andere Erwachsene kennt. 17.11.2017 - 14:54 Uhr Artikel anhören

Die Aussage „I bims“ steht stellvertretend für die in sozialen Medien verbreitete „vong“-Sprache.

Foto: dpa

München. „I bims“ ist das „Jugendwort des Jahres“. Es bedeutet „Ich bin“, wie der Langenscheidt-Verlag am Freitag in München mitteilte. Es gilt aber auch als Synonym für „Ich bin's“. „I bims“ ist eine beliebte Wendung aus der sogenannten „vong“-Sprache, in der Internetnutzer in sozialen Netzwerken Sätze verkürzen und mit Worten spielen. Dabei werden oft Begriffe absichtlich falsch geschrieben.

Zur Auswahl standen 30 Begriffe, die zeigen sollen, wie die Jugend von heute spricht. Eine 20-köpfige Jury hatte das Wort gewählt. In einer unverbindlichen Online-Abstimmung war „I bims“ auf dem letzten Platz gelandet.

Spitzenreiter war der Ausdruck „geht fit“ als Bezeichnung für etwas, das klar geht. Dahinter lag „napflixen“ für ein Nickerchen während eines Films. Mit rund einer Million Stimmen gab es laut Verlag diesmal so viele wie noch nie.

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User-Liebling „geht fit“ war für Jury-Mitglied David Berger zu regional. Außerhalb des Ruhrgebiets sei es nicht weit verbreitet, sagte der Jura-Student. Jungen Leute in Berlin beispielsweise sage der Ausdruck gar nichts.

„Jugendsprache ist auch oft sehr regional, es ist ein bisschen so wie ein Dialekt“, sagte der 19-Jährige, der bereits zum dritten Mal in der Jury saß. „I bims“ sei da deutlich bekannter. „I bims darf man nicht ganz so eng sehen – es steht auch stellvertretend für die ganze „vong“-Sprache, die wir ja gerade in den sozialen Medien ganz viel haben.“

Es werde von Jugendliche häufig verwenden – in Unterhaltungen, aber auch in Textnachrichten. „Die sagen das wirklich – das war uns auch wichtig.“ Jury-Kollegin Livia Kerp sah das genauso: „Es ist sehr weit verbreitet und jeder sagt es“, erklärte die 15 Jahre alte Bloggerin.

Auf dem zehnten Platz landet der Ausdruck „geht fit“ – was passt oder geht klar bedeutet. Immerhin 28 Prozent der Befragten gaben an, den Begriff schon mal gehört zu haben, aber nicht seine Bedeutung kennen. Etwa 15 Prozent kannten die Bedeutung des Ausdrucks.

Bei der Studie wurden 1.039 Personen ab einem Alter von 18 Jahren in Deutschland befragt: https://de.statista.com/infografik/11794/so-bekannt-sind-die-jugendwoerter-2017/

(Quelle: statista)

Foto: dpa

Auf dem neunten Platz befindet sich mit „Squad“ ein Anglizismus. Die Bedeutung dieses Jungenwortes lässt sich ausnahmsweise aus dem Englischen ableiten, denn es bedeutet „Extrem coole Gruppe“. Wahrscheinlich hatten es auch deswegen 29 Prozent der Studienteilnehmer bereits gehört und mehr als 15 Prozent kannten seine die Bedeutung.

Foto: obs

Die Bedeutung des Jugendwortes auf Platz acht lässt sich leicht erklären. „Textmarkeraugenbrauen“ heißt „stark betonte, balkenartige Augenbrauen“. Wenn man die Linien betrachtet, welche ein Textmarker zieht, ist diese Bedeutung des Wortes einleuchtend. 31 Prozent der Teilnehmer hatten das Wort bereits gehört und etwa 20 Prozent kannten auch seine Bedeutung.

Foto: dpa

Das Wort auf Platz sieben hat eine vollkommen andere Bedeutung, welche mit einem der beliebtesten „Spielzeuge“ der Jugend zusammenhängt: dem Smartphone. Das Wort „tacken“ bedeutet „Nachrichten schicken, während man auf dem Klo sitzt“. Die Bedeutung des Wortes war bei den Befragten mit etwa 15 Prozent nicht wirklich bekannt, allerdings hatten 31 Prozent „tacken“ bereites gehört.

Foto: picture alliance

Was ist das für 1 Life?“ ist ein Ausdruck für Erstaunen. Besonders Auffällig ist hier, dass ein Wort durch eine Zahl ersetzt wurde. Wie „tacken“ hatten auch diesen Ausdruck 31 Prozent befragten Personen bereits gehört, da allerdings mehr als 20 Prozent die Bedeutung des Selbigen kannten, hat es sich im Ranking auf den sechsten Platz und damit vor „tacken“ geschoben.

Foto: picture alliance

Was für eine wichtige Rolle die sozialen Netzwerke bei den Jugendlichen der Gegenwart einnehmen, zeigt das nächste Wort „sozialtot“, welches sich im Mittelfeld dieses Rankings platziert hat. Die Jugendlichen bringen damit zum Ausdruck, dass jemand nicht in sozialen Netzwerken angemeldet ist. Mit 32 Prozent der Befragten hatten das Wort bereits gehört, aber nur etwa 17 Prozent kannten auch seine Bedeutung.

Foto: dpa

Auf dem vierten Platz und damit knapp unterhalb des Treppchens reiht sich das Wort „gefresht“, welches ohne Durst beziehungsweise satt bedeutet, ein. Etwa 18 Prozent der Befragten gaben an, diesen Begriff zu kennen und 36 Prozent hatten diesen bereits gehört.

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Auf Platz drei hat sich „emojionslos“ eingefunden. Eigentlich könnte man meinen, dass es sich hierbei um das Adjektiv zu dem Wort Emoji handelt, allerdings geht die Bedeutung des Wortes mit „Ohne Emojis schreiben“ etwas darüber hinaus. Mit etwa 25 Prozent kannten aber viele der Befragten die Bedeutung des Wortes und 39 Prozent hatten den Begriff bereits gehört.

Foto: dpa

Bei dem Wort „fermentieren“ denken auch die Erwachsenen, dass ihnen der Begriff geläufig ist und so hatten auch 41 Prozent der befragten Personen diesen bereits gehört. Allerdings hat das Wort in der Jugendsprache eine andere Bedeutung, da hier mit kontrolliertem Gammeln keine Lebensmittel gemeint sind. Die Wortbedeutung kannten dementsprechend auch nur etwas mehr als 20 Prozent.

Foto: picture alliance

Das bekannteste Jugendwort 2017 ist „belastend“. Seine Bedeutung – unschön, unangenehm – kannten mit über 30 Prozent mit großem Abstand die meisten der Befragten. Da es auch 57 Prozent den Begriff bereits gehört hatten, ist es der verdiente Gewinner dieses Rankings.

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Zu den Highlights der Jugendwörter 2017 zählt definitiv auch „Teilzeittarzan“, was jemand ist, der sich hin und wieder wie ein Affe verhält. Außerdem sind auch die Begriffe „tinderjährig“ – alt genug, um bei Tinder angemeldet zu sein – und fernschimmeln – nicht am gewohnten Platz chillen – interessant.

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Als Jugendwort des Jahres kürte eine Jury jedoch ein Wort, das in diesem Ranking nur Platz 12 erreichte: "I bims". Der Ausdruck bedeutet „Ich bin“ oder „Ich bin's“ und ist ein Stilmittel der „vong“-Sprache, einem Sprachphänomen aus den sozialen Medien. Als Erfinder gelten sowohl der österreichische Rapper Money Boy als auch Internet-Kunstfigur „Willy Nachdenklich“, ein Großhandelskaufmann aus Amberg in der Oberpfalz.

Foto: dpa

Im vergangenen Jahr lag „isso“ als Zustimmung oder Unterstreichung von etwas vorne. Die Jury entschied sich aber für „Fly sein“, einen Begriff aus der Hip-Hop-Szene, der so viel heißt wie: jemand oder etwas „geht besonders ab“.

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2015 lag in der Online-Abstimmung das Verb „merkeln“ vorne, das soviel bedeuten soll wie „nichts tun, keine Entscheidung treffen“. Die Jury kürte aber mit „Smombie“ – ein Kunstwort aus Smartphone und Zombie. Es soll jemanden beschreiben, der von seiner Umwelt nichts mehr mitbekommt, weil er nur noch auf sein Smartphone starrt.

Die Wahl ist eine Werbeaktion des Langenscheidt-Verlags für sein Jugendsprache-Lexikon und fand in diesem Jahr zum zehnten Mal statt. Oft wird dabei diskutiert, ob das Sieger-Wort wirklich dem Sprachgebrauch von Jugendlichen entspricht.

„Wir haben ein Wort gefunden, das wirklich bereits gesprochen wird“, sagte ein Sprecher. Dem Vorwurf, so spreche niemand, habe man dieses Jahr etwas entgegensetzen können.

dpa
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